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Zeitbombe Galaxis

Zeitbombe Galaxis

Titel: Zeitbombe Galaxis
Autoren: Bart Somers
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bist allen Fallen im Liebestempel ebenso entkommen, wie du das Schiamachy gewonnen hast. Du bist wirklich ein guter Kämpfer, John Craig. Ein Jammer, daß du nicht für L.A.U.S. arbeitest. Wenn es auch nur die kleinste Möglichkeit gäbe, daß du darauf eingehst, würde ich dir ein verlockendes Angebot machen.
    Da ich aber weiß, daß das völlig sinnlos wäre, muß ich dich in dieser Falle sitzen lassen, aus der es kein Entrinnen gibt. Du wirst dieses Schlafgas einatmen, und es wird dich ganz allmählich ins Jenseits befördern, ohne den geringsten Schmerz. Schließlich müssen wir alle früher oder später diesen Weg antreten.
    Vielleicht findest du Trost bei dem Gedanken, daß du allen anderen nur ein kleines Stück voraus bist. Alle Bewohner dieses Planeten des Vergnügens werden dir in knapp vierundzwanzig Stunden folgen. Doch das wird dich dann kaum noch interessieren. Gibt es dort, wohin du jetzt gehst, eigentlich einen Zeitbegriff? Eines Tages werde ich diese Frage wohl selbst beantworten können.
    Jetzt kann ich dir nur noch den guten Rat geben, dich völlig zu entspannen und zu schlafen ... zu schlafen –«
    Craig senkte den Kopf auf den Fußboden und atmete in flachen Zügen. Die Augen fielen ihm zu.
    »Ja, du bist unendlich müde. Ich weiß, daß ich dich mit meinem Geschwätz langweile, aber –«
    Craig riß sich zusammen. Bottom versuchte ihn mit seiner einschläfernden Stimme zu hypnotisieren. Auf keinen Fall durfte er sich jetzt unterkriegen lassen.
    Er berührte das elektronische Armband, das ihm im Raumschiff so gute Dienste geleistet hatte. Im Hauptquartier war stets ein Offizier zum Dienst eingeteilt, der Notrufe der Agenten entgegennahm.
    »Los!« murmelte Craig vor sich hin. »Du mußt mir kräftig weh tun!«
    Wieder sank sein Kopf auf den Fußboden, doch da setzte bereits der stechende Schmerz ein. Er kniete am Boden und versuchte das Band vom Handgelenk zu reißen. Nein, befahl sein Verstand, laß es dran! Der Schmerz tut gut! Er zitterte am ganzen Körper, aber er war hellwach.
    Bei solchen Schmerzen konnte man einfach nicht einschlafen, »... schlaf ... schlaf ... schlaf, John Craig. Deine Aufgabe ist beendet, und nun kannst du einschlafen ... einschlafen –«
    »Verdammt!« knurrte Craig und rappelte sich auf. Unsicher stand er auf den Füßen.
    Ihm fiel ein, daß L.A.U.S. nicht viel Zeit geblieben war, diese Falle für ihn vorzubereiten. Bestenfalls zwei Tage. Vielleicht noch weniger. Natürlich waren die Fenster und Türen versperrt, aber –
    Er drehte sich um und feuerte gegen die Mauer. Der Strahl fraß ein Loch in die Wand, aber das reichte bei weitem nicht aus.
    Der Schmerz in seinem Handgelenk ließ nach.
    Offensichtlich hatte sich sein Körper inzwischen darauf eingestellt. Nach einer Weile würde er überhaupt nichts mehr spüren. Verdammt! Er mußte sich unbedingt etwas einfallen lassen.
    Wände, Fenster, Türen – alles war versiegelt.
    Blieben nur noch die Decke und der Fußboden.
    Der Fußboden! Er starrte auf den Teppich und feuerte. Flammen züngelten auf. L.A.U.S. hatte eine Falle errichtet, ohne an den Fußboden zu denken.
    Der Strahler fraß ein rundes Loch in den Fußboden. Craig schlüpfte durch das Loch, stürzte etwa drei Meter hinab und landete wie eine Katze auf dem Kellerboden. Er merkte auf Anhieb, daß sich das Gas auch hier unten im Keller ausgebreitet hatte. Wenn L.A.U.S. etwas anpackte, dann leistete die Organisation ganze Arbeit. Immerhin hatte er jetzt wenigstens ein Ziel vor Augen.
    Er richtete den Lichtkegel seiner kleinen Lampe auf den Fußboden. Zement. Er schaltete den Strahler ein, und der Strahl fraß sich durch.
    Schon nach wenigen Minuten befand er sich in einem engen Tunnel. Der Strahler verwandelte das Erdreich in Asche. Er konnte kaum noch atmen, aber jetzt ging es ums nackte Leben. Er richtete den Strahler leicht nach oben.
    Und dann –
    Ein kühler Luftzug traf sein Gesicht. Er stellte sich auf und lachte wie ein Wahnsinniger. Über ihm glitzerten die Sterne. Er warf einen Blick auf das Loch, aus dem er in die Freiheit gekommen war, und legte die rechte Hand ans linke Handgelenk.
    »Schon gut ... schon gut«, brummte er. »Und nochmals vielen Dank, daß du mir das Leben gerettet hast.«
    Der Schmerz verebbte. In gierigen Zügen atmete Craig die frische Luft ein und ruhte sich erst eine Weile aus.
    Er war noch am Leben. Fast hatte er schon vergessen, wie herrlich die Sterne am Nachthimmel funkelten, wie köstlich die frische Luft war und
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