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Zeit des Zorn

Zeit des Zorn

Titel: Zeit des Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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bewegt
seinen Arsch. Sein Vorgesetzter schickt ihn raus nach East County, damit er in
Erfahrung bringt, was zum Teufel da eigentlich los war, weil Es war, wonach es
aussieht.
    Ein tombe, im Branchenjargon, ein Überfall
auf einen Drogentransport.
    Dennis ist auf dem
Laufenden.
    Er weiß vom Bürgerkrieg
des Baja-Kartells.
    Der übrigens gar nicht so
schlecht ist, wenn man mal aufhört, allzu zimperlich zu sein; Dennis ist
felsenfest der Ansicht, dass die Vereinigten Staaten zum Beispiel auch besser
dran waren, als sich der Iran und der Irak noch gegenseitig ausgeblutet haben,
wobei die Mexikaner ihre Leichen gefälligst auf der Südseite der Grenze oder
in genau abgesteckten Bandenbezirken zu stapeln haben und nicht auf
öffentlichen Schnellstraßen.
    Die Kalifornier nehmen
ihre Highways sehr ernst. Denn da fahren sie mit ihren scheiß Autos drüber.
    Dennis kennt Lados neue
Regeln und Vorschriften und weiß, dass er's hier mit einem
Dreierkonvoi-Geldtransport zu tun hat, der's nicht ganz bis ans vorgesehene
Ziel geschafft hat.
    Ein anderer Beamter, der
erst kürzlich von einer Informationsreise durch Afghanistan zurückgekehrt ist,
erkennt die Charakteristika eines unkonventionellen Sprengsatzes - zwei, um
genau zu sein -, was das Gerücht zu bestätigen scheint, dass die Kartelle dazu
übergegangen sind, frisch entlassene amerikanische Soldaten anzuheuern.
    Dennis hofft inständig,
dass die Kartelle nicht außerdem angefangen haben, frisch entlassene Taliban
anzuheuern, denn das könnte bei den Berufsparanoikern von der Inneren
Sicherheit zu einem Durcheinander von monumentalen Ausmaßen führen.
    Alarmstufe dunkelrot.
    Interessanterweise hat
die Spurensicherung außerdem ergeben, dass die entsetzlich großen klaffenden
Wunden offenbar durch Kaliber -50 -Patronen verursacht wurden, die nach der fast
schon schwärmerisch zu nennenden Ansicht der vor Ort zuständigen Beamten der
Californian Highway Patrol offenbar von einer Superwaffe namens Barrett 90 verursacht wurden, die schwer
zu bekommen und angeblich noch schwerer zu handhaben ist, was bedeutet, dass
wir's hier mit einem professionellen Job zu tun haben.
    Wirklich?, denkt Dennis,
als er sich den Tatort ansieht, der ein klassisches Bild für die
Abendnachrichten bietet. (Bitte, gütiger Gott im Himmel, lass bloß die
Fernsehsender nichts davon spitzkriegen.) Kein Scheiß? Drei mit narcotraficantes vollbesetzte Wagen werden mit
selbstgebauten Sprengsätzen und einem Supergewehr ausradiert, und ihr glaubt,
das waren gar keine Highschoolkids, die nichts Besseres zu tun hatten, weshalb
wir ihnen schleunigst ein scheiß Gemeindezentrum mit Tischtennisplatten und
Halfpipes bauen sollten?!
    Dennis kehrt in die
weitgehende Zivilisation des Urbanen San Diego mit dem unguten Bauchgefühl
zurück, alles geriete
    Außer Kontrolle.
     
    Der
Doc lässt Radio über den Laptop laufen. Satellitenempfang. Jim Rome hört er am
liebsten.
    Jetzt hört er von einer
Schießerei wie in Stanland gar nicht weit von hier, und er ist kein Idiot. Er
guckt Chon an.
    Chon hat sich nicht sehr
verändert seit damals, als er verkündete, AQ stünde nicht für Al Qaida, sondern
für
    Asses Qicked.
    Und in den Arsch getreten
hat er gleich einer ganzen Einheit von denen, die sich in Doha in einem Lager
verbarrikadiert hatte. Hat den ganzen Tag gedauert, aber Chon war geduldig,
ging methodisch vor, ohne Eile. Kam zurück, verputzte drei Verpflegungspakete
und machte sich lang. Schlief wie ein sattes Baby. Ein Sechserpack Narcos?
    Kein Problem,
Kinderspiel.
    Chon und Ben sehen dem Doc
zu, wie er Nachrichten hört, zwei und zwei zusammenzählt und auf Chon kommt.
    Der Doc sagt: »Wir lassen
euren Wagen besser verschwinden. Ihr könnt meinen Dodge nehmen.«
    »Danke, Mann.«
    »Nada.«
    Sie fahren den Pick-up in
eine Schlucht, der Doc folgt mit seinem. Er holt einige Benzinkanister von der
Ladefläche und übergießt den Wagen. Zündet ein Streichholzbriefchen an und
wirft es durchs geöffnete Beifahrerfenster.
    Für Hot Dogs und
gegrillte Marshmallows bleibt keine Zeit.
    Stattdessen drückt der
Doc Chon noch ein paar Ampullen Morphium und ein paar Spritzen in die Hand und
wünscht ihm
    Viel Glück!
     
    Auf der Fahrt zurück nach
OC macht Chon voll auf Was hast du denn gedacht?
    Ihm ist es gleichgültig.
    (Ja, das Morphium hilft.)
    Sechs tote Mexikaner
gelten in, äh, Mexiko, als glimpfliches Ergebnis, und der Umstand, dass sie
diesseits der Grenze rumliegen, ist ihm nada.
    Grenzen sind

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