Zeitbombe Galaxis
hatte das aschblonde Haar hochgesteckt. Sie sah gelangweilt zu, wie ein L.A.U.S.-Agent ihre Koffer abstellte, und zündete sich eine Tobarette an. Unmittelbar darauf gesellte sich Alfred Bottom zu ihr. Craig sah einen weiteren Mann auf die beiden zutreten. Er unterhielt sich einen Augenblick mit ihnen und ging dann mit dem anderen L.A.U.S.-Agenten zum Schalter.
Craig schob sich mit Besen und Eimer dicht an die beiden Agenten heran.
»Was soll dieser Unsinn mit den radioaktiven Strahlungsfeldern bedeuten?« hörte er einen Mann fragen. »Davon hätten wir doch längst unterrichtet werden müssen.« Er hielt inne und fragte dann ruhiger: »Wie lange werden wir hier aufgehalten werden?«
»Etwa fünf bis zehn Tage, Sir«, erwiderte der blonde Mann hinter dem Schalter.
»Zehn Tage! Das ist völlig ausgeschlossen!«
»Es handelt sich um Leben und Tod, Sir. Sollte ein Raumschiff in dieses Strahlenfeld geraten, würde das den sicheren Tod für Passagiere und Mannschaft bedeuten.«
Craig gab einem Polizeibeamten in Zivil ein Zeichen und deutete auf die beiden Männer am Schalter und auf Alfred Bottom, der noch immer bei Kla'a Foster stand. Der Mann wandte sich um und verließ die Halle.
Craig wußte, daß die vier Personen jetzt allen Polizeibeamten gezeigt werden würden. Von diesem Augenblick an standen sie laufend unter Bewachung. Craig hörte den Ausführungen einer hübschen Angestellten des Raumflughafens lächelnd zu.
»... bringen Sie auf unsere Kosten in den besten Hotels dieses Planeten unter. Wir bedauern diese Verzögerung, für die wir jedoch nicht verantwortlich sind, da es sich um höhere Gewalt handelt. Sie brauchen uns nur Ihre Namen anzugeben, dann wird alles in die Wege geleitet. Die Rechnungen werden uns zugestellt.«
Ein junger Mann wirbelte herum und ging auf Alfred Bottom zu. Craig folgte ihm unauffällig.
»... was das zu bedeuten hat?«
»Natürlich weiß ich das.«
Eine Pause trat ein. Vermutlich sah Bottom sich in der Halle um. Craig wandte der kleinen Gruppe den Rücken zu, hob ein paar Tobarettenstummel auf und warf sie in den Eimer. »Wir müssen zurückfahren und die Zeituhr abschalten ...«
Das war Kla'a Foster. Ihre hysterische Stimme überschlug sich förmlich vor Angst.
»Halt die Klappe, idiotisches Weib!«
Alfred Bottom schien ebenfalls am Rande eines hysterischen Ausbruchs zu stehen. Craig hörte ihre heftigen Atemzüge. Es war durchaus verständlich, daß diese unerwartete Maßnahme des Raumflughafens den L.A.U.S.-Agenten einen schweren Schock versetzte. Innerhalb der nächsten fünfzehn Stunden mußte die Zeitbombe explodieren.
Craig blickte auf. Alfred Bottom sah auf sein Chronometer.
»Ja«, sagte er, »wir werden zurückfliegen. Der Flug dauert etwa fünf Stunden. Eine weitere halbe Stunde brauchen wir zur Entschärfung. Uns steht also genügend Zeit zur Verfügung.«
»Was wird Dikton dazu sagen? Er verabscheut Fehlleistungen in jeder Form!«
»Willst du diesen Planeten etwa in die Luft jagen, nur um in den Augen von Dikton als braver Junge dazustehen?«
»Zum Teufel, nein!«
»Dann verhalte dich gefälligst ruhig! Wenn es einen Ausweg gäbe, würde ich keine Sekunde zögern. Darauf kannst du dich verlassen.« Kla'a legte ihm die Hand auf den Arm.
»Das geht nicht, Alfred. Ich habe keine Lust zu sterben. Komm, wir wollen nach Halvarth zurückfliegen ... ohhh!«
»Mußt du unsere Angelegenheiten denn gleich in die ganze Welt hinausposaunen?«
Kla'a rieb sich das schmerzende Handgelenk, das Bottom mit seiner Pranke umklammert hatte. Offensichtlich gerieten diese L.A.U.S.-Agenten mehr und mehr in Panik. Craig fegte weiter, hielt sich jedoch ständig in der Nähe der Gruppe auf, um sich kein Wort entgehen zu lassen.
»Wenn ich wieder einen solchen Auftrag mit einer Zeitbombe auszuführen habe, nehme ich einen Mann mit und kein dummes Mädchen.«
»Ich bin die beste Bombenexpertin unserer Organisation, Alfred, falls du das vergessen haben sollst«, sagte Kla'a kalt.
»Na schön, dann fliegen wir eben zurück. Wir lassen die Funkgeräte eingeschaltet und –«
Sie wandten sich ab, und ihre Stimmen gingen in dem allgemeinen Stimmengewirr der anderen wartenden Passagiere in der Halle unter.
Craig ging mit Besen und Eimer zum nächsten Personalaufzug. Oben zog er sich um.
Mylitta wartete auf ihn.
»Du wirst nicht ohne mich gehen«, sagte sie, während er den Overall abstreifte. »Ich habe mich gründlich ausgeschlafen und –«
»Ich kann dich nicht
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