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Zeit der Träume

Zeit der Träume

Titel: Zeit der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Zuhause, und so lange konnte sie noch die Stille und den Zauber des Waldes genießen.
    Mit ihrer Hand hatte sie das Bild gemalt. Mit ihrem Herzen, ihrem Verstand. Sie konnte es spüren, ebenso wie sie jeden Pinselstrich auf jeder Leinwand im Raum spüren konnte.
    »Ich kann es.« Und mit einer Art wilder Freude malte sie weiter. »Ich muss es tun.«
    Die Freude war wie eine Droge, nach der sie gierte. Sie wusste, wie sie den richtigen Farbton mischen musste, wie sie die Farbe auftragen musste, welche Details sie herausarbeiten musste.
    Aber noch während sie malte, rannen ihr plötzlich Tränen über die Wangen. »Es ist nicht real.«
    »Es könnte es aber sein.«
    Der Pinsel fiel zu Boden, die Farbe spritzte, als sie herumwirbelte.
    Er stand neben ihr, von Licht überflutet. Aber trotzdem war er dunkel. Seine schwarzen, glänzenden Haare fielen ihm bis auf die Schultern. Seine Augen waren steingrau unter schmalen, geschwungenen Brauen. Scharfe, hohe Wangenknochen und ein attraktiver, voller Mund.
    Wunderschön, dachte sie. Wie konnte er schön sein?
    »Hast du gedacht, ich sähe aus wie ein Dämon? Wie jemand aus einem Alptraum?« Er lächelte, was nur noch zu seinem Charme beitrug. »Warum sollte ich? Sie haben dir Schlechtes über mich erzählt, was?«
    »Du bist Kane?« Die Angst griff mit eiskalten Fingern nach ihrer Kehle. »Du hast die Seelen der Glastöchter gestohlen.«
    »Das braucht dich doch nicht zu kümmern.« Auch seine Stimme war wunderschön. Melodisch, bezaubernd, beruhigend. »Du bist eine gewöhnliche Frau in einer gewöhnlichen Welt. Du weißt nichts von mir und meiner Welt. Ich wünsche dir nichts Böses, im Gegenteil.« Mit der Anmut eines Tänzers ging er durch das Zimmer, fast lautlos auf seinen weichen Stiefeln. »Das ist dein Werk.«
    »Nein.«
    »O doch, du weißt es.« Er hob eine Leinwand, studierte die Figur einer Meerjungfrau, die auf einem Felsen lag. »Du kannst dich doch daran erinnern, dass du dieses Bild und auch die anderen gemalt hast. Du weißt jetzt, wie es sich anfühlt, wenn man diese Macht besitzt. Kunst macht Götter aus den Menschen.« Seine Augen funkelten, als er die Leinwand wieder weglegte. »Was sind wir in meiner Welt anderes als Künstler und Sänger, Magier und Krieger? Willst du die Macht behalten, Malory?«
    Durch einen Tränenschleier blickte sie auf ihr Werk. »Ja.«
    »Du kannst alles haben, und noch mehr. Den Mann, den du willst, das Leben und die Familie. Ich schenke sie dir. Das Kind, das du in den Armen gehalten hast. Alles kann Wirklichkeit sein, alles kann dir gehören.«
    »Um welchen Preis?«
    »Nur ganz wenig.« Er fuhr ihr mit dem Finger über die feuchte Wange, und eine Träne glitzerte auf seiner Fingerspitze. »Ganz, ganz wenig. Du musst nur in diesem Traum bleiben. Darin wachen und schlafen, darin gehen, sprechen, essen und lieben. Alles, was du dir wünschst, wird für dich Wirklichkeit sein. Vollkommenheit, ohne Schmerz, ohne Tod.«
    Zitternd stieß sie die Luft aus. »Es gibt keine Schlüssel in diesem Traum.«
    Seine Augen schossen Blitze. »Du bist eine kluge Frau. Warum machst du dir Gedanken über die Schlüssel, über dumme Göttinnen, mit denen du nichts zu tun hast? Warum solltest du dein Leben und das Leben derer, die du liebst, aufs Spiel setzen für alberne Mädchen, die nie hätten geboren werden dürfen? Würdest du deinen eigenen Traum für Fremde aufgeben?«
    »Ich will keinen Traum. Ich will mein Leben. Ich will mein Leben nicht gegen deine Illusionen eintauschen.«
    Er wurde bleich, seine Augen leuchteten tiefschwarz. »Dann sollst du alles verlieren.«
    Sie schrie auf, als er nach ihr griff, und noch einmal, als die Kälte durch sie hindurchschoss. Dann riss sie sich los und erwachte keuchend in ihrem Bett.
    Jemand hämmerte an die Tür, schrie ihren Namen. Erschreckt sprang sie aus dem Bett und taumelte ins Wohnzimmer. Flynn stand an ihrer Terrassentür und wollte gerade die Scheibe mit einem ihrer Gartenstühle einschlagen.
    Als sie die Tür öffnete, stürmte er herein.
    »Wer ist hier?« Er packte sie an den Schultern und hob sie beinahe hoch. »Wer hat dir wehgetan?«
    »Niemand ist hier.«
    »Du hast geschrien. Ich habe dich schreien gehört.« Mit geballten Fäusten trat er in ihr Schlafzimmer.
    »Ich hatte einen Alptraum. Es war nur ein schlimmer Traum. Niemand ist hier, nur ich. Ich muss mich setzen.« Sie stützte sich mit einer Hand auf dem Bett ab und ließ sich vorsichtig darauf nieder.
    Auch Flynn hatte weiche

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