Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
Gebiet waren sie eineiige Zwillinge.
»Es reicht jetzt. Ich habe Hunger.«
»Was gibt es sonst noch Neues?« Er legte das Buch, das er in der Hand gehalten hatte, weg und richtete sich auf. Dabei musterte er sie noch einmal von Kopf bis Fuß. »Wow!«
»Oh, danke. Gehen wir jetzt?«
Er trat zur Tür und öffnete sie. »Wo ist Moe?«
»Im Park mit seinem besten Freund. Flynn bringt ihn wieder her, bevor er nach Hause fährt. Wohin gehen wir essen?«
»Steig einfach ins Auto, Miss Ich-kann-nur-an-eins-denken. Du bekommst schon was zu essen. Was macht die Anstreicherbrigade?«, fragte er, als sie im Wagen saßen.
»Wir blühen und gedeihen. Ich kann es gar nicht fassen, wie viel wir schuften. Und ich habe ziemlichen Muskelkater.«
»Wenn ich dich massieren soll, sag mir Bescheid.«
»Das ist ein nettes, selbstloses Angebot, Jordan.«
»So bin ich eben.«
Sie schlug die Beine übereinander, wobei sie sorgfältig darauf achtete, dass er genug davon zu sehen bekam. »Aber dafür habe ich Chris.«
Sein Blick glitt an ihren Beinen entlang. »Chris?«
»Hmm.«
»Und wer ist Chris?«
»Ein sehr talentierter Massagetherapeut mit magischen Händen.« Sie reckte sich ein wenig und seufzte leise. O ja, dachte sie, als sie merkte, dass Jordan schneller atmete, ihr standen mittlerweile ganz neue Waffen zur Verfügung.
»Eine Empfehlung von Zoe«, fügte sie hinzu. »Zoe wird in ihrem Salon verschiedene Behandlungen anbieten.«
»Heißt er Christine oder Christopher?«
Sie zuckte mit den Schultern. »Ich hatte heute Nachmittag eine Hals- und Schultermassage, es war so eine Art Probe. Und Chris hat den Test bestanden.« Stirnrunzelnd blickte sie aus dem Fenster. »Essen wir nicht in der Stadt?«
Aus gutem Grund klang seine Stimme ein wenig gepresst, als er antwortete: »Ich habe dich zum Essen eingeladen, und ich darf aussuchen, wo wir hinfahren.«
»Hoffentlich passt das Restaurant zu meinem Outfit und meinem Appetit.«
»Ich kenne deinen Appetit.« Er befahl sich, entspannt zu bleiben. Er wusste nicht, was für ein Spielchen sie spielte, aber er wollte jetzt auch mal zum Zug kommen. »Erzähl mir doch mal, was der Schlüssel zu sexueller Erfüllung ist.«
»Lies das Buch. Sag mir doch mal, was dir einfällt, wenn du bei Literatur an ›Schlüssel‹ denkst.«
»Geheimnisse hinter verschlossenen Türen.«
»Hmm. Das könnte auch ein Ansatz sein. Was ist mit ›Göttin‹, abgesehen von der Mythologie?«
»Eine Femme fatale. Wie die geheimnisvolle Frau im Malteser Falken .«
»Wieso ist sie eine Göttin?«
»Sie hat die Macht, einen Mann mit Sex, Schönheit und Lügen zu verzaubern.«
»Huh.« Dana fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. »Nicht schlecht. Darüber sollte ich mal nachdenken.« In Gedanken spann sie den Faden weiter und verlor sich so darin, dass sie Raum und Zeit vergaß. Es war schon fast acht Uhr, als sie aus ihrer Versunkenheit wieder auftauchte, und sie blinzelte verblüfft, als sie das große weiße Haus am Hügel sah.
»Luciano’s?« Ihr Unterkiefer fiel herunter. »Du brauchst einen Kongresserlass, um in dieser Jahreszeit bei Luciano’s einen Tisch zu bekommen. Man muss ja schon in anderen Jahreszeiten Wochen im Voraus reservieren, aber im Oktober kommt man nicht mal da hinein, wenn man Blut spendet.«
»Man muss ihnen nur ein Bier ausgeben.« Jordan stieg aus und warf dem Portier, der Dana aus dem Wagen half, seinen Schlüssel zu.
»Ich wollte immer schon mal hier essen, aber das übersteigt meine finanziellen Mittel.«
»Ich habe einmal versucht, zu deinem Geburtstag hier einen Tisch zu bekommen. Sie haben mich zwar nicht ausgelacht, aber es war nahe dran.«
»Du hättest es dir damals auch gar nicht leisten …« Sie brach ab, weil sie der Versuchung nicht widerstehen konnte, wenigstens mal einen Blick hineinzuwerfen. Es sah ihm ähnlich, so etwas zumindest mal zu versuchen. »Es war ein netter Gedanke«, erklärte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
»Dieses Mal ist es mir gelungen.« Sie starrte ihn sprachlos an, während er ihre Hand an seine Lippen zog. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Besser spät als nie.«
»Du bist so charmant. Warum bist du so charmant?«
»Weil es zu deinem Aussehen passt.« Er führte sie an der Hand die Eingangstreppe hinauf.
Das Restaurant war früher einmal das Feriendomizil einer wohlhabenden, einflussreichen Pittsburgher Familie gewesen. Dana wusste nicht, ob es schon als Schloss galt, aber eine Riesenvilla war es
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