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Zehn Jahre nach dem Blitz

Zehn Jahre nach dem Blitz

Titel: Zehn Jahre nach dem Blitz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pjhilip K. Dick
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abwesend die Heereskarte, die vor ihm lag und sagte: »Die Waffe beschaffe ich Ihnen. Lassen Sie das meine Sorge sein. Ich glaube, hier sind wir am entscheidenden Punkt angelangt.« Damit legte er den Zeigefinger auf den Punkt, den Foote ihm gezeigt hatte. »Beginnen Sie mit den Grabungen; ich komme für die Kosten auf.« Wieder wandte er sich Adams zu, der, eingekreist von seinen Bleiernen und den Foote-Mitarbeitern, unschlüssig an der Tür stand. »Brose muß beseitigt werden. Es ist nur eine Frage der Zeit. Und des Täters. Und des technischen Hilfsmittels.« Dann sagte er zu Foote: »Welche Waffe würden Sie empfehlen? Adams wird Brose irgendwann im Laufe der Woche in seinem Büro begegnen. In Adams Büro. Er muß die Waffe also nicht mit sich herumtragen; sie kann sich versteckt in seinem Büro befinden; alles, was er braucht, ist ein Auslösemechanismus, den er bei sich trägt oder ein vorher eingestellter Selbstauslöser.«
    Unglaublich, dachte Foote. Bin ich dazu hierhergekommen? Mein Besuch war als Vorwand geplant, um einen Überwachungsmonitor anzubringen. Mit dessen Hilfe ich mehr über David Lantano erfahren wollte. Und anstatt dessen – bin ich in eine Verschwörung verwickelt worden – oder jedenfalls aufgefordert worden, mich daran zu beteiligen – deren Ziel es ist, den mächtigsten Menschen der Welt zu ermorden. Den Mann, dem das größte Arsenal an hochentwickelten Waffen zur Verfügung steht.
    Den Mann, dachte Foote, den wir mehr fürchten als alle anderen.
    Und diese Unterhaltung wurde, dank dem Bild- und Tonmonitor, den er im Sofa versteckt hatte, mitgehört. Und zwar, durch eine unglaubliche, irrsinnige Ironie des Schicksals, von seinen eigenen Technikern. Von den Fachleuten seiner Gesellschaft in den Nebenstellen und in der Londoner Zentrale selbst. Jetzt war es zu spät, den Monitor abzuschalten; die entscheidende Information war bereits gesendet. Und selbstverständlich hatte Brose irgendwo in Webster Footes Geheimdienstgesellschaft seine Spitzel; über kurz oder lang, wenn auch vielleicht nicht sofort, würde der Inhalt dieser Unterhaltung nach Genf durchdringen. Und alle Anwesenden hier im Raum, dachte Foote, werden getötet werden. Selbst wenn ich nein sage; selbst wenn wir beide, Adams und ich, nein sagen; das wird nicht genug sein. Denn der alte Mann, Stanton Brose, wird es nicht wagen, ein Risiko einzugehen; er wird sich unserer entledigen müssen. Vorsorglich und für alle Fälle. Um seinen vollkommenen Selbstschutz nicht zu gefährden.
    Laut sagte Foote: »Sie haben Broses Alphawellenmuster. In dem Wandspeicher in Lindbloms Domäne. Und Sie haben Zugang dazu«, fügte er, jetzt an Adams gewandt, hinzu.
    »Also ein Tropismus«, sagte Lantano und nickte.
    »Da Lindbloms Bleierne Sie als engsten Freund des Verstorbenen kennen ...« Foote zögerte, dann sagte er tonlos: »Ja, ich stimme Ihnen zu. Das Alphawellenmuster als Leitimpuls. Ein homöostatischer Zyanidpfeil. So eingerichtet, daß er sich in dem Augenblick, in dem er die Gegenwart des entsprechenden Alphawellenmuster registriert, aus einem Winkel ihres Büros in der Agentur löst.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen.
    »Könnte er heute nacht noch angebracht werden?« wandte sich Lantano an Foote.
    »Es dauert nur einige Minuten, die Vorrichtung für einen solchen Pfeil anzubringen und den Auslösemechanismus zu programmieren«, erwiderte Foote.
    Adams fragte: »Verfügen Sie über derartige Geräte?« Er hatte die Worte an Foote gerichtet.
    »Nein«, antwortete Foote wahrheitsgemäß. Unglücklicherweise. Damit konnte er nicht aufwarten.
    »Ich habe eins«, warf Lantano ein.
    Foote sagte: »Aus den Tagen, als die internationalen kommunistischen Attentäter noch am Werk waren, sind Hunderte dieser homöostatischen Hochgeschwindigkeitspfeile übrig und buchstäblich Tausende der Zyanidpfeile mit niedriger Fluggeschwindigkeit, die noch im Flug die Richtung ändern können, wie derjenige, mit dessen Hilfe Verne Lindblom getötet wurde. Aber sie sind veraltet. Es gibt sie, aber man kann sich nicht darauf verlassen; es sind zu viele Jahre ...«
    »Ich sagte bereits«, unterbrach ihn Lantano, »daß ich einen habe. Ich verfüge über die vollständige Ausrüstung: Pfeil, Gehäuse, Auslösemechanismus. Und in tadellosem Zustand.«
    »Dann«, sagte Foote, »müssen Sie auch Zugang zu den Zeitreisemaschinen haben. Die Waffe, von der Sie sprechen, muß direkt aus der, sagen wir, zwanzig oder dreißig Jahre alten Vergangenheit

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