Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitfinsternis

Zeitfinsternis

Titel: Zeitfinsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Garnett
Vom Netzwerk:
nicht kom­men kön­nen, wenn M ASCHI­NE es nicht ge­stat­tet hät­te, und viel­leicht hat so­gar sie ihm die­se Idee in den Kopf ge­setzt. Er mei­det die­sen Ge­dan­ken. Es war sei­ne Idee, ganz al­lein sei­ne.
    „Du warst in dem Dorf“, sagt Ers­ter, „bei dem die Schlacht statt­ge­fun­den hat?“
    „Ei­ne Zeit­lang“, ist ih­re ein­zi­ge Ant­wort, und die Un­ter­hal­tung erstirbt wie­der.
    „Wer bist du?“ fragt er, nach­dem ei­ne wei­te­re end­lo­se Mi­nu­te ver­stri­chen ist. „Hast du einen Na­men? Wo­her kommst du?“
    „Wer bist du?“ sagt sie. „Hast du einen Na­men? Wo­her kommst du?“
    „Ich ver­ste­he“, sagt er, aber er ver­steht nichts. Ist sie in der glei­chen La­ge wie er – weiß sie nicht, wo­her sie kommt? Er hat kei­ne Zeit mehr für wei­te­re Über­le­gun­gen, denn sie sagt über­gangs­los: „Woll­test du mich we­gen die­ser schwar­zen Pseu­do-Men­schen be­fra­gen, die die bei­den Ar­meen ver­nich­tet ha­ben?“
    Er nickt. „Ja, was weißt du dar­über?“
    Sie ant­wor­tet mit: „Was weißt du dar­über?“, und Ers­ter denkt, daß sie wie­der ne­ben­ein­an­der ins Nichts ren­nen, aber sie spricht noch wei­ter: „Dann wer­de ich sa­gen, was ich weiß.“
    „Ich weiß nichts“, sagt er, „oder so gut wie nichts.“
    „Was?“
    „Daß sie er­schie­nen sind, ge­tö­tet ha­ben und dann wie­der ver­schwun­den sind, daß sie künst­li­chen Ur­sprungs wa­ren, daß künst­li­che Tie­re über­all an der Ober­flä­che er­schie­nen sind.“
    „Wo­her kom­men sie?“
    „Von nir­gend­wo.“
    „Wo ist nir­gend­wo? Was ver­bin­det sie?“
    Er denkt nach.
    „Afri­ka?“
    „Ja“, sagt sie. „Das muß es sein.“
    „Aber da kann doch nie­mand le­ben.“
    „Wirk­lich nicht? Du mußt je­man­den hin­schi­cken, um das her­aus­zu­be­kom­men.“
    Er denkt wie­der nach und sagt schließ­lich: „Sie wa­ren nicht echt, und des­halb brau­chen sie auch nicht aus Afri­ka zu kom­men. Das er­klärt aber im­mer noch nicht, warum sie von nir­gend­wo­her er­schie­nen sind.“
    „Nein“, stimmt sie ihm zu. „Könn­te das aber nicht ei­ne Bot­schaft an dich sein? Du sollst wis­sen, daß sie nicht echt sind. Ei­ne Bot­schaft, die auf an­de­re Art nicht über­mit­telt wer­den konn­te.“
    Dann schla­fen sie.
    Dann wa­chen sie auf, und er hat kei­nen Zeit­sprung vor­ge­nom­men.
    Sie be­rich­tet ihm von dem Be­ob­ach­ter und dem Rit­ter von der Ober­flä­che, und sie ge­hen in das an­de­re Zim­mer zu dem Schirm und M ASCHI­NE .
    „Ich ha­be noch einen Auf­trag für Sie“, sagt er zu dem Mann. „Sie müs­sen nach Afri­ka ge­hen und her­aus­be­kom­men, was dort ist. Ob es be­wohn­bar ist. Ob dort Men­schen woh­nen. Ob die An­dro­iden von dort ge­kom­men sind. Neh­men Sie den Rit­ter von der Ober­flä­che mit, der hilft Ih­nen viel­leicht.“
    Das Ge­sicht auf dem Schirm zeigt kei­ne Re­ak­ti­on, bis er zu En­de ge­spro­chen hat. Dann be­we­gen sich sei­ne Lip­pen, und es sagt: „Ja.“
    Der Schirm wird wie­der dun­kel, und dem Ers­ten fällt ein, was die Frau über Bot­schaf­ten ge­sagt hat, die über­bracht wer­den. Ist der Be­ob­ach­ter wirk­lich nach Afri­ka ge­schickt wor­den, oder hat M ASCHI­NE an­de­re Plä­ne?
     
     
    „Bei mir war es ein Ele­fant. Was war es bei dir?“
    Er war ge­ra­de drau­ßen, um den Schirm zu be­ob­ach­ten. In die­ser Zeit fiel Son­ya wie­der in einen leich­ten Schlaf. Jetzt war sie wie­der wach und ver­such­te, sei­nen Wor­ten einen Sinn zu ent­neh­men.
    „Hat der Ers­te es dir ge­sagt?“ frag­te sie. Das al­so war sein Ge­sprächs­part­ner ge­we­sen. „War er das? Er hat es ge­schickt, nicht wahr?“
    „Er hat et­was an­ge­deu­tet“, sag­te ihr Mann. „Was, war es bei dir?“
    „Ein Schwar­zer.“ Sie muß­te die Wahr­heit zu­ge­ben, denn wie konn­te sie wis­sen, wie­viel er wuß­te? „Sehr groß. Ich bin her­ein­ge­kom­men, ha­be das Licht an­ge­schal­tet, und da stand er.“
    „Er… es hat dir doch nichts ge­tan, oder?“ Er knie­te sich ne­ben sie.
    „Ich bin zu­sam­men­ge­bro­chen, und als ich wie­der hin­ge­se­hen ha­be, war es weg.“ Wie­viel konn­te sie noch sa­gen? Konn­te sie her­aus­be­kom­men, was er er­fah­ren hat­te? Und stand er auf der Sei­te

Weitere Kostenlose Bücher