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Zeit-Odyssee

Zeit-Odyssee

Titel: Zeit-Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Komputerraum erwischt. Ich gebe ja zu, daß ich heute morgen ein bißchen langsam bin. Aber ich bin immer noch der reizende, liebenswerte Mensch, den du aus dem Teich gefischt hast. Ich bin genauso ein Nexx-Agent wie du, aber mir kommt allmählich ein ziemlich übler Verdacht.«
    »Und der wäre?«
    »Daß die Nexx-Zentrale, von der aus du arbeitest, und diejenige, zu der ich gehöre, nicht ein und dieselbe sind.«
    »Das ist lächerlich! Die gesamte Nexx-Aktion basiert auf der Stabilität der einzigen Nexx-Basislinie …«
    »Gewiß, das ist das Konzept. Aber es wäre nicht das erste Konzept, das angesichts der Erfahrungen modifiziert werden mußte.«
    Sie wurde blaß. »Ist dir eigentlich klar, was du da sagst?«
    »Aber natürlich. Wir haben die Chose ganz schön verpfuscht. Daß wir beide, das heißt, Vertreter zweier gleichermaßen exklusiver Basis-Zeitlinien, einander hier gegenüberstehen, bedeutet, daß alles viel schlimmer ist, als wir vermuteten, schlimmer, als ich überhaupt ahnen konnte.«
    Mit weit aufgerissenen, entsetzten Augen starrte sie mich an. Ich hatte wahrhaftig Talent zur Beruhigung verschreckter Mädchen!
    »Ach was, noch ist nicht alles aus«, versicherte ich munter. »Wir sind schließlich immer noch ausgebildete Agenten, immer noch aktiv. Wir tun das Beste, was uns unter den Umständen möglich ist …«
    »Das ist nicht der springende Punkt.«
    »Ach, nein? Was ist es denn?«
    »Wir haben eine Aufgabe – genau wie du gesagt hast: Wir müssen versuchen, uns in das Zeitschema zurückzuversetzen, indem wir die Chronomalien, die wir unbewußt ausgelöst haben, eliminieren.«
    »Einverstanden.«
    »Gut. Auf welches Schema arbeiten wir aber hin, Ravel, auf deins oder auf meins? Ist das Kontinuum, das wir wieder zusammenflicken sollen, ein deterministisches oder ein A-P-regiertes?«
    Ich holte Luft, um ihr eine feste, beruhigende Antwort zu geben, aber sie blieb mir in der Kehle stecken.
    »Das können wir uns später noch überlegen«, sagte ich.
    »Aber wie? Jeder Schritt, den wir von nun an tun, muß sorgfältig kalkuliert werden. Es gibt hier Instrumente, die höher entwickelt sind als alles, was ich jemals gesehen habe. Aber wir müssen sie auch richtig anwenden.«
    »Selbstverständlich. Zunächst müssen wir nur herausfinden, wofür alle die hübschen, kleinen Knöpfe da sind. Konzentrieren wir uns vorläufig erst einmal darauf, Mellia. Nebenbei können wir dann vielleicht auch unsere philosophischen Probleme lösen.«
    »Ehe wir zusammenarbeiten können, müssen wir zu einer Verständigung kommen.«
    »Bitte, weiter.«
    »Du mußt mir versprechen, daß du … nichts unternimmst, was dem A-P-Konzept schaden könnte.«
    »Ich werde nichts unternehmen, ohne vorher mit dir zu sprechen. Und was die Frage betrifft, welches Universum wir wiederaufbauen – warten wir lieber damit, bis wir ein bißchen mehr wissen, ehe wir uns endgültig festlegen, ja?«
    Sie warf mir einen langen Blick zu. Dann sagte sie: »Gut.«
    »Dann könnten wir damit beginnen, daß du mir diese Instrumente hier erklärst.«
    Die folgende Stunde verbrachte sie mit dem Versuch, mir einen kurzen, zusammengefaßten, aber anschaulichen Überblick über die Kunst der analog-potentialen Interpretation zu geben; ich hörte ihr interessiert zu. Die A-P-Theorie war mir zwar neu, aber ich war an die Arbeit mit komplizierten Zeit-Apparaten gewöhnt. Allmählich bekam ich daher eine Vorstellung vom Zweck dieser Einrichtung.
    »Ich habe den Eindruck, daß deine Version der Nexx-Zentrale in einem viel wilderen theoretischen Dschungel arbeitet als diejenige, die ich kenne«, stellte ich fest. »Und das mit Hilfe einiger ziemlich hoch entwickelten Geräte.«
    »Die Instrumente, an die ich gewöhnt bin, sind natürlich weit weniger entwickelt als diese«, entgegnete Mellia. »Es gibt eine Menge hier, mit denen ich nichts anfangen kann.«
    »Aber du bist ganz sicher, daß es A-P-Instrumente sind?«
    »Daran besteht nicht der geringste Zweifel. Sie können gar nichts anderes sein, und ganz bestimmt nicht auf der deterministischen Theorie basieren.«
    »In diesem Punkt bin ich mit dir einer Meinung.«
    »Dann siehst du also ein, daß wir auf eine A-P-Matrix hinarbeiten müssen?«
    »Immer sachte, Mädchen!« wehrte ich ab. »Du tust, als brauchten wir uns nur die Hand zu schütteln, und alles wäre wieder dort, wo es vergangenen Mittwoch um drei Uhr nachmittags gewesen ist. Wir arbeiten doch völlig blind. Wir wissen weder, was passiert

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