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Zeitenzauber - Die goldene Brücke: Band 2 (German Edition)

Zeitenzauber - Die goldene Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Zeitenzauber - Die goldene Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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ich erkannte den Schmerz in seinen Augen. »Ich bin ins Wasser gesprungen und habe nach dir getaucht, wieder und wieder.«
    »Oh, wie süß von dir«, sagte ich gerührt.
    Er streichelte mein Haar und küsste mich zärtlich. Ich erschauderte, weil es sich so wundervoll anfühlte.
    »Es war das Schlimmste, was ich je erlebt habe«, sagte er leise. »Du warst weg. Spurlos verschwunden. Wie konntest du dich nur retten?«
    »Na ja, ich bin gesprungen.«
    Er runzelte die Stirn. »Was meinst du mit gesprungen ?«
    Ich starrte ihn an. O nein! Er hatte sein Gedächtnis gar nicht zurück! Da hatte ich mich eindeutig zu früh gefreut. In meiner Kehle bildete sich ein Klumpen. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn es von allein geklappt hätte.
    Aber Sebastianos Gefühle – die waren echt! Er hatte geglaubt, ich sei ertrunken, und das hatte ihn komplett aus der Bahn geworfen. Er liebte mich, egal, was er mir bei unserem letzten Date hatte weismachen wollen. Von wegen Taktik. Wir gehörten zusammen, und das wusste er genau, ob mit oder ohne Gedächtnis.
    »Was meinst du mit gesprungen ?«, wiederholte er.
    »Äh … habe ich das gesagt? Ich meine natürlich geschwommen . Nachdem ich von der Strömung weggetrieben worden war. Weit, weit weg. Bis ich mich endlich mit letzter Kraft ans Ufer retten konnte.« Ich machte paddelnde Bewegungen, um zu verdeutlichen, wie ich es gemacht hatte. In Windeseile schmückte ich die Geschichte weiter aus, damit alles zusammenpasste. »Eine Bäuerin fand mich halb ertrunken am Ufer und nahm mich mit zu sich in ihre Kate. Dort lag ich völlig entkräftet auf einem Strohsack und musste mich erholen, bis ich heute Morgen endlich wieder hierher zurückkehren konnte.«
    Ich hätte noch mehr davon erzählen können, doch Sebastiano wollte es anscheinend gar nicht so genau wissen. Er umfasste meine Schultern und sah mich mit großem Ernst an. »Anna, ich bin überglücklich, dass du noch lebst. Es hat keinen Sinn, wenn ich mir in diesem Punkt etwas vormache. Du bedeutest mir viel.«
    »Das weiß ich doch.« Liebevoll streichelte ich seine Wange. »Du mir aber auch!«
    »Umso wichtiger ist es, dass du endlich zur Besinnung kommst.«
    »Was meinst du mit Besinnung ?«
    »Hör mit dem auf, was du die ganze Zeit getan hast.«
    Häh? Hatte ich irgendwas Wichtiges bei unserer Unterhaltung verpasst?
    »Was habe ich denn deiner Meinung nach getan?«, fragte ich verständnislos.
    »Du hast mit den falschen Leuten paktiert. Dein Leichtsinn hat dich Verbindungen eingehen lassen, die tödlich enden können! Spionage und Intrigen! Hinterhältige Machenschaften, die gegen Gesetz und Ordnung verstoßen!«
    »Oh!«, sagte ich. »Nun ja. In diesem Punkt könnte man allerdings geteilter …« Ich unterbrach mich. Es hatte keinen Zweck, mit ihm darüber zu diskutieren. Er würde mir ja doch nicht glauben. Er hatte nicht nur sein Gedächtnis verloren, sondern war offensichtlich dermaßen gehirngewaschen, dass er glühend von Richelieus Untadeligkeit überzeugt war. Der Kardinal war für ihn das Maß aller Dinge.
    »Um ein Haar hätte dich deine Verwicklung in diese Angelegenheit das Leben gekostet«, fuhr er fort. »Der Schurke war schon geflohen, als ich zu der Stelle kam, wo er dich von der Brücke geworfen hatte. Doch keine Sorge, ich werde ihn aufspüren, und dann wird er bereuen, dass er geboren wurde. Dieser Dickwanst wird nicht nur mich kennenlernen, sondern auch meinen Degen!«
    Das war eine sehr erfreuliche Vorstellung. Dankbar sah ich zu ihm auf. »Das würdest du für mich tun?«
    »Ich würde alles für dich tun«, sagte er mit fester Stimme. »Wenn du nur einsiehst, dass du bisher auf der falschen Seite standest.«
    »Ich seh’s ja ein«, sagte ich friedfertig. Zumindest was Gaston betraf, war das die reine Wahrheit. Mit dem war ich fertig, abgesehen davon, dass er für den Mordversuch an mir unbedingt noch büßen sollte. Was Marie und die Königin anging, musste ich meine Loyalität eben für eine kleine Weile diskret für mich behalten. Sobald Sebastiano sich wieder an alles erinnerte, würde er sowieso wissen, wo bei diesem Auftrag die wirklichen Prioritäten lagen.
    »Ich weiß, dass du den Dickwanst kennst«, sagte Sebastiano. »Nenn mir seinen Namen.«
    »Er heißt Gaston Leclerc.«
    »Wo hält der Kerl sich auf?«, erkundigte Sebastiano sich angriffslustig.
    »Er hat ein Zimmer in der Rue du Jour, doch da ist er inzwischen garantiert ausgeflogen.«
    »Woher kennst du diesen Abschaum

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