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Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche

Titel: Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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sie verwirrt. »Er war so lebhaft, und jetzt ist er weg. Ich kann mich an nichts erinnern.«
    »So sind Träume. Sie kommen und gehen. Das hat nichts zu bedeuten«, erwiderte er.
    Der Sturm fauchte laut, während er Kraft sammelte. Der Regen machte ein zischendes Geräusch auf dem Wasser des Flusses, das noch bis zu ihnen drang.
    Sie bewegte sich nicht, sondern sah ihn an und blinzelte das Wasser von ihren Augenlidern. »Brashen…«
    »Ich ertrinke hier draußen«, verkündete er ungeduldig und hob sie einfach in seine Arme. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter, als er sie hineintrug und beschwerte sich nicht einmal, als ihr Kopf in dem engen Gang gegen die Wand stieß.
    In seiner Kajüte stellte er sie wieder auf die Füße. Er schob sich das Haar aus dem Gesicht und fühlte, wie ihm das Wasser über den Rücken lief. Sie stand da und blinzelte ihn an. Regen tropfte ihr von Kinn und Wimpern. Der nasse Stoff ihres Nachthemds klebte an ihrem Körper. Sie sah so verwirrt aus, dass er sie am liebsten in die Arme genommen und sie festgehalten hätte. Aber das wollte sie sicher nicht. Mühsam drehte er sich von ihr weg. »Es ist fast Morgen. Ich ziehe mir etwas Trockenes an«, sagte er mürrisch.
    Er hörte, wie ihr nasses Hemd zu Boden fiel, und die Geräusche, als sie ihre Kleiderkiste durchwühlte. Er würde sich nicht umdrehen. Er hatte nicht vor, sich selbst zu quälen. Er hatte gelernt, sich zu beherrschen.
    Gerade, als er ein Hemd in seinem Schrank gefunden hatte, umarmte sie ihn von hinten. Ihre Haut war noch nass, wo sie sich an ihn presste. »Ich kann keine sauberen Sachen finden«, flüsterte sie an seinem Ohr. Er stand stocksteif da. Ihr Atem war warm.
    »Ich fürchte, ich muss mir was von dir leihen.« Der Kuss, den sie ihm auf den Hals drückte ließ einen Schauer über seinem Rücken laufen. Dann nahm sie Brashen das Hemd aus der Hand und warf es einfach zu Boden.
    Er drehte sich langsam in ihren Armen herum und sah sie an.
    Sie lächelte. Ihre Verspieltheit überraschte ihn. Er hatte beinahe vergessen, dass sie auch so sein konnte. Und ihr unverhohlenes Verlangen ließ sein Herz hämmern. Ihre Brüste rieben an seiner Brust. Er legte ihr eine Hand auf die Wange und sah, wie ihre Miene einen Augenblick lang unsicher wurde. Sofort nahm er seine Hand weg.
    Ihr Lächeln verschwand und wich tiefster Bestürzung. Tränen traten ihr in die Augen. »O nein«, flehte sie ihn an »Bitte, gib nicht auf.« Althea rang mit sich und traf eine Entscheidung. Sie packte seine Hand und legte sie auf ihr Gesicht. Die Worte sprudelten aus ihr heraus. »Er hat mich vergewaltigt, Brashen. Kennit. Ich habe versucht, darüber hinwegzukommen. Die ganze Zeit, als ich immer nur… immer nur dich wollte«, sagte sie gebrochen. »Nur dich. Ach Brashen!« Ihre Worte wurden von ihrer Emotionen verschluckt. Sie presste sich an ihn und barg ihr Gesicht an seiner Brust. »Bitte sag mir, dass es zwischen uns noch gut werden kann.«
    Er hatte es gewusst. Irgendwo hatte er es gewusst.
    »Du hättest es mir sagen sollen.« Das klang wie eine Entschuldigung. »Ich hätte es wissen müssen«, beschuldigte er sich selbst.
    Sie schüttelte den Kopf. »Können wir noch einmal von vorn anfangen?«, fragte sie ihn. »Und diesmal langsamer?«
    Er fühlte tausend Dinge auf einmal. Mörderische Wut auf Kennit. Zorn über sich selbst, weil er sie nicht beschützt hatte.
    Schmerz, dass sie es ihm nicht vorher erzählt hatte. Wie sollte er damit klarkommen? Dann wusste er, was sie meinte. Mit dem Neuanfang. Er holte tief Luft. Mühsam schob er all diese Gedanken beiseite. »Ich denke, das sollten wir wohl«, antwortete er ernst. Er musterte ihr Gesicht. »Möchtest du diesen Raum vielleicht eine Weile für dich allein? Bis du… all dem gegenüber anders empfindest? Mir ist schon klar, dass wir nur langsam weitermachen können«
    Sie schüttelte die Tränen aus ihren Augen. Das Lächeln, das sie ihm schenkte, wirkte aufrichtig. »Ach, Brashen, so langsam nun auch wieder nicht«, widersprach sie. »Ich meinte, wir sollten jetzt noch einmal anfangen. Damit.« Sie hob ihr Gesicht, und er küsste sie sehr zärtlich. Es überraschte ihn, als er ihre kleine, warme Zungenspitze zwischen seinen Lippen fühlte. Sie holte bebend Luft. »Du solltest endlich diese nasse Hose ausziehen«, schalt sie ihn und machte sich mit ihren regenkalten Fingern an seiner Taille zu schaffen.
    Paragon hielt sein Gesicht dem Himmel entgegen. Der Regen lief über seine

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