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Zeiten des Verlangens

Zeiten des Verlangens

Titel: Zeiten des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Logan Belle
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ihm an , ermahnte sie sich.
    Sie streifte die Decke ab und wählte seine Nummer.
    Sebastian nahm beim ersten Klingeln ab. »Erzähl mir nicht, dass du gerade erst aufgewacht bist.«
    »Na ja … doch«, sagte Regina lächelnd. Sie liebte den Klang seiner Stimme, selbst wenn er andeutete, dass sie für seine Begriffe zu lange geschlafen hatte.
    »Du scheinst nicht gerade unternehmungslustig zu sein.«
    »Es ist Samstag .«
    »Ganz genau. Zieh dich an. Wir gehen einkaufen.«
    »Warum?«
    »Du brauchst etwas für heute Abend.«
    »Seit wann beziehst du mich in die Bekleidungsfrage mit ein?«, fragte sie.
    »Seit ich erkannt habe, dass dir nicht bewusst ist, wie sehr mir an deinem Glück liegt, Regina.«
    Sie schwieg.
    »Kannst du uns nicht noch eine Chance geben?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht, was du darunter verstehst«, gestand sie.
    »Gib mir den heutigen Tag – und die Nacht. Kannst du zumindest so weit zustimmen?«
    »Okay«, sagte sie und dachte an Margarets Worte Eines Tages werden Sie es wissen. Die Gewissheit kommt aus dem Bauch. »Auf heute können wir uns einigen.«

32
    Der Boutique lag versteckt in einer Seitenstraße in Greenwich Village, nicht weit von ihrer Wohnung entfernt. Trotz der Nähe zu ihrem Zuhause wäre sie Regina niemals aufgefallen.
    Sie nannte sich Guinevere, und anders als in anderen Geschäften im Einkaufsviertel gab es hier keine Schaufensterpuppen oder Kleider im Fenster, sondern nur rote Samtvorhänge, die das Innere verbargen.
    Sebastian hielt ihr die Tür auf, und Regina trat ein. Und staunte.
    Der Laden war ausgestattet, mit einem Intererieur, das e ine Stilmischung aus Rokoko und Barock, Steampunk und Alice im Wunderland war. Fehlte eigentlich nur, dass man von Feenstaub umweht wurde, wenn man zur Tür hereinkam.
    An den Wänden prangten lebensechte Darstellungen von gespenstisch blassen Frauen mit fließendem weißblonden oder rosaroten Haar, einem Hauch Rouge auf den Wangen und gekleidet im Rokokostil mit Punk- oder Märchenelementen: Springerstiefel, Korsagen, Schmetterlingsflügel. Das Mobiliar – Sessel mit Zierschnitzereien, in Messing gerahmte Spiegel, die an den Wänden lehnten, und ein fünfstöckiger Kristalllüster – hätte aus dem Filmset von Marie Antoinette stammen können.
    An den Ständern zwischen den verschnörkelten Möbelstücken hingen keine Vintage-Kleider, sondern moderne Interpretationen aller romantischen Phasen im Design seit dem Elisabethanischen Zeitalter.
    »Ist Pamela da?«, fragte Sebastian eine der Verkäuferinnen. Sie war sehr zierlich, ganz in Weiß gekleidet und hatte schmale Augen unter einem üppigen Pony, nicht unähnlich dem von Regina.
    Regina lehnte sich an ein Regal und hätte dabei fast eine goldgerandete Porzellantasse umgestoßen.
    »Hinten«, meinte die Verkäuferin.
    Sebastian nahm Regina bei der Hand und führte sie durch das Labyrinth aus Kleidern, Tischen und Hutständern in den hinteren Teil des Ladens. Durch einen weiteren Samtvorhang ging es in einen kleineren Raum, der kahl war bis auf ein halbes Dutzend Glasvitrinen.
    »Hallo Sebastian«, begrüßte ihn eine große Frau mit rotem Haar und erhob sich aus einem gepolsterten Ohrensessel in Jagdgrün und Gold.
    »Hallo Pamela«, grüßte er zurück und küsste sie auf die Wange. Regina musste einen Anflug von Eifersucht unterdrücken und fragte sich, ob Pamela auch Teil dieser sogenannten Community war. Es gefiel ihr gar nicht, wie sie begann, alles in Bezug auf Sebastian zu betrachten. »Das ist Regina, eine Freundin von mir.«
    Regina sah ihn an und fand, dass »eine Freundin« eine merkwürdige Art war, ihre Beziehung zu beschreiben. Aber eben darin lag das Problem. Denn was waren sie? Ein Liebespaar? Oder nur Bekannte, die gewisse Vorlieben teilten?
    »Freut mich«, sagte Pamela mit einem herzlichen Lächeln und schüttelte ihr die Hand. »Und wonach sucht ihr heute?«
    »Sie braucht eine Maske«, erklärte Sebastian. Regina sah ihn fragend an. Das Erste, was ihr in den Kopf kam, waren diese cartoonhaften Halloweenmasken, die es in jedem Schreibwarenladen gab. Aber Pamela führte sie zu einer der Vitrinen, und darin lag eine farbenfrohe Auslage reich verzierter Augenmasken wie für einen formellen Maskenball. Gold, Lavendel, Schwarz, mit Pailletten, Federn, Fransen, eingefasst in Brokat und baumelnde Bänder.
    »Diese hier ist mit zweihundert Swarovski-Kristallen besetzt«, erklärte Pamela, als sie Reginas Interesse an einer goldenen Maske in der Mitte bemerkte. Sie

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