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Zeit-Odyssee

Zeit-Odyssee

Titel: Zeit-Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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ließ meine Hände aufwärts gleiten, bis ich ihre Brüste spürte. Ich zog sie an mich; sie leistete nur geringen Widerstand, dann gab sie nach und sank gegen meine Brust. Ihr Haar berührte mein Gesicht wie eine weiche Wolke. Ich hielt sie fest und hatte Schwierigkeiten, tief Luft zu holen.
    Auf einmal machte sie sich los und wandte sich ab.
    »Worauf warten Sie noch?« fragte sie mit herber Stimme.
    »Vielleicht ist es besser, wenn wir noch warten«, entgegnete ich. »Bis es dunkel geworden ist …«
    »Warum?« fuhr sie auf. »Damit es romantischer wird?«
    »Vielleicht. So ähnlich.«
    »Falls Sie es vergessen haben sollten, Mr. Ravel: Dies ist keine Liebesaffäre; dies ist bittere Notwendigkeit.«
    »Das sollten Sie sich selbst hinter die Ohren schreiben, Mellia.«
    »Das tue ich, glauben Sie mir!« Sie drehte sich wieder um und sah mich an. Ihre Wangen glühten rosig, ihre Augen funkelten.
    »Verdammt noch mal, fangen Sie endlich an!« flüsterte sie.
    »Knöpfen Sie mir das Hemd auf«, verlangte ich ruhig. Sie starrte mich schweigend an.
    »Tu, was ich sage, Mellia!«
    Ihr Ausdruck wurde unsicher.
    »Lassen Sie das!« Diesmal war es an mir, böse zu sein. »Das Ganze war Ihre Idee, Lady – nicht meine. Ich habe mich Ihnen nicht aufgedrängt und werde es auch jetzt nicht tun. Aber wenn Sie dieses große Opfer nicht umsonst bringen wollen, müssen wir in die richtige Stimmung kommen. Die Zauberformel besteht nicht in der körperlichen Intimität, sondern im psychologischen Kontakt, im Zusammentreffen, im Ineinanderaufgehen nicht nur der Körper, sondern auch der Persönlichkeiten. Der sexuelle Aspekt ist lediglich Mittel zum Zweck. Wenn Sie sich also nicht zusammenreißen und endlich aufhören können, in mir einen Mann zu sehen, der Sie vergewaltigt, legen wir die Idee lieber gleich ad acta.«
    Sie schloß die Augen, atmete tief ein und aus und sah mich dann wieder an. An ihren Wimpern hingen Tränen; ihre Lippen waren ganz weich und verletzlich geworden.
    »Verzeihen Sie. Sie haben natürlich recht. Aber …«
    »Ich weiß. Es ist nicht unbedingt die Hochzeitsnacht, von der Sie geträumt haben.«
    Ich ergriff ihre Hand; sie war weich, heiß, nachgiebig.
    »Haben Sie schon einmal geliebt, Mellia?«
    Sie zuckte zusammen; ihre Augen verrieten Schmerz. »Ja.«
    Lisa, Lisa …
    »Denken Sie daran; erinnern Sie sich, wie es war. Versuchen Sie so zu tun, als … wäre ich er.«
    Sie schloß die Augen. Wie zart ihre Lider waren, wie fein das Netz der Adern in der rosigen Haut! Sanft legte ich meine Hände an ihren Hals und ließ sie unter dem dünnen Morgenmantel bis auf die Schulter hinuntergleiten. Ihre Haut war heiß, glatt wie Damast. Ich schob den Stoff über ihre Schultern hinab, bis er auf ihren Brüsten hängen blieb. Meine Hände glitten weiter, streiften den Mantel noch weiter hinab, nahmen das Gewicht ihrer Brüste auf. Sie sog hörbar den Atem ein; ihre weichen Lippen öffneten sich.
    Sie ließ die Arme sinken, und der Mantel fiel zu Boden. Ich betrachtete ihre schlanke Taille, ihre schwellenden Hüften.
    Unsicher tasteten ihre Hände an meinen Hemdknöpfen. Sie bog den Oberkörper zurück, öffnete mein Hemd und zog es heraus. Sie löste meinen Gürtel, fiel auf die Knie, zog mir die restliche Kleidung aus. Ich nahm sie auf meine Arme und trug sie zum Bett. Runde, nachgiebige Körperformen schmiegten sich an mich; meine Hände wanderten über sie hin, suchten sie ganz und gar zu erforschen. Bebend, den Mund ein wenig geöffnet, zog sie mich an sich. Ihre Lider hoben sich, und ihre Augen blickten, nur Zentimeter von mir entfernt, glitzernd in die meinen. Gierig kam sie meinem Mund entgegen. Ich senkte mich auf sie; ihre Hände waren geschickt, ihre Hüften preßten sich gegen die meinen.
    Es gab weder Zeit noch Raum oder Gedanken. Sie füllte meine Arme, sie füllte meine Welt. Schönheit, Lust, Gefühl, Erfüllung, die stieg und stieg, einen Höhepunkt unbeschreiblichen Entzückens erreichte, sich überschlug wie eine lange Meereswoge, rollte und rauschte, langsamer wurde, gemächlich weiterglitt, innehielt und zurückglitt, hinab und hinaus und dahin, um wieder eins zu werden mit dem ewigen Ozean des Lebens.

 
17.
     
    Eine lange Zeit sagte keiner von uns etwas. Erschöpft lagen wir in dem bernsteinfarbenen Licht. Leise rauschte draußen die Brandung; der Wind sang rings um unser Zelt.
    Sie öffnete die Augen und sah mich an – mit einem unendlich aufrichtigen, fragenden, ja vielleicht sogar

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