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Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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tragen, gehst hinter ihr her. Sie lehnt ihn an die Tür. Du führst sie wieder hinauf ins Badezimmer, lässt sie die Eimer in die Wanne kippen, langsam und vorsichtig, einen nach dem anderen. Sie geht so konzentriert ans Werk, dass die Zunge zwischen den Zähnen herausspitzt. Die Eimer sind schwer und unhandlich. Die Farbe ist dick, grün und ölig, riecht durchdringend. Langsam läuft sie in die Wanne, steigt immer höher.
    Du sagst ihr, das hätte sie gut gemacht, du wärst mit ihr zufrieden. Die Farbe ist in der Wanne, ohne dass ein Tropfen danebenging. Sie lächelt, freut sich über das Lob. Dann erklärst du ihr, dass es jetzt etwas schwerer wird. Sie muss die leeren Eimer wieder dorthin zurückbringen, wo sie sie geholt hat. Aber jetzt ist sie nackt. Sie muss sich davon überzeugen, dass niemand sie sieht. Und sie muss rennen. Sie nickt. Du erklärst ihr, dass die Eimer jetzt leer sind, so dass sie mehr tragen kann. Wieder nickt sie. Sie hat verstanden. Sie nimmt fünf Eimer in jede Hand, trägt sie nach unten. Du sagst ihr, dass sie warten soll, öffnest vorsichtig die Tür und
steckst den Kopf hinaus. Siehst dich um und lauschst. Dann schickst du sie hinaus. Sie rennt los, bringt die Eimer zurück und kommt mit auf und ab hüpfenden Brüsten wieder zum Haus gerannt.
    Du sagst ihr, sie soll kurz stehen bleiben, bis sie wieder zu Atem kommt. Du erinnerst sie daran, dass sie lächeln soll. Sie nickt entschuldigend und schneidet wieder eine Grimasse. Du führst sie hinauf ins Badezimmer. Der Schraubenzieher liegt noch am Boden. Du bittest sie, ihn aufzuheben, sagst ihr, dass sie sich damit das Gesicht zerkratzen soll. Sie ist verdutzt. Du erklärst es ihr. Drei, vier tiefe Kratzer genügen, sagst du ihr. So tief, dass sie bluten. Sie lächelt und nickt. Setzt den Schraubenzieher an und zieht ihn mit der Spitze voran über ihre linke Wange. Er hinterlässt einen etwa zehn Zentimeter langen, dunkelroten Striemen. Das nächste Mal vielleicht ein bisschen fester, sagst du. Sie nickt. Der nächste Striemen blutet. Gut, sagst du. Noch einen. Sie fügt sich noch einen Kratzer zu. Dann einen weiteren. Gut, sagst du. Und jetzt noch einen letzten, aber diesmal musst du ganz fest aufdrücken. Sie nickt und lächelt. Zieht die Schraubenzieherspitze von oben nach unten. Die Haut reißt auf, Blut quillt heraus. Braves Mädchen, sagst du.
    Sie hat den Schraubenzieher nach wie vor in der Hand. Du befiehlst ihr, in die Wanne zu steigen, langsam und vorsichtig. Sie stellt den rechten Fuß hinein, dann den linken. Sie steht in der Farbe, die ihr bis über die Waden reicht. Du sagst ihr, sie soll sich langsam hinsetzen. Sie setzt sich. Die Farbe schwappt über ihre Taille, reicht bis unter die Brüste. Jetzt soll sie sich langsam und vorsichtig zurücklegen, sagst du. Sie lässt sich in die Farbe gleiten, die prompt höher steigt, bis sie nur mehr fünf Zentimeter unter dem Wannenrand steht. Jetzt lächelst du. Genau so soll es sein.
    Du sagst ihr, was sie machen soll. Sie versteht es zunächst nicht, weil du etwas Sonderbares von ihr verlangst. Du erklärst es ihr genau. Sie nickt. Rutscht tiefer in die Farbe, bis
nur mehr ihr Gesicht zu sehen ist, legt den Kopf zurück. Ihre Haare schwimmen auf der grünen Brühe. Sie nimmt die Finger zu Hilfe. Sie sind glitschig und triefen vor Farbe, aber sie macht genau das, was du ihr befohlen hast. Schafft es auf Anhieb. Erschrocken reißt sie die Augen auf, dann stirbt sie.
    Du wartest fünf Minuten. Beugst dich nur über die Wanne, ohne etwas anzufassen. Dann machst du das Einzige, was sie nicht selbst machen kann. Dadurch gerät etwas Farbe an deinen rechten Handschuh. Anschließend drückst du mit der Fingerspitze auf ihre Stirn, bis ihr Kopf untertaucht. Du streifst den rechten Handschuh ab, so dass die Innenseite nach außen gekehrt ist. Überprüfst den linken. Sauber. Du steckst die rechte Hand vorsichtshalber in die Tasche und lässt sie dort, denn nur jetzt, in diesem Moment, liegen deine Papillarleisten bloß.
    Du hältst den fleckigen Handschuh in der linken Hand und nimmst ihn mit nach unten. Steckst ihn in den Müllsack mit der Kleidung und öffnest die Tür. Lauschst und hältst Ausschau. Trägst den Sack hinaus, drehst dich um und ziehst die Tür hinter dir zu. Gehst über die Auffahrt hinunter zur Straße, bleibst hinter dem Wagen stehen und steckst den sauberen Handschuh ebenfalls in den Sack. Schließt den Kofferraum auf und stellst ihn hinein. Öffnest die Tür und setzt

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