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Zeiten des Verlangens

Zeiten des Verlangens

Titel: Zeiten des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Logan Belle
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Sofas in Gold und Bordeaux, alte Holztische, zebragemusterte Sessel, große Topfpflanzen, ausgestopfte Tiere, Lüster und hohe Fenster mit Samtvorhängen.
    Und in diesem sorgsam konstruierten Ambiente von verblasster Grandesse drängten sich Männer und Frauen in Schwarz und tanzten zu »A Girl like you« von Edwyne Collins, das der DJ aufgelegt hatte.
    Es gab auch ein Zwischengeschoss, und als Regina es entdeckte, verspürte sie kurz den Drang, die Treppe hochzusteigen und sich das Ganze von oben anzusehen.
    Ein Mann in rotem Samtanzug kam auf sie zu. Er hatte sein schwarzes Haar zurückgegelt und trug eine schnabelförmige Maske.
    »Wollt ihr zwei an der mitternächtlichen Schnitzeljagd teilnehmen?«, erkundigte er sich. »Wer will, kann sich auf der Liste gleich neben dem DJ -Pult eintragen.«
    »Nein, danke«, sagte Sebastian.
    Regina war eigentlich ein Freund der Schnitzeljagd und fand die Vorstellung einer Mitternachtsjagd im Kostüm durchaus reizvoll.
    »Willst du sicher nicht?«, fragte sie.
    »Ja. Das ist nur eine Übung, um den Leuten beim Kontakteknüpfen zu helfen, damit sie dann später zu … intimeren Aktivitäten übergehen können. Das brauchen wir nicht.«
    Regina wurde abgelenkt durch einen Mann im Smoking. Sein Gefolge – ob Mann oder Frau, war nicht zu erkennen – krabbelte auf Händen und Knien und steckte von Kopf bis Fuß in einem schwarzen Gummianzug.
    »Wie kann man denn in so einem Ding atmen?«, fragte Regina erschauernd. Es sah unnatürlich und unbequem aus und erfüllte sie mit Unbehagen.
    »Ich bin mir sicher, es hat Luftlöcher. Keine Ahnung. Latex ist nicht mein Ding.«
    Unwillkürlich musste sie diesem merkwürdigen Duo nachsehen.
    »Gehen wir hoch«, meinte Sebastian.
    Regina folgte ihm durch eine ledergepolsterte Tür mit Messingnieten. Sie nahmen den Aufzug in den ersten Stock und gingen einen schmalen, holzgetäfelten Flur entlang. Und wie angekündigt standen die Türen der Hotelzimmer alle weit offen.
    Regina schielte in eines hinein und wandte sich dann hastig ab.
    Hinter der offenen Tür lag eine nackte Frau gefesselt auf einem schmalen Bett. Sie lag auf dem Bauch, Hände und Füße waren zusammengebunden, und im Mund steckte ein Ballknebel. Ihr nackter Hintern war mit roten Striemen überzogen.
    »Ach du meine Güte«, murmelte Regina und griff nach Sebastians Hand. »Meinst du, sie ist in Ordnung?«
    »Natürlich ist sie das«, sagte er.
    »Irgendjemand hat sie einfach dort liegen gelassen …« Der Anblick verstörte sie, aber sie tröstete sich damit, dass es sicher nur gestellt war – so wie die Bondage-Bilder in ihrem Bettie-Page-Buch.
    »Regina«, sagte er, »versuche im Kopf zu behalten, wo du bist. Und vor allen Dingen: Vertraue mir.«
    Ein anderes Pärchen kam ihnen entgegen und ging an ihnen vorbei. Die Frau hatte ein bodenlanges weißes Kleid an. Der Mann trug eine Smokinghose ohne Hemd, dafür hatte er ein Lederhalsband mit Leine um den Hals. Seine Hände schienen auf irgendeine Art hinter dem Rücken gefesselt. Obwohl sie beide Masken trugen, kamen sie Regina irgendwie bekannt vor. Sie hatte das deutliche Gefühl, sie schon einmal gesehen zu haben – dass es irgendwelche Prominente waren.
    Sebastian entdeckte ein leeres Zimmer und winkte sie hinein.
    Der Raum war winzig, wie eine Kajüte auf einem Schiff. Es gab ein Einzelbett, einen Plasmafernseher und ein Tischchen vollgestellt mit einer Furcht einflößenden Auswahl an Bondage-Bedarf: Peitschen, Klemmen, Handschellen, Knebel, Augenbinden, Kartons mit ungeöffneten Sexspielzeugen und eine Schale voller Kondome.
    »Das halte ich für keine gute Idee«, sagte sie.
    »Vertrau mir, Regina. Jetzt zieh deinen Rock aus.«
    Sie sah ihn an, aber sein Blick war kalt und herrisch. Er war im Kommandiermodus, und sie wusste, dass man ihm nicht widersprechen konnte. Es war okay für sie, den Reifrock abzulegen, weil sie den kurzen Seidenunterrock darunter trug. Aber weiter würde sie nicht gehen.
    Regina öffnete den Rock und stieg heraus. Er schob ihn zur Seite.
    »Knie dich vor das Bett«, befahl er.
    Sie ging in die Knie, und er zog ihr die Maske ab und ersetzte sie durch eine Augenbinde. Ihr Herz schlug schneller.
    »Hände hinter den Rücken.« Sie spürte ein Seil um ihre Handgelenke, das er festzurrte. Es war unbequemer als die Handschellen, die er in seiner Wohnung benutzt hatte.
    »Steh auf«, sagte er und half ihr auf die Füße. »Jetzt leg dich aufs Bett, in Bauchlage.« Er half ihr in die richtige Stellung,

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