Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitenzauber - Die goldene Brücke: Band 2 (German Edition)

Zeitenzauber - Die goldene Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Zeitenzauber - Die goldene Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
Vom Netzwerk:
dem Boden geschlafen habe.« Verbittert deutete ich zum Nebenraum, wo durch die offene Tür ein breites, mit Kissen überladenes Bett zu sehen war. »Kein Vergleich mit deinem Budget .«
    »Ich habe öfters hier zu tun«, verteidigte er sich. »Da ist es ja wohl verständlich, wenn ich es ein bisschen bequemer haben will.« Er räusperte sich. »Ich sehe mich nach einer besseren Unterkunft für dich um, falls es länger dauert.«
    »Was meinst du mit länger ?«
    »Na, länger als bis zum nächsten Mondwechsel. Kann ja sein, dass du etwas Zeit brauchst, um Sebastiano zu überzeugen.«
    »Und bis zum Mondwechsel schlafe ich bei Cécile auf dem Fußboden, oder wie?«
    »Ich sorge dafür, dass sie ein Bett für dich aufstellt. Du musst bei einer vertrauenswürdigen Person wohnen, die keine Fragen stellt und dir im Alltag zur Seite steht. Sie ist in Paris geboren und kennt die Stadt wie ihre Hosentasche.«
    »Westentasche«, verbesserte ich.
    »Was?« Verwirrt sah er mich an.
    »Es heißt Westentasche, nicht Hosentasche.«
    »Oh. Danke.« Er lächelte vergnügt. »Ich lerne immer gern dazu. Von daher finde ich es prima, dass wir zwei uns auf Deutsch unterhalten können, ohne dass der Universalmodus sich einschaltet.«
    Aha. Er nannte den intergalaktischen Translator also Universalmodus.
    »Ist das der offizielle Ausdruck dafür?«, fragte ich.
    »Nein, das ist nur meine Privatbezeichnung. Ich finde, sie passt super.«
    »Hast du schon mal mit einem der Alten darüber geredet? Ich meine, über diesen Universalmodus. Woher er kommt und wer ihn geschaffen hat. Und über die Sperre. Wie nennst du die Sperre?«
    »Sperre«, sagte Gaston. »Und was das Drüber-Reden angeht – du weißt ja, wie die Alten sind. Man kann sie tausendmal fragen und kriegt doch keine einzige Antwort.«
    Ja, das kannte ich aus eigener Erfahrung. Trotzdem hätte es sein können, dass Gaston mehr darüber wusste, aber anscheinend war auch er nur ein untergeordneter Mitarbeiter, genau wie Sebastiano und ich.
    »Wie soll es jetzt laufen?«, fragte ich. »Irgendwie muss ich ja an ihn rankommen, wenn ich ihn überzeugen will.«
    »Ich glaube, ich habe da eine spitzenmäßige Idee.«

    Ich fand die Idee ziemlich bescheuert, aber nach Lage der Dinge hatte ich keine große Auswahl und erklärte mich daher damit einverstanden. Bevor es losgehen konnte, musste ich jedoch dringend mein Äußeres auf Vordermann bringen, weshalb ich mit Philippe erst mal wieder zu Cécile zurückkehrte, ein Weg von mehreren Kilometern, jedenfalls sagten mir das meine schmerzenden, in Céciles schlappenden Sandalen steckenden Füße. Erst, als wir schon fast da waren, fiel mir ein, dass Esperanza mir ja auch Schuhe in den Sack gepackt hatte.
    Diesmal überquerten wir die Seine über eine andere Brücke, eine eher provisorisch aussehende Holzkonstruktion.
    »Wieso gehen wir nicht über den Pont Notre-Dame zurück?«
    Philippe räusperte sich. »Dieser Weg hier ist kürzer.«
    Aha. Also hatte der parfümierte Baptiste recht gehabt, als er Philippe vorgeworfen hatte, extra seinetwegen einen Umweg zu machen. Doch das konnte ich Philippe schwerlich übel nehmen, schließlich hatte ich auf diese Weise Esperanzas Laden entdeckt. Wobei allerdings nicht auszuschließen war, dass ich sie, falls wir einen kürzeren Weg genommen hätten, vielleicht auch an ganz anderer Stelle gefunden hätte.
    »Was ist das hier für eine Brücke?«, wollte ich wissen. »Nur, damit ich es mir merke, wenn ich später mal allein unterwegs bin.«
    »Der Pont au Change.«
    Ich war platt. Diese schlichte, behelfsmäßig wirkende Brücke war die Zeitreise-Brücke? Ich betrachtete die Gebäude am gegenüberliegenden Flussufer und erkannte tatsächlich den von Türmen überragten alten Palastkomplex wieder, oder zumindest einige Teile davon, die ich in der Gegenwart vom Pont au Change aus gesehen hatte. Ein Stück den Fluss hinab war Pont Neuf zu sehen, eine ebenfalls in der Gegenwart noch vorhandene Brücke.
    »Vor vier Jahren war der Pont au Change noch ein prächtiges, großes Bauwerk«, erzählte Philippe. »Es führte an dieser Stelle sogar noch eine zweite Brücke über den Fluss, der Pont Marchand. Insgesamt standen hier vier Häuserzeilen. Dann gab es ein schreckliches Feuer, alles ist innerhalb weniger Stunden abgebrannt. Man will es wieder aufbauen, allerdings dauert das seine Zeit.«
    Ich fragte mich, ob die Zerstörung im Zusammenhang mit dem Zeitportal stand. Als wir hinübergingen, blickte ich mich

Weitere Kostenlose Bücher