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Zeit der Träume

Zeit der Träume

Titel: Zeit der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und rieb sich mit den Händen durchs Gesicht.
    »Erzähl mir doch in der Zwischenzeit einfach, wie dein Abendessen mit Flynn war.«
    »Was? Oh. Es war gut. Prima.« Sie ließ die Hände sinken und starrte darauf, als gehörten sie zu jemand anderem. »Ohne seinen Hund erscheint er mir fast normal. Das ist bestimmt Dana.«
    »Ich mache ihr auf. Bleib einfach sitzen.« Zoe eilte zur Tür, bevor Malory aufstehen konnte.
    »Okay, wo brennt es denn?«, fragte Dana. Dann blieb sie stehen und schnupperte. »Kaffee. Lasst mich nicht darum betteln.«
    »Ich hole ihn schon. Setz dich zu Malory«, fügte Zoe leise hinzu.
    Dana ließ sich in einen Sessel fallen und musterte Malory mit geschürzten Lippen. »Du siehst furchtbar aus.«
    »Vielen Dank.«
    »Hey, du kannst nicht erwarten, dass ich dich freudig umarme und küsse, wenn du mich aus dem Bett holst und von mir verlangst, dass ich nach nur einer Tasse Kaffee innerhalb von zwanzig Minuten bei dir bin. Außerdem ist es beruhigend zu sehen, dass auch du nicht perfekt aussiehst, wenn du gerade erst aus dem Bett gestiegen bist. Was ist los?«
    Malory blickte zur Tür. Zoe trat gerade ein mit drei weißen Kaffeebechern auf einem Tablett. »Ich hatte einen Traum.«
    »Ich habe auch irgendwas Tolles geträumt, irgendwas von Spike aus Buffy - Im Bann der Dämonen - und einer echt großen Fledermaus aus dunkler Schokolade. Aber dann hast du angerufen und mich geweckt.«
    »Dana.« Zoe setzte sich kopfschüttelnd auf die Armlehne von Malorys Sessel. »Hattest du einen Alptraum?«
    »Nein. Zumindest... nein. Ich habe ihn sofort nach dem Aufwachen aufgeschrieben.« Sie stand auf und holte Papiere vom Tisch. »Ich habe noch nie einen Traum mit so vielen Einzelheiten gehabt. Zumindest konnte ich mich noch nie so deutlich an alle Details erinnern. Ich habe ihn aufgeschrieben, weil ich sichergehen wollte, dass ich nichts vergesse. Das Sinnvollste wird sein, ihr lest es euch durch.«
    Sie reichte ihnen die maschinegeschriebenen Seiten, dann ergriff sie ihre Kaffeetasse und trat an die Terrassentür.
    Es würde wieder ein schöner Tag werden. Ein weiterer schöner Spätsommertag mit klarem blauem Himmel und einer milden Brise. Die Leute würden durch die Stadt spazieren, das Wetter genießen und ihren Geschäften nachgehen. Ihren normalen, alltäglichen Pflichten in einer normalen, alltäglichen Welt.
    Sie aber würde nie das Geräusch des Traumwindes, das Gefühl dieser plötzlichen, bitteren Kälte vergessen.
    »Wow! Ich kann verstehen, dass dich das erschüttert hat.« Dana legte das Blatt Papier beiseite. »Aber es ist ganz einfach zu erklären. Flynn hat mir erzählt, dass ihr gestern noch mal oben wart, um euch das Gemälde anzusehen. Das hast du natürlich im Kopf, und dein Unterbewusstsein hat sich eingeschaltet.«
    »Es ist unheimlich.« Zoe überflog die letzten Zeilen und stand dann auf. Sie trat zu Malory und rieb ihr über die Schulter. »Kein Wunder, dass du so durcheinander bist. Ich bin froh, dass du uns angerufen hast.«
    »Es war nicht nur ein Traum. Ich war da.« Malory wärmte ihre eiskalten Hände am Kaffeebecher. Sie drehte sich um. »Ich war in dem Gemälde.«
    »Okay, Süße, jetzt schalt mal einen Gang herunter.« Dana hob die Hand. »Du identifizierst dich zu sehr damit. Ein starker, lebhafter Traum kann einen schon so hereinziehen.«
    »Ich erwarte nicht, dass ihr mir glaubt, aber ich spreche nur aus, was in meinem Kopf ist, seit ich aufgewacht bin.«
    Zitternd vor Kälte war sie aufgewacht, und das Geräusch dieses schrecklichen Windes hatte noch in ihren Ohren gerauscht.
    »Ich war dort. Ich konnte die Blumen riechen und die Hitze spüren. Dann die Kälte und den Wind. Ich hörte sie schreien.« Sie schloss die Augen und kämpfte gegen die Panik an, die erneut in ihr aufstieg.
    Sie konnte sie immer noch schreien hören.
    »Und ich fühlte diesen Druck in der Luft. Als ich aufwachte, rauschten meine Ohren noch. Sie sprachen gälisch, aber ich habe sie verstanden. Woher sollte ich das können?«
    »Du hast nur geglaubt, dass...«
    »Nein.« Malory schüttelte heftig den Kopf und blickte Zoe an. »Ich wusste es. Als der Sturm losbrach und alles durcheinander gewirbelt wurde, riefen sie nach ihrem Vater. Chi athair sinn. Vater, hilf uns. Ich habe es heute früh nachgeschlagen, aber ich wusste es. Woher?«
    Sie holte tief Luft. »Ihre Namen waren Venora, Niniane und Kyna. Woher sollte ich das wissen?«
    Malory setzte sich wieder. Es war eine Erleichterung gewesen,

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