Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Titel: Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier , Teresa Sporrer , Jennifer Wolf , Cathy McAllister , Natalie Luca , Jennifer Jäger , Melanie Neupauer , Katjana May , Mara Lang , Lars Schütz , Pia Trzcinska
Vom Netzwerk:
geworden. Nur leider wird es dazu niemals kommen.«
    Er stritt es also nicht ab. Bewahrte sogar die Fassung. Ging hier nicht gerade alles, was er sich je erschaffen hatte, in Trümmer? Daria schluckte. Hatte sie einen Fehler begangen?
    »Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass es ausgerechnet Tormas ist, dem du hier gerade Gerechtigkeit eingebracht hast.«
    »Wie meint Ihr das?«, hakte Lonar nach.
    »Der treue Tormas ist vor einigen Tagen zu mir gekommen, weil er den starken Verdacht hatte, dass zwischen euch beiden, Daria und Lonar, ein stärkeres Band besteht, als es zwischen Lehrern und ihren Schülerinnen üblich ist.«
    Es schien Daria, als würde der Raum abrupt abkühlen, noch kälter werden als die Frostnacht hinter den Fenstern. Sie waren leichtsinnig gewesen, so unfassbar leichtsinnig.
    »Das ist Gotteslästerung!«, stammelte Galeon und sah zwischen ihnen beiden umher. »Das verstößt gegen das Goldene Statut!«
    »Ja, Wachhauptmann, es scheint, als hättet Ihr es in diesem Raum nicht nur mit einem Mörder wie mir, sondern auch mit zwei Gotteslästerern zu tun.« Der Oberste Tutor lehnte sich vor. »Also, ich habe Euch ein Angebot zu machen. Ein Angebot, das für alle Beteiligten gleichermaßen gewinnbringend wäre.«
    »Ich verhandle nicht mit Euch!«, sprudelte es aus Daria heraus. »Ihr seid ein Mörder.«
    Lonar packte sie am Arm und hielt sie zurück. »Lass ihn aussprechen.«
    »Der Benimmlehrer hat sein Fach noch nicht vergessen«, grinste Voxlar ihn an. »Nun, ich werde euch nicht wegen Verrat an Orchons Gesetz an die Gerichtsbarkeit Galyriens übergeben – was eure Hinrichtung zur Folge hätte. Stattdessen werde ich euch ziehen lassen, auf dem Rücken eines mächtigen Rosses, wohin auch immer ihr wollt. Dafür werdet ihr Stillschweigen wahren. Nun, ist das ein Angebot?«
    »Galeon! Das könnt ihr nicht zulassen!«, rief Daria. Am liebsten hätte sie sich auf Voxlar gestürzt und ihm das Gesicht zerkratzt. Dieser Lügner, Betrüger und – nicht zuletzt – Mörder hätte dabei zugesehen, wie Lonar am Galgen gebaumelt hätte, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Ihr habt doch diese Bastardtochter, Galeon … Efilda ist ihr Name«, sagte Voxlar fast beiläufig. »Sie ist Magd unten bei den Wachen, habe ich recht? Es wäre eine Schande, wenn ihr etwas zustoßen würde.«
    Die unverhohlene Drohung schwebte im Raum wie ein böser Geist. Galeon sah zu Daria, schüttelte den Kopf und senkte beschämt den Kopf.
    Lonar ergriff ihre Hand und sie wandte sich zu ihm um.
    Er senkte die Lider und nickte langsam. Seine Entscheidung war längst gefällt.
    Ihr Herz erinnerte sich an die Tanzschritte, die er ihr beigebracht hatte, und sie wusste: Sie würde dieselbe Entscheidung treffen.
    ***
    Es war Darias erster Kuss, mit kalten, trockenen Lippen. Auf dem Rücken des Pferdes musste sie sich dazu fast den Hals verrenken. Trotzdem fühlte er sich gut an – gut und vor allem richtig.
    Dem Wintersturm war ein klarer Morgen gefolgt. Schnee lag wie ein Leichentuch über der Westebene und der Efeuturm, der hinter ihnen immer kleiner wurde, sah aus wie ein rostiger Sargnagel. Eine Purpursonne prangte wie ein Wachssiegel auf einem aufgeräumten, wolkenlosen Himmel.
    Der pechschwarze Hengst unter ihr und Lonar trabte gleichmütig durch die Schneedecke, die ihm bis über die Fesseln reichte. Bei jedem Schnauben drangen dicke Atemwolken aus seinen Nüstern.
    »Sie werden nie wissen, wohin ich gegangen bin«, stellte sie fest. »Jalina, Missma und all die anderen …«
    »Voxlar wird schon eine Lüge zurechtlegen, die sie schlucken werden«, entgegnete Lonar, der die Zügel des Pferdes hielt. »Bald steht die nächste Eskorte zu Orchon an, die nächste Opferung. Die Mädchen werden schon bald ganz andere Sorgen haben.«
    »Ich kann noch immer nicht glauben, was geschehen ist«, seufzte sie. »Wie kann er nur damit durchkommen?«
    »Das ist das Gift der Macht, meine Liebe. In Sichelstadt habe ich es oft genug erlebt. Wer einmal von ihr gekostet hat, vergisst all seine Prinzipien, um sie zu erhalten. Und je mehr Macht er erhält, desto leichter wird es ihm fallen, sie zu erhalten.«
    »Wohin reiten wir jetzt?«
    Er schloss die Arme fester um sie und küsste ihren Nacken, was ein Kribbeln über ihren ganzen Körper entsandte. »Wohin du möchtest. Du bist kein Efeumädchen mehr. Du kannst mit deinem Leben tun, was du willst.«
    »Ich will Sichelstadt sehen«, sagte sie. »Den Onyxpalast, die große Sanduhr, das

Weitere Kostenlose Bücher