Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
konnte ihr sogar nützlich sein. Verdammt.
Er hatte Verstand und Sinn für Details, deshalb war er ja so ein guter Schriftsteller. Unter anderem.
Das gab sie eigentlich nicht gerne zu, und sie hoffte, die Zunge würde ihr abfallen, bevor sie es ihm sagen musste. Aber er besaß echtes Talent.
Dieses Talent hatte er ihr vorgezogen, und das tat nach wie vor weh. Wenn er ihr jedoch dabei helfen konnte, den Schlüssel zu finden, dann würde sie die Verletzung ignorieren müssen, zumindest eine Zeit lang.
In den Hintern treten konnte sie ihn später immer noch.
Getröstet aß sie noch ein bisschen Pizza. Morgen würde sie ganz neu anfangen. Sie hatte den ganzen Tag, die ganze Woche, den ganzen Monat lang Zeit, das zu tun, was sie tun musste. Sie brauchte sich keinen Wecker zu stellen, und sie brauchte nicht zur Arbeit zu gehen.
Wenn sie wollte, konnte sie den ganzen Tag im Pyjama herumlaufen, recherchieren, Pläne entwerfen und im Internet surfen.
Sie würde mit Malory und Zoe ein weiteres Gipfeltreffen vereinbaren. Sie arbeiteten gut zusammen.
Vermutlich sollten sie mit der Renovierung des Hauses bald beginnen, weil körperliche Arbeit den Kopf frei machte.
Der erste Schlüssel war sozusagen in dem Haus versteckt gewesen, das sie kaufen wollten. Natürlich hatte Malory ihn erst malen müssen, bevor sie ihn aus dem Bild nehmen konnte.
Vielleicht war ja der zweite Schlüssel oder zumindest irgendeine Verbindung dazu ebenfalls im Haus.
Auf jeden Fall hatte sie jetzt schon mal einen Plan, etwas, an dem sie sich festhalten konnte.
Sie schob die Pizza beiseite und stand auf, um mit Malory zu telefonieren. Danach rief sie Zoe an.
»Hey, ich bin es, Dana. Ich habe gerade mit Mal gesprochen. Morgen früh um neun fangen wir mit der Renovierung an. Malory wollte lieber um acht, aber ich werde um nichts in der Welt so früh aufstehen, wenn ich dafür nicht bezahlt werde.«
»Neun Uhr ist in Ordnung. Dana«, flüsterte Zoe hektisch. »Brad ist hier.«
»Oh, okay, dann will ich dich nicht länger aufhalten. Bis …«
»Nein, nein. Was soll ich mit ihm machen?«
»Herrje, Zoe, das weiß ich doch nicht. Was möchtest du denn gerne mit ihm machen?«
»Nichts. Ich weiß gar nicht, wie das passiert ist. Er sitzt im Wohnzimmer und spielt Video-Baseball mit Simon, im Anzug.«
»Simon trägt einen Anzug?« Dana schob die Zunge in die Backe. »Mann, du bist aber ganz schön förmlich zu Hause.«
»Hör auf.« Zoe lachte leise. »Bradley trägt einen Anzug. Er hat mir eine Trittleiter gebracht, und ehe ich wusste …«
»Was hat er dir gebracht? Wozu?«
»Er hat mir … uns … die Leiter geschenkt zum Anstreichen und so. Er dachte, wir könnten sie brauchen.«
»Das war nett von ihm. Er ist ein netter Kerl.«
»Darum geht es doch gar nicht! Was soll ich denn jetzt mit dem Hühnchen machen?«
»Hat Brad dir auch ein Hühnchen mitgebracht?«
»Nein.« Zoe prustete. »Warum sollte er mir ein Hühnchen mitbringen?«
»Genau das habe ich mich gerade gefragt.«
»Ich habe für heute Abend Hühnerbrüste aufgetaut. Was soll ich mit denen anstellen?«
»Ich würde versuchen, sie zu braten. Himmel, Zoe, entspann dich. Es ist doch nur Brad. Schmeiß das Hühnchen in die Pfanne, koch Reis oder Kartoffeln und mach ein bisschen Gemüse oder Salat dazu. Er ist nicht so wählerisch.«
»Sag mir nicht, dass er nicht verwöhnt ist«, zischte Zoe. »In diesem Haus gibt es kein Cordon Bleu . Ich weiß noch nicht einmal genau, was Cordon Bleu bedeutet. Er trägt eine Audemars Piguet. Glaubst du, ich weiß nicht, was eine Audemars Piguet ist?«
Es war wirklich faszinierend, dachte Dana, wie ihr alter Freund Brad eine vernünftige Frau wie Zoe in eine stammelnde Irre verwandelte. »Okay, sag’s mir. Was ist eine Audemars Piguet? Ist sie sexy?«
»Es ist eine Uhr. Eine Uhr, die teurer ist als mein Haus. Oder zumindest genauso teuer. Ach, ist ja egal.« Zoe stieß einen tiefen Seufzer aus. »Es ist albern, wie verrückt ich mich mache.«
»Da kann ich dir nicht widersprechen.«
»Bis morgen dann.«
Kopfschüttelnd legte Dana auf. Jetzt konnte sie sich noch aus einem weiteren Grund auf morgen freuen. Sie würde erfahren, wie Zoe und Brad das Hühnchen zum Abendessen bewältigt hatten.
Heute Abend jedoch würde sie sich ein anderes Vergnügen gönnen. Sie würde ihr Badewannenbuch holen und sich ein wohltuendes, heißes Bad dazu genehmigen.
5
Sie beschloss, aus dem Bad ein Ereignis zu machen. Der erste reine Luxus der
Weitere Kostenlose Bücher