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Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Titel: Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier , Teresa Sporrer , Jennifer Wolf , Cathy McAllister , Natalie Luca , Jennifer Jäger , Melanie Neupauer , Katjana May , Mara Lang , Lars Schütz , Pia Trzcinska
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Melodie – aus ihr herausgerissen. »Ich bin ein Mörder und du ein Efeumädchen. Du stammst aus einer Welt der Erhabenheit und ich aus einer Welt der Abscheulichkeit. Unsere Wege werden sich nie mehr kreuzen.«
    »Du bist kein Mörder. Nur ein Mann, der die Lüge eines anderen zu seiner eigenen gemacht hat.«
    Er fuhr zu ihr herum. Ein Bartansatz hatte sich auf seinen Wangen gebildet, die vom Fackelschein mit einem Tanz aus Schatten überzogen wurden. So sahen in Darias Vorstellung Wegelagerer aus.
    »An die letzte Nacht kann ich mich nicht einmal ansatzweise erinnern. Fetzen meiner Toga in Tormas' Kammer, der blutige Dolch in meiner. Selbst wenn ich es wohl nicht mit wachem Verstand getan habe, habe ich es doch getan.« Er schluckte. »Es ist nur gerecht, dass ich dafür am Galgen baumle.«
    Sie durchmaß die Zelle, beugte sich zu ihm hinunter und versetzte ihm eine Ohrfeige. Die erste, die sie überhaupt in ihrem Leben austeilte, und dafür schallte sie ganz ordentlich.
    »Du warst es aber nicht, verdammt!«
    Er zuckte zusammen, den Kopf eingezogen. »Pssst!«, zischte er. »Wer soll es dann gewesen sein?«
    Während ihr auf dem Weg zum Turm ihre Erinnerungen wie Schneeflocken entgegengewirbelt waren, hatte sich in ihrem Kopf ein Gedanke wie ein Mosaik zusammengesetzt.
    »Ich werde dich selbst herausfinden lassen, wer der Mörder gewesen ist – dafür muss ich nur wissen, wo du den Weinkrug hingetan hast.«
    »Welchen Weinkrug?«
    Daria erklärte es ihm so knapp wie möglich. Nickend lauschte er ihren Worten und als sie am Ende war, stieß er nur ein fassungsloses »Natürlich!« aus.
    Als nächsten Schritt holten sie Galeon hinzu, dem sie die Geschichte noch einmal in denselben Worten erzählte – und dabei natürlich die Stellen ausließ, die auf ihre und Lonars Verbindung hindeuteten.
    Der Wachhauptmann, der ohnehin an Lonars Unschuld glaubte, willigte nicht nur ein, ihn aus dem Turmkeller zu entlassen, sondern wollte sie beide auch gleich begleiten.
    Diesmal vom Licht und von der Wärme seiner Fackel begleitet, kehrten sie zurück zum Efeuturm. Wie Lonar es ihnen gesagt hatte, fanden sie in seiner Kammer den noch halbvollen Weinkrug. Daria packte ihn und führte Galeon und Lonar hinauf zur Spitze des Efeuturms. Dorthin, wo Voxlar über sie alle herrschte.
    Wo nehme ich nur all den Mut her? , fragte sie sich auf den letzten Treppenstufen. Die Antwort gab sie sich selbst:
    Der Mut steckt von Anfang an in uns – es braucht nur jemanden, der ihn weckt.
    ***
    »Was wollt ihr?«
    Voxlar stand blinzelnd vor ihnen, nur in ein Nachthemd gehüllt. Nichts an ihm ließ noch an den Würdenträger denken, den er sonst so gerne markierte. Er war jetzt bereits der zweite Mann, den sie innerhalb wenigster Tage aus dem Schlaf gerissen hatte.
    Sein Blick fiel auf Lonar.
    »Galeon, könnt Ihr mir erklären, was dieser Mörder hier zu suchen hat?«
    Der Wachhauptmann verbeugte sich. »Mit Verlaub, Herr, aber derjenige, der hier etwas zu erklären hat, seid Ihr! Ich bitte Euch nachdrücklich, Euch zu setzen.«
    »Was soll das werden?«, protestierte Voxlar, ließ sich aber mit ihnen auf einer Sitzgruppe aus Bastkörben unterhalb des Fensters nieder. Der fahle Sichelmond strahlte durch das Fenster aus Liatretglas und beschien ihre Runde.
    »Lasst das Efeumädchen sprechen!«, sagte Galeon mit seiner harschen Stimme, die jegliches Widerwort im Keim erstickte.
    Daria räusperte sich. Sie setzte sich auf ihre Hände, um zu verbergen, wie sehr sie zitterten. »Oberster Tutor, ich habe Euch eine Anschuldigung von größter Schwere vorzuwerfen: den Mord am Tutor Tormas. Ich habe mitgehört, wie Ihr in einer der letzten Nächte mit ihm auf der Wendeltreppe gestritten habt. Ihr wollt Eure Macht nicht abgeben und solange es keinen geeigneten Nachfolger wie Tormas gibt, braucht Ihr das auch nicht. Also habt Ihr euch dazu entschieden, ihn zu töten.«
    Voxlar hielt den Blick gesenkt, seine Handflächen aneinander reibend. Galeon und Lonar hingen an ihren Lippen. Sie spürte, wie sie immer sicherer wurde.
    »Von Anfang an hattet Ihr geplant, den Verdacht auf Lonar zu lenken. Deshalb habt Ihr ihm zusammen mit dem Himbeerwein ein starkes Schlafmittel verabreicht. So konntet Ihr den Mord an Tormas begehen und danach ungestört einen Fetzen von Lonars Toga im Zimmer von Tormas hinterlassen und das blutige Messer in Lonars Kammer bringen.«
    »Du bist ein kluges Mädchen«, sagte Voxlar und blickte auf. »Du wärest ein gutes Opfer für Orchon

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