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Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Titel: Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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wahr?»
    «Natürlich, ich habe schon auf deinen Anruf gewartet.»
    «Also, die Freundin des deutschen Bankers ist hoffentlich noch in Florenz.»
    «Klar, ich hab ihr gesagt, dass sie auf keinen Fall abreisen darf, weil wir ihre Hilfe bei der Suche nach Hardenberg brauchen.»
    «Bene. Weiß sie’s schon?»
    «Dass er tot ist? Nein, wir haben es ihr noch nicht gesagt, weil wir verhindern wollten, dass sie abhaut.»
    «Sieht sie aus wie jemand, der abhaut?»
    «Man kann nie wissen. Ich wollte sichergehen, dass sie uns noch eine Weile zur Verfügung steht.»
    «Wie wirkt sie auf dich, Umberto?»
    «Sie ist blond, jung, ziemlich hübsch und scheint sehr besorgt zu sein. Immerhin wollte sie mit Hardenberg für drei Tage nach Lucca fahren, und nun ist er plötzlich weg. Ich kann sie verstehen.»
    «Ist sie wirklich besorgt, oder spielt sie es nur?»
    «Wenn sie es spielt, dann ziemlich gut. Ich glaube, sie ist wirklich besorgt.»
    «Pass mal auf, Umberto. Ich fahre in ein paar Minuten mit Tommasini zu euch nach Florenz. In welchem Hotel finde ich die Frau, und wie heißt sie? Könntest du sicherstellen, dass ich sie im Hotel auch antreffe? Hast du ihre Mobilnummer?»
    «Jaja, wird alles gemacht. Bist du unter Druck oder was?»
    «Der Anwalt von Paolo Massimo hat sich ziemlich aufgeplustert. Massimo wurde für eine Kaution von zweieinhalb Millionen in sein Landhaus entlassen. Wir müssen deshalb schnell etwas gegen ihn in die Hand bekommen, damit er nicht ganz entschwindet.»
    «Ganz schön dicker Brocken. Der Chef der Banca libera. Hoffentlich verschluckt ihr euch an dem nicht.»
    «Es wird dir nicht gelingen, die Sache nach Siena auszulagern, Umberto! Massimo wohnt in Florenz, seine Bank ist in Florenz, und möglicherweise wurde sogar der Mord in Florenz ausgeführt.»
    «Aber ihr habt ihn festgenommen.» Maltempo sagte es so, dass Guerrini sein Grinsen geradezu vor sich sah.
    «Soll ich ihn an euch überstellen?»
    «Um Himmels willen, behalt ihn bloß. Sag mir lieber, was ich sonst noch für dich tun kann, Angelo.»
    «Die Assistentin von Massimo in der Banca libera – mit der müssen wir unbedingt sprechen.»
    «Mit wem noch?»
    «Mit dem Chef des Sicherheitsdienstes der Bank.»
    «Noch was?»
    «Das wär’s.»
    «Bene, dann fahrt gleich zum Hotel von Hardenbergs Freundin. Es ist das ‹Palladio›, liegt direkt im Zentrum. Sie heißt Susanne Ullmann.»
    «Danke für deine Hilfe. Sehen wir uns?»
    «Ich warte auf dich. Ich werde meine Frau anrufen und ihr sagen, dass ich später nach Hause komme. Ich würde übrigens gern mit zur Banca libera kommen. Was dagegen?»
    «Nein, wir sagen dir Bescheid, wenn wir mit der Befragung der Deutschen fertig sind. Wenn du in der Bank dabei bist, verleiht das unserem Auftritt noch mehr Gewicht. Ci vediamo più tardi.»
    Susanne Ullmann, dachte Guerrini und strich mit der flachen Hand über das dunkle Holz seines Schreibtischs. Wahrscheinlich wohnt sie in München, genau wie Hardenberg. Die Hardenberg Bank ist auch in München, also haben wir wieder den perfekten Fall für zwei – für Laura und mich. Aber ich will das gar nicht. Ich will nicht mit Laura arbeiten, ich will mit ihr auswandern oder Schafskäse machen. Auf Trüffel-Auktionen gehen und Mitglied der Slow-food-Bewegung werden, eine winzige Trattoria eröffnen und mit ihr nachts in den heißen Quellen am Monte Amiata baden, durch die Hohlwege der Etrusker wandern, sie an unmöglichen Orten lieben und ihren Kindern Dante beibringen. Dann würde vielleicht der fliegende Hund aus meinen Nächten verschwinden und mit ihm der sternförmige Schmerz.

«Noch drei Wochen , dann kommt Patrick!» Sofia seufzte tief, stocherte in den Tortellini herum, schob sie von einer Seite des Tellers auf die andere, steckte endlich ein Salbeiblatt in den Mund und kaute gedankenverloren darauf herum.
    Laura Gottberg erwiderte nichts, ertappte sich aber dabei, dass sie ebenfalls Tortellini auf ihrem Teller herumschob, und legte die Gabel weg.
    Noch nie hatte sie so direkt miterlebt, dass erste Liebe eine Art Besessenheit sein konnte.
    Seit Sofias Rückkehr aus den Weihnachtsferien bei Patricks Familie in London war der junge Mann, den Laura noch nicht kennengelernt hatte, zum ständigen Familienmitglied geworden. Unsichtbar, aber stets anwesend. Ursache tiefer Seufzer, stundenlanger Telefongespräche, Chats und Hunderter oder Tausender SMS. Patrick schien neben Sofia zu gehen, neben ihr zu sitzen, vermutlich auch neben ihr zu schlafen.
    Mein

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