Zeit der Hingabe
Ansturm zu hassen, würde er weitermachen. Er hatte ihr einmal gesagt, er kenne ihren Körper besser als sie, und ihr Körper konnte nicht lügen.
Sein Kuss war hart, wütend, beinahe gewalttätig. Miranda presste die Hände gegen die Wand, versuchte sich gegen seinen Angriff zu wappnen. Doch dann wurden seine Lippen weich, er öffnete den Mund, seine Zunge umschmeichelte die ihre, sein Zorn schien verflogen. Sie legte die Hände auf seine Schultern und klammerte sich an ihn.
Er küsste engelsgleich. Nein, er küsste wie der Satan. Sein Mund war heiß und süß, und Erinnerungen stürmten auf sie ein, derer sie sich schämen sollte. Seine nassen Hemdsärmel fühlten sich kalt auf ihrer Haut an. Ungeduldig zog sie ihm das Hemd aus dem Hosenbund.
Er streifte es sich über den Kopf, und zum ersten Mal presste sie sich an die muskulösen Hügel und Täler und das krause Haar seines Brustkorbs. Ihr war, als hülle seine Nacktheit sie in der Dunkelheit völlig ein. Er küsste sie wieder, und verlangend schlang sie die Arme um ihn.
Als ihre Finger wulstiges Narbengewebe ertasteten, löste er den Kuss. Plötzlich fürchtete sie, er würde sich ihr entziehen, würde sie verlassen.
„Ich bin ein vernarbtes Monster“, raunte er nah an ihrem Mund. „Und du bist gefangen.“
Sie ließ die Arme sinken, und er verharrte reglos. Wartete er darauf, dass sie ihn voller Entsetzen von sich stieß?
Sie fand sein Gesicht in der Dunkelheit und wölbte die Hände darum. „Du bist kein Monster“, hauchte sie. „Und du bist ebenso gefangen wie ich.“ Sie küsste ihn auf den Mund, die Wangen, den Hals.
Und dann hob er ihr Kinn an, seine Zunge drängte sich zwischen ihre Lippen, und sie erwiderte seinen Kuss, unerfahren und ein wenig ungeschickt, aber aus tiefstem Herzen.
Seine Hand glitt zwischen ihre Beine, und sie spürte, wie er einen Finger in sie gleiten ließ und sie federleicht streichelte. Sie ließ sich von den Wonnen seiner Liebkosung berauschen, öffnete die Schenkel für ihn und umklammerte seine Schultern.
Mit einem tiefen kehligen Stöhnen nahm er ihre Hand und führte sie zu seiner Erregung.
Beim ersten Mal hatte sie ihn nicht berührt, nur sein Eindringen verspürt. Nun tasteten ihre Finger seinen prallen Schaft entlang, und sie wunderte sich, wie groß und hart er war.
„Befreie mich“, raunte er heiser. „Öffne mir die Hose.“
Je drängender seine Hand sie verwöhnte, desto mehr wuchs ihr Verlangen, ihn in sich aufzunehmen. Mit fliegenden Fingern nestelte sie an seinem Hosenbund auf der vergeblichen Suche nach einem Verschluss.
„Ich weiß nicht, wie“, gestand sie und wollte von ihm lassen.
Er führte ihre Hand zur Seite, wo sie die Knöpfe fand, sie öffnete und ihm mit beiden Händen die Hose von den Hüften zerrte. Und dann reckte sich ihr seine Männlichkeit begehrlich entgegen.
Er schleuderte die Hose von sich. Nun war er ebenso nackt wie sie, sein Schaft drängte sich in der Dunkelheit an sie.
Miranda streichelte ihn zaghaft, erkundete verwundert die seidig glatte Beschaffenheit. „Das ist unmöglich“, stammelte sie mit erstickter Stimme. „Du bist viel zu groß für mich.“
Sie spürte sein Lachen mehr, als dass sie es hörte. „Vertrau mir.“ Er hob sie hoch, lehnte sie gegen die Wand, brachte sich in Position und ließ die Spitze seiner Erektion an ihrer intimsten Stelle auf und ab gleiten, berührte dabei die harte empfindsame Perle, das Zentrum ihrer Erregbarkeit. Sie seufzte leise. Er lachte wieder.
„Halt dich an mir fest, Miranda.“ Sie schlang die Arme um seinen Hals, er hob sie höher, und dann drang er mit einem harten Stoß ein. Und sie schrie auf. Nicht vor Schmerz, sondern in schierer Verzückung. Er hielt sie mit beiden Armen unter den Oberschenkeln, drückte sie gegen die Holztäfelung und begann, sich zu bewegen.
Sie stieß kehlige Laute aus, barg ihr Gesicht an seiner Schulter. Fiebrig ließ sie die Hände über die Narben an seinem Rücken gleiten. In seiner Erregung schien er es gar nicht zu bemerken, schob die Hüften vor und stieß in sie, zog sich ein wenig zurück, um sich daraufhin noch tiefer in ihr zu versenken. Sie klammerte sich willenlos an ihn und schrie bei jedem Stoß ihre Lust hinaus.
Sie fühlte die erste Welle höchster Erregung herannahmen. Und immer noch lechzte sie nach mehr, nach tieferen, schnelleren Stößen.
Als er spürte, dass Miranda den Gipfel erreichte, verharrte er in ihr, während die Wogen der Ekstase sie durchfluteten.
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