Zehnter Dezember: Stories (German Edition)

Gemüsegarten anzulegen, gefunden hatte. Vielleicht schlechte Entscheidung bez. Mitbringenlassen von Kondomschachtel? Ich dachte, historischer Aspekt wäre gut, und vielleicht würden viele nicht merken, dass es Kondomschachtel war. Aber Lehrerin merkte und sagte es, großes Gelächter bei Kids, Lehrerin nutzte Gelegenheit, um über Safer Sex zu reden, was gut für Klasse war, aber vielleicht nicht so gut für Lilly.
    Und von wegen Party, Lilly meinte, sie wollte lieber gar keine. Ich fragte, Warum nicht, mein Schatz? Sie sagte, Ach, aus keinem Grund. Ich sagte, Liegt es an unserem Garten, unserem Haus? Hast du Angst, die Party könnte langweilig oder peinlich sein, weil wir so ein kleines Haus und einen kahlen Garten haben?
    Worauf sie in Tränen ausbrach und sagte, O Daddy.
    Eine Figur wäre ja vielleicht doch nicht so übertrieben. Oder vielmehr, sie könnte ein Exzess sein, für den sich Investition lohnt, wegen ihrem traurigen Gesicht, als sie am »Mein Garten«-Tag reinkam und die Kondomschachtel mit Seufzer auf Tisch fallen ließ.
    Vielleicht »Mädchen, das kleiner Schwester vorliest«, weil es die billigste ist? Obwohl, vielleicht schlechtes Zeichen, billigste zu verschenken? Zeichen für Knickerigkeit mitten in Bemühung, großzügig zu sein? Vielleicht am besten groß denken. Und auf »Ruhende Wildheit« setzen?
    Cheetah mit Visa zahlen und hoffen, Lilly erlebt glückliche Überraschung?
    14. Sept.
    Hab heute Mel Redden beobachtet. Er war gut. Ich war gut. Er machte kleinere Fehler, mir entging kein einziger. Er machte einen Recycling-Fehler: warf Getränkedose in falschen Eimer. Als er Dose in falschen Eimer warf, machte er ergonomischen Fehler, warf von zu weit weg, traf daneben und musste aufstehen und noch mal werfen. Dann zweiter ergonomischer Fehler: ging nicht in die Hocke, als er Dose aufheben wollte, um noch mal zu werfen, sondern bückte sich aus Hüfte, ergo Steigerung von Rückenverletzungsrisiko. Mel zeichnete meine Bewertungen ab, bat mich dann, noch einmal zu bewerten. Sehr clever. Dann keine Fehler mehr. Warf keine Dosen mehr in Eimer. Machte keine ergonomischen Fehler mehr, saß einfach still am Schreibtisch. Und konnte das dann an seine Akte dranhängen. Schieden als Freunde usw. usf.
    Noch eine Woche bis Ls Geburtstag.
    Notiz an mich selbst: Cheetah bestellen.
    Aber nicht ganz einfach. Kürzlich ein paar Probleme mit Visa. Ausgeschöpft. Mehr als ausgeschöpft. In DeinItaliener gemerkt, als Visa verweigert wurde. Ließ Pam und Kids da, ging mit großem falschem Lächeln raus und fuhr zu Geldautomaten. Dann Schrecksekunde, als Geldautomat verweigerte. Penner in der Nähe sagte, Geldautomat kaputt, und schickte mich zu anderem Geldautomaten. Dankte Penner mit freundlichem Winken, als ich vorbeifuhr. Penner reckte Mittelfinger. Gott sei Dank war zweiter Geldautomat nicht kaputt, verweigerte nicht.
    Kam außer Atem zurück zu DeinItaliener, wo Pam bei dritter Tasse Kaffee saß und die Kinder schon vom Stuhl kippten und mit Münzen gegen Aquarium klopften, Kellner guckten sauer. Zahlte cash inkl. großem Entschuldigungstrinkgeld. Überlegte, Münzen von Kindern einzusammeln (!). Trotzdem insgesamt guter Abend. Spaß gemacht. Kids haben sich echt gut benommen, bis zu der Sache mit Aquarium. Aber Problem bleibt: Visa ausgeschöpft. American Express und Discover auch schon fast ausgeschöpft. Discover angerufen: 200$ noch verfügbar. Wenn wir 200$ vom Giro überweisen (sobald Lohn reinkommt), hätte ich auf Discover 400$ verfügb. und könnte Cheetah besorgen. Obwohl, problematisches Timing. Derzeit Giro auf null. Gehaltsscheck muss kommen, muss ihn sofort auf Giro einzahlen, hoffe, Lohn wird schnell gutgeschrieben. Und dann, wenn Rechnungen dran sind, Rechnungen im Gegenwert von 200$ aussuchen, die nicht bezahlt werden. Später bezahlt werden.
    Alles bisschen eng derzeit.
    Notiz an Generationen der Zukunft: In unserer Zeit gibt es Dinger namens Kreditkarten. Firma leiht Geld, man zahlt mit hohen Zinsen zurück. Nett für wenn man gerade kein Geld hat, um zu tun, wozu man Lust hat (zum Beispiel extravagante Cheetah kaufen). Aus der Sicherheit eurer Zukunft sagt ihr vielleicht: Wäre es nicht besser, einfach zu lassen, was man sich nicht leisten kann? Leicht gesagt! Ihr seid nicht hier in unserer Welt mit Kindern, Kindern, die ihr liebt, während andere Leute Gutes für ihre Kinder tun, eine Reise zum kulturellen Erbe nach Nizza, wenn man Mancini heißt, oder drei Wochen lang Wracktauchen bei den