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Zeitfinsternis

Zeitfinsternis

Titel: Zeitfinsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Garnett
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Bei­ne, eben, glatt und schmuck­los. Ers­ter nimmt an, daß sich hin­ter dem ver­senk­ten Schirm ne­ben dem Laut­spre­cher auch ein Auf­nah­me­ge­rät be­fin­det. „Ich ver­mu­te nie et­was“, sagt sie.
    „Na­tür­lich nicht“, sagt Ers­ter. „Aber was ist mit die­sen An­dro­iden, die je­den oh­ne Un­ter­schied um­ge­bracht ha­ben?“
    „Was soll mit ih­nen sein?“
    M ASCHI­NE war­tet dar­auf, daß er ei­ne di­rek­te Fra­ge stellt.
    „Wo kom­men sie her?“
    „Ich ver­fü­ge noch nicht über die­se In­for­ma­ti­on.“
    „Aha.“
    Sie lau­fen noch ein we­nig her­um.
    „Die­se Schlacht…“ sagt Ers­ter, der laut denkt. „Der An­laß war doch ein Streit um ir­gend­ein Dorf.“
    „Blan­cz“, sagt M ASCHI­NE , oh­ne da­nach ge­fragt zu sein.
    „Und um einen Dorf­be­woh­ner, der von den Loth­rin­gern ent­führt wor­den ist. Mei­ner Mei­nung nach soll­ten die Dorf­be­woh­ner be­fragt wer­den. Es war doch ei­ne Frau, oder?“
    M ASCHI­NE wi­der­spricht ihm nicht.
    „Sie ist die ein­zi­ge Spur, die wir ha­ben. Sie soll hier­her­ge­bracht wer­den.“
    Fast er­war­tet er, daß M ASCHI­NE ant­wor­tet: „Das ist schon er­le­digt.“ Sie sagt aber statt des­sen: „Ja­wohl.“
    Ir­gend­wie hat Ers­ter den Ein­druck, daß sie das nicht bil­ligt. Kann sie ei­fer­süch­tig sein? Will sie sein ein­zi­ger Ge­fähr­te blei­ben?
    „Das mei­ne ich ernst“, sagt Ers­ter, um sei­ne An­wei­sung zu un­ter­strei­chen, be­vor er sie ver­gißt.
    M ASCHI­NE gibt kei­ne Ant­wort. Er starrt ei­ni­ge Se­kun­den lang auf ih­ren Bild­schirm. Schließ­lich sagt sie: „Ja.“
    „Gut.“ Ers­ter dreht sich her­um. „Ich glau­be, ich le­ge mich hin.“ Er geht zu­rück in das Zim­mer mit dem Bett.
    Laut­los folgt ihm M ASCHI­NE .
     
     
    Das Ge­sicht des Kö­nigs mach­te das ge­sam­te Spek­trum sei­ner Aus­drücke durch. Zu­erst Är­ger we­gen der Stö­rung, dann Ver­wir­rung, dann Be­lus­ti­gung. Er lach­te laut und sag­te: „Sehr gut, Narr. Ver­schwin­de jetzt. Siehst du nicht, daß ich mit… Re­gie­rungs­ge­schäf­ten zu tun ha­be?“
    Der Narr hat­te sich den Weg an den bei­den Wa­chen vor­bei da­durch er­zwun­gen, daß er ih­nen den Zau­ber­stab ge­zeigt hat­te, der aus Fells Be­sitz stamm­te. Sie tra­ten zur Sei­te, und er ging in At­ti­las Pri­vat­woh­nung hin­ein, die im obers­ten Stock­werk sei­nes zehn­stö­cki­gen Pa­lasts lag. At­ti­la XXI. saß mit­ten auf sei­nem rie­si­gen Him­mel­bett und spiel­te mit den bei­den jun­gen Frau­en, die ihn bei der Schlacht be­glei­tet hat­ten, Stripschach. Sie sa­hen sich bei­de nach dem Neu­an­kömm­ling um, der ru­hig da­stand, den ro­ten Um­hang über sei­ne blau­wei­ße Nar­ren­klei­dung ge­wor­fen, und ki­cher­ten.
    „Ver­schwin­de“, sag­te At­ti­la.
    Der Hof­narr rühr­te sich nicht.
    „Wa­che!“ brüll­te der Kö­nig.
    Die bei­den Män­ner, an de­nen er an der Tür vor­bei­ge­gan­gen war, ka­men her­ein. Der Narr ziel­te wie­der mit der Pis­to­le auf sie, und sie zo­gen sich zu­rück.
    Der Narr ver­beug­te sich und sag­te: „Eu­er Ma­je­stät, ich brin­ge trau­ri­ge Nach­rich­ten.“
    At­ti­la stand auf, warf da­bei das Schach­brett um, und stell­te sich auf den Bo­den; das war kei­ner von den üb­li­chen Clownss­pä­ßen. „Was gibt es?“ frag­te er.
    „Eu­er Zau­be­rer ist von ei­nem schwar­zen Dä­mon er­schla­gen wor­den“, sag­te der an­de­re Mann. „Ich ha­be sei­ne Schreie ge­hört und bin in sein Zim­mer ein­ge­bro­chen, aber es war zu spät. Sein Zau­ber­stab und sein Stirn­band ha­ben auf dem Bett ge­le­gen. Er muß sie ab­ge­legt ha­ben, und so ist es dem Dä­mon ge­lun­gen, ihn zu tö­ten. Das bö­se schwar­ze Ge­schöpf hat sich weg­ge­zau­bert, als ich her­ein­ge­kom­men bin. Es hat den ster­ben­den Zau­be­rer ver­blu­tend zu­rück­ge­las­sen. Er hat noch ein Wort sa­gen kön­nen, be­vor er ge­stor­ben ist.“
    Es herrsch­te Stil­le, bis At­ti­la frag­te: „Wel­ches Wort?“
    Der Narr schüt­tel­te den Kopf, und in der Ges­te lag so­wohl Trau­er als auch Weis­heit. „Ich weiß es nicht“, ant­wor­te­te er mit ei­ner Stim­me, die fast flüs­ter­te. Er mur­mel­te re­spekt­voll: „Es muß ein

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