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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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reden willst. Und es tut mir echt schrecklich leid. Ich liebe dich, das weißt du. Und ich schwöre – ich hab echt nicht geglaubt, dass es stimmt. Ich hab es einfach nicht für möglich gehalten. Noah ist echt ein Arsch.«
    Sie stieg aus dem Wagen und schloss die Tür vorsichtig hinter sich.
    Statt zu warten, bis sie im Haus verschwunden war, wie ich das normalerweise tat, raste ich sofort los.
    DIE WAHRHEIT
    Fünf Minuten später stand ich vor Noahs Haus. Ich stellte den Wagen ab und ging rüber zu dem Park auf der anderen Straßenseite.
    Ich rief ihn an und bat ihn, mich draußen zu treffen. Dann legte ich auf. Ich konnte kaum glauben, dass er mir heute nicht die Wahrheit gesagt hatte. Wie hatte er mir nur so ins Gesicht lügen können? Auch beim Spiel damals hatte er gelogen. Noch nie Sex gehabt? Also bitte.
    War ich eigentlich die Einzige, die bei diesem Spiel die Wahrheit sagte?
    Noah hätte es mir doch erzählen können. Vielleicht nicht gerade vor allen anderen. Aber später schon.

    Oder wenigstens, bevor wir miteinander geschlafen hatten.
    Mir war ja nicht entgangen, dass er sich seltsam verhalten hatte. Hatte ich ihn nicht gefragt, ob alles in Ordnung sei? Da hätte er es mir doch gestehen können. Ich hatte ihm ja schon eine wunderbare Vorlage geliefert. Einen optimalen, geradezu einladenden Einstieg hatte ich ihm da geboten. Dieser Arsch. Lügner.
    Ich sah nicht in seine Richtung, aber ich hörte seine Schritte auf dem Kiesweg hinter mir.
    »Hey«, sagte er.
    Ich saß auf der grünen Parkbank. Und drehte mich nicht um. Er stellte sich vor mich hin.
    »Ich muss dir was gestehen«, meinte er.
    »Ach ja?« Ich verschränkte die Arme vor der Brust und überlegte, ob ich ihm nicht lieber gleich eins in die Fresse geben sollte.
    »Ich habe mit einer anderen geschlafen.«
    Alles tat mir weh. Ich nickte. »Sprich weiter.«
    »In den Weihnachtsferien.«
    Am liebsten wäre ich ins Gras abgetaucht, aber ich blieb aufrecht sitzen. »Und vor ein paar Stunden, da hast du mich angelogen, weil ...«
    »Weil ich total Panik hatte. Keine Ahnung. Das hätte ich nicht tun sollen. Aber es ist nun mal passiert.«
    »Und du hast mit einer anderen geschlafen, weil ...«
    Darauf sagte er nichts.
    Ich rammte den Fuß in den Boden. »Sag doch was! Ich versteh es nicht! Erklär’s mir!«
    »Es ist eben so passiert«, meinte er leise.

    »Das ist ja wohl so ein Quatsch!«, brüllte ich. Meine Stimme war über den ganzen Park zu hören. »Sex passiert nicht einfach so. Man lässt es schon auch zu.« Ich dachte an vergangene Nacht mit Hudson. Da hätte es auch passieren können. Ganz einfach. Aber wir hatten es nicht zugelassen.
    Er schwieg eine Sekunde, dann sagte er: »Ich bin ein Idiot. Es ist nur ein Mal passiert. Ich war betrunken.«
    »Das ist keine Entschuldigung.«
    »Das behaupte ich ja auch gar nicht!«, sagte er schnell. »Ich erzähl dir hier nur, wie es war.«
    »Ein bisschen zu spät.«
    Seine Wangen waren knallrot. »Ich weiß. Ich hätte es dir sagen sollen.«
    »Das hättest du. Und du hättest ein Kondom benutzen sollen. Bei ihr. Und bei mir auch.«
    »Ich weiß! Ich hatte das ja nicht vor ... nichts von alledem.« Er rammte sich die Faust in die Hand.
    »Und, kanntest du dieses Mädchen gut?«
    »Ja, ihr Opa wohnt gleich neben meinem Opa in Florida.«
    »Und wo warst du mit ihr? Am Strand?«
    Er blickte zu Boden. »Das willst du nicht wirklich wissen.«
    Jetzt wollte ich ihm echt eins in die Fresse geben. »Willst du mir auch noch vorschreiben, was ich wissen will und was nicht? Dazu hast du kein Recht. Du hast überhaupt keine Rechte mehr. Ich will alle Einzelheiten wissen. Jedes Detail. Also weiter.«
    Er holte noch einmal tief Luft. »Wir waren am Strand. Und da haben wir eigentlich nur ...« Er verstummte.

    »Rumgemacht«, spie ich wütend aus.
    »Genau.«
    Die ganze Szene spielte sich in meinem Kopf ab, und ich konnte es nicht verhindern. Ich sah seine Augen, wie er mich normalerweise ansah, bevor er mich küsste. Wie er mich berührte – genauso hatte er sie berührt. Dieses beliebige Mädchen. Warum nur hatte ich Details wissen wollen? Ich wollte sie gar nicht hören. Hatte ich meine Lektion nicht schon beim letzten Mal gelernt?
    Mir war übel. Und schwindlig. Ich fühlte mich leer. Aus dem Gleichgewicht. Wie betrunken. Als hätte man mich verprügelt. Verletzlich.
    »Wenn du nicht wolltest, dass du erwischt wirst, hättest du ein Kondom benutzen sollen. Und deiner Nutte von einer Freundin hättest

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