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Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)

Titel: Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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standen schweigend da und blickten zu den Hügeln.
    »Ich bin zum ersten Mal hier draußen, seit ich zurück bin«, sagte er schließlich. »Ich weiß nie, was ich an einem solchen Ort tun soll.«
    »Du hast doch das Richtige getan. Die Nelken sind schön. So schlicht.«
    Er lachte leise. »Ja, genau das habe ich mir gedacht. Warum bist du hier, Dana?«
    »Ich muss dir etwas sagen, das ich heute früh schätzungsweise nicht richtig formuliert habe.«
    »Wenn du mir sagen willst, dass wir Freunde bleiben können, wartest du lieber noch ein paar Tage.«
    »Nein, darum geht es nicht. Ich weiß nicht, ob jetzt der geeignete Zeitpunkt oder Ort ist, um darüber zu sprechen«, erwiderte Dana, »aber nachdem Malory mir heute früh eine Standpauke gehalten hat, fand ich, dass sie in einigen Punkten Recht hat und dass du - und ich auch - etwas Besseres verdient hast als die Art und Weise, wie ich unsere Geschichte beendet habe.«
    »Ich habe dich verletzt. Das habe ich dir angesehen. Ich will dich nicht verletzen, Dana.«
    »Dafür ist es zu spät.« Sie hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Du bist gedankenlos mit mir umgegangen, Jordan. Du warst gedankenlos und gefühllos. Ich habe mich zwar eine Zeit lang süßen Rachegelüsten hingegeben, aber jetzt weiß ich, dass ich das eigentlich nicht will. Deshalb ist mein gedanken- und gefühlloses Verhalten dir gegenüber heute früh für mich genauso unbefriedigend wie für dich.«
    »Warum hast du es dann gemacht?«
    »Ich bin letzte Nacht zurückgegangen, dank Kane.« Sie runzelte die Stirn, als er fluchte. »Ich glaube, so etwas solltest du am Grab deiner Mutter nicht sagen.«
    Aus irgendeinem Grund löste ihre Bemerkung den Knoten in seinem Magen. »Sie kennt das.«
    »Trotzdem.«
    Er zuckte mit den Schultern, und in dieser Geste erkannte sie den Jungen wieder, den sie einmal geliebt hatte. »Wohin bist du gegangen?«, fragte er.
    »Zurück zu dem Tag, an dem du gepackt hast, um nach New York zu ziehen. Ich habe alles noch einmal erlebt und mir dabei zugesehen. Es war seltsam und gleichzeitig schrecklich, weil ich ja wusste, dass es eine Wiederholung war. Es war, als stünde ich auf beiden Seiten eines Spiegels. Ich habe uns zugesehen und war trotzdem ein Teil davon. Und alles, was du sagtest, war genauso schmerzlich wie damals.«
    »Das tut mir Leid.«
    Sie hob ihr Gesicht und blickte ihn an. »Das glaube ich dir sogar, und deshalb bin ich hier. Aber weißt du, es hat genauso wehgetan wie damals, und ich habe das Recht oder die Verantwortung mir gegenüber, das nicht mehr zuzulassen. Ich werde dir mein Herz nicht mehr zu Füßen legen, und ich kann nicht mit dir zusammen sein, ohne dass es bricht. Vielleicht können wir Freunde werden, vielleicht nicht. Aber ein Liebespaar können wir nie mehr sein. Das musste ich dir einfach erklären.«
    Als sie sich zum Gehen wandte, legte er ihr die Hand auf den Arm. »Gehst du ein Stück mit mir spazieren?«
    »Jordan …«
    »Nur ein paar Minuten. Du hast gesagt, was du zu sagen hattest. Jetzt bitte ich dich, mir zuzuhören.«
    »Na gut.« Sie steckte die Hände in die Taschen, damit sie warm blieben, aber gleichfalls, um den Kontakt mit ihm zu vermeiden.
    »Ich bin nicht gut damit fertig geworden, als meine Mutter starb.«
    »Wer wird mit so etwas schon gut fertig? Meine Mutter liegt dort drüben.« Sie wies mit der Hand auf die Stelle. »Ich kann mich nicht wirklich an sie erinnern, und ich erinnere mich auch nicht daran, sie verloren zu haben. Aber sie fehlt mir, und manchmal fühle ich mich betrogen. Ich besitze nach wie vor noch ein paar von ihren Sachen, die mein Vater aufgehoben hat - ihre Lieblingsbluse, ein paar Schmuckstücke und Fotografien -, und ich bin froh, dass ich sie habe. Die Tatsache, dass ich mich an ihren Tod nicht erinnere, heißt nicht, dass ich nicht verstehen kann, wie es für dich war. Aber du wolltest dir von mir nicht helfen lassen.«
    »Das stimmt. Ich wollte keine Hilfe von dir, weil ich nicht wusste, wie du mir helfen solltest.« Kurz ergriff er ihren Arm, um sie an einer unebenen Stelle zu stützen, dann ließ er sie wieder los.
    »Ich habe sie so sehr geliebt, Dana. Natürlich bin ich nicht jeden Morgen aufgewacht und habe daran gedacht, wie sehr ich meine Mutter liebe, aber wir waren eine Einheit.«
    »Ich weiß.«
    »Als mein Vater uns verließ - nun, ich kann mich an ihn auch nicht besonders gut erinnern. Aber ich erinnere mich daran, dass sie ein Felsen war. Nicht kalt, nicht hart, nur

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