Zeitfinsternis
nicht kommen können, wenn M ASCHINE es nicht gestattet hätte, und vielleicht hat sogar sie ihm diese Idee in den Kopf gesetzt. Er meidet diesen Gedanken. Es war seine Idee, ganz allein seine.
„Du warst in dem Dorf“, sagt Erster, „bei dem die Schlacht stattgefunden hat?“
„Eine Zeitlang“, ist ihre einzige Antwort, und die Unterhaltung erstirbt wieder.
„Wer bist du?“ fragt er, nachdem eine weitere endlose Minute verstrichen ist. „Hast du einen Namen? Woher kommst du?“
„Wer bist du?“ sagt sie. „Hast du einen Namen? Woher kommst du?“
„Ich verstehe“, sagt er, aber er versteht nichts. Ist sie in der gleichen Lage wie er – weiß sie nicht, woher sie kommt? Er hat keine Zeit mehr für weitere Überlegungen, denn sie sagt übergangslos: „Wolltest du mich wegen dieser schwarzen Pseudo-Menschen befragen, die die beiden Armeen vernichtet haben?“
Er nickt. „Ja, was weißt du darüber?“
Sie antwortet mit: „Was weißt du darüber?“, und Erster denkt, daß sie wieder nebeneinander ins Nichts rennen, aber sie spricht noch weiter: „Dann werde ich sagen, was ich weiß.“
„Ich weiß nichts“, sagt er, „oder so gut wie nichts.“
„Was?“
„Daß sie erschienen sind, getötet haben und dann wieder verschwunden sind, daß sie künstlichen Ursprungs waren, daß künstliche Tiere überall an der Oberfläche erschienen sind.“
„Woher kommen sie?“
„Von nirgendwo.“
„Wo ist nirgendwo? Was verbindet sie?“
Er denkt nach.
„Afrika?“
„Ja“, sagt sie. „Das muß es sein.“
„Aber da kann doch niemand leben.“
„Wirklich nicht? Du mußt jemanden hinschicken, um das herauszubekommen.“
Er denkt wieder nach und sagt schließlich: „Sie waren nicht echt, und deshalb brauchen sie auch nicht aus Afrika zu kommen. Das erklärt aber immer noch nicht, warum sie von nirgendwoher erschienen sind.“
„Nein“, stimmt sie ihm zu. „Könnte das aber nicht eine Botschaft an dich sein? Du sollst wissen, daß sie nicht echt sind. Eine Botschaft, die auf andere Art nicht übermittelt werden konnte.“
Dann schlafen sie.
Dann wachen sie auf, und er hat keinen Zeitsprung vorgenommen.
Sie berichtet ihm von dem Beobachter und dem Ritter von der Oberfläche, und sie gehen in das andere Zimmer zu dem Schirm und M ASCHINE .
„Ich habe noch einen Auftrag für Sie“, sagt er zu dem Mann. „Sie müssen nach Afrika gehen und herausbekommen, was dort ist. Ob es bewohnbar ist. Ob dort Menschen wohnen. Ob die Androiden von dort gekommen sind. Nehmen Sie den Ritter von der Oberfläche mit, der hilft Ihnen vielleicht.“
Das Gesicht auf dem Schirm zeigt keine Reaktion, bis er zu Ende gesprochen hat. Dann bewegen sich seine Lippen, und es sagt: „Ja.“
Der Schirm wird wieder dunkel, und dem Ersten fällt ein, was die Frau über Botschaften gesagt hat, die überbracht werden. Ist der Beobachter wirklich nach Afrika geschickt worden, oder hat M ASCHINE andere Pläne?
„Bei mir war es ein Elefant. Was war es bei dir?“
Er war gerade draußen, um den Schirm zu beobachten. In dieser Zeit fiel Sonya wieder in einen leichten Schlaf. Jetzt war sie wieder wach und versuchte, seinen Worten einen Sinn zu entnehmen.
„Hat der Erste es dir gesagt?“ fragte sie. Das also war sein Gesprächspartner gewesen. „War er das? Er hat es geschickt, nicht wahr?“
„Er hat etwas angedeutet“, sagte ihr Mann. „Was, war es bei dir?“
„Ein Schwarzer.“ Sie mußte die Wahrheit zugeben, denn wie konnte sie wissen, wieviel er wußte? „Sehr groß. Ich bin hereingekommen, habe das Licht angeschaltet, und da stand er.“
„Er… es hat dir doch nichts getan, oder?“ Er kniete sich neben sie.
„Ich bin zusammengebrochen, und als ich wieder hingesehen habe, war es weg.“ Wieviel konnte sie noch sagen? Konnte sie herausbekommen, was er erfahren hatte? Und stand er auf der Seite
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