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Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Titel: Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier , Teresa Sporrer , Jennifer Wolf , Cathy McAllister , Natalie Luca , Jennifer Jäger , Melanie Neupauer , Katjana May , Mara Lang , Lars Schütz , Pia Trzcinska
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sollte. War sie für ihn nichts als eine Erinnerung an seine verstorbene Liebe? Oder konnte da vielleicht noch mehr sein?
    »Du bist ein Efeumädchen, ich ein Tutor«, sagte er. »Zwischen uns darf es nichts geben. Du hast mich an sie erinnert, fertig. Schließlich bist du ein ganz anderer Mensch als sie. Es tut mir leid, dass ich dich so durcheinandergebracht habe. Glaube mir, das lag nicht in meiner Absicht. Es war nur … als ich dich gesehen habe, habe ich mich an das Glück erinnert, das einmal in mir gewesen ist.«
    »Vielleicht kann es wiederkehren«, sagte Daria. Obwohl er die Angelegenheit für sich aufgelöst hatte, hatte er den Sturm, der in ihrer Brust tobte, noch nicht beruhigt.
    Etwas unbeholfen ließ sie ihre Hand an seiner Schulter hinabgleiten, über seinen Arm bis zu seiner Hand.
    Er zog sie nicht weg. Trotzdem sagte er mit Nachdruck: »Geh, bitte! Mach es für mich nicht noch schwerer.«
    Sie tat ihm den Gefallen.
    ***
    Der Rundturm, in dem die Wachmannschaft ihr Quartier hatte, kam in Sicht; ein schwarzer Schemen vor dem Tiefgrau der Sturmnacht.
    Bibbernd, den Mantel eng um sich geschlungen, stapfte Daria auf ihn zu.
    Am Tag nach ihrem Treffen in seiner Kammer hatten Lonar und sie kein Wort miteinander gewechselt. Aber dabei blieb es nicht. Nach den Tanzstunden hatten sie miteinander geplaudert, gelacht, gemerkt, dass sie noch mehr miteinander verband.
    Es gab nur wenige Menschen, mit denen sie unbeschwert lachen konnte, und er zählte schon nach so kurzer Zeit zu ihnen. Dennoch war das Unbehagen in ihr geblieben, sie könnte nicht mehr als eine Erinnerung für ihn sein. Noch dazu mussten sie ihre Treffen und ihre Zuneigung geheim halten. Wenn einer der anderen Tutoren davon erfahren würde, drohte ihnen beiden der Tod, wenn nicht sogar Schlimmeres.
    Wie auch immer – Lonar hat etwas in mir geweckt, von dem ich nie dachte, dass es in mir sein würde, dachte Daria. Jetzt will ich ihn im Gegenzug aus dieser Lage befreien.
    Er konnte es nicht gewesen sein. Er durfte es einfach nicht sein. Lonar, ein kaltblütiger Mörder? Das passte nicht.
    Niemand hielt vor der Tür des Rundturms Wache. Bei diesem Wetter hatte Daria auch nicht damit gerechnet. Aber sie wusste von Jalina, dass zumindest eine Wache immer im Erdgeschoss des Turms patrouillierte. An der würde sie niemals ungesehen vorbeikommen. Also galt es, alles auf eine Karte zu setzen.
    Sie stieß die Tür auf und trat ein. Der Schein und die Wärme des Kaminfeuers empfingen sie wie eine Umarmung.
    In dem Erdgeschoss des Turms, das die Wachen als Speisesaal nutzten, roch es noch nach Schweinelenden und Erbseneintopf.
    Auf einem der langen Tische saß ausgerechnet Galeon, der Hauptmann der Wache, und reinigte mit einem Dolch seine Fingernägel. Als die Tür aufschwang, erschrak er so sehr, dass er sich in seinen Daumen schnitt.
    Leise fluchend saugte er an der Wunde. »Waf willft du hier, Efeumädchen?«
    »Nur ein wenig Zeit, mehr nicht.«
    Im Gegensatz zu den meisten Wächtern war ihr Hauptmann ein scharfsinniger Zeitgenosse. Er reckte eine Augenbraue in die Höhe, immer noch an seinem Daumen nuckelnd; ein Bild, das Daria in einem anderen Moment zum Lachen gebracht hätte.
    »Zeit bekommst du auch woanders, Kind«, raunte er, das pockennarbige Gesicht verzogen.
    »Aber nicht Zeit mit Lonar.«
    »Unmöglich.« Mit einem Schmatzen nahm er seinen Daumen aus dem Mund. »Was willst du überhaupt bei ihm?«
    Ruhig bleiben, ganz ruhig bleiben. Sie wich Galeons stechendem Blick nicht aus, bewahrte eine aufrechte Haltung. »Ich werde Euch und allen anderen beweisen, dass er nicht der Mörder gewesen ist. Dafür brauche ich nur einen Augenblick mit ihm.«
    »In Ordnung.« Galeon stand auf.
    Daria stutzte. Wollte er sie veralbern? Niemals hätte sie damit gerechnet, dass er so schnell nachgeben würde.
    Der Wachhauptmann bemerkte ihr Erstaunen und grinste. »Ich glaube auch nicht, dass er es getan hat. Diese sanftmütige, junge Seele? Eine Tat mit so viel Blut? Nein!« Entschieden schüttelte er den Kopf. »Ich kann dir einen Moment mit ihm geben, mehr aber auch nicht, Kind. Verstanden?«
    »Danke!« Sie stürmte auf den Hauptmann zu und umarmte ihn, was dem vierschrötigen Kerl die Röte ins Gesicht trieb.
    Er löste einen Schlüssel von seinem Bund und überreichte ihn ihr. »Die Treppe runter, bis zur letzten Tür. Dahinter findest du die traurige Gestalt. Aber keine krummen Dinger! Ich werde hier oben aufpassen.«
    Sie bedankte sich nochmals und machte

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