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Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Titel: Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hope Cavendish
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Gesellschaft fröhlich zu. Wenn sie gewusst hätten, dass sie eine Horde mordlustiger Vampire begrüßten, wäre ihre Reaktion vermutlich anders ausgefallen. Irgendwie erschien mir alles doch ziemlich surreal, was dazu führte, dass ich zumindest nicht in Versuchung geriet, den Ausflug allen Ernstes zu genießen.
    Francisco, Miguel, Maddy und ich hatten mit Giles und Madame d'Elineau besprochen, dass unsere kleine Gruppe nicht nur unter sich blieb, sondern wir alle uns vielmehr unter die anderen Sybarites mischen wollten, damit wir mehr Kontakte knüpfen und weitere Informationen sammeln konnten. So kam es denn, dass ich während der ganzen Bootsfahrt in eine belanglose Konversation mit der Comtesse de Claveau verwickelt war, einer etwas ältlichen Matrone, die mir in allen Einzelheiten ihre Ansichten zur Mode der aktuellen Saison mitteilte. Im Augenwinkel sah ich, dass Maddy in ein Gespräch mit dem Comte de Radisset vertieft war, was in mir die Hoffnung aufkeimen ließ, dass zumindest sie nützlichere Informationen aufschnappen konnte.
    Mit Beginn der Abenddämmerung erreichten wir Melun und machten uns auf einen Spaziergang zu dem etwas außerhalb gelegenen Schloss Vaux-le-Vicomte. Zu meiner Erleichterung hatte die Comtesse de Claveau inzwischen ein anderes Opfer für ihr Geplapper gefunden und ich schritt eine Weile nachdenklich vor mich hin, als schließlich die Marquise d'Elineau zu mir aufschloss.
    »Ihr seht ein wenig betrübt aus, meine Liebe«, sagte sie vorsichtig. »Das könnte bei den anderen den Eindruck erwecken, dass Ihr Euch gar nicht richtig amüsiert …«
    Alarmiert zwang ich mich, ein strahlendes Lächeln aufzusetzen. Keinesfalls wollte ich unsere Pläne dadurch gefährden, dass ich meine Fassade vergaß. »Verzeiht, Madame d'Elineau, ich war nur einen Moment in Gedanken«, entschuldigte ich mich schuldbewusst.
    »Ihr müsst Euch doch nicht entschuldigen«, antwortete sie lächelnd. »Und wollen wir einander nicht lieber beim Vornamen nennen? Schließlich gehören wir alle jetzt demselben Bündnis an.« Sie zwinkerte mir zu und reichte mir ihre schlanke Hand. »Mein Name ist Félice.«
    Ich erwiderte ihren Händedruck. »Und mein Name ist Gemma.«
    Zu meiner Überraschung zog sie mich plötzlich an sich und umarmte mich herzlich. »Gemma, es freut mich ganz außerordentlich!«
    Widerstrebend musste ich feststellen, dass es mir immer schwerer fiel, sie nicht zu mögen.
    Sie bemerkte meinen verwirrten Blick und ließ ein kurzes, helles Lachen hören.
    »Kommt dir das seltsam vor?«, fragte sie mit einem verschmitzten Funkeln in den Augen.
    »Ein wenig schon«, gab ich zögernd zu, während wir weiterspazierten.
    »Weil ich einmal eine Affäre mit Giles hatte und du ebenfalls?«, fragte sie.
    Ich schaute sie konsterniert an. Ihre Offenheit machte mich ein wenig sprachlos.
    »Das muss dir aber keine Sorgen machen«, fuhr sie unbekümmert fort, »die Geschichte mit Giles und mir ist schon fast zweihundert Jahre vorbei und seitdem sind wir nur noch gute Freunde.«
    »Und keiner von euch beiden hat je wieder das Bedürfnis verspürt, eure … besondere Beziehung wieder aufleben zu lassen?«, fragte ich zweifelnd.
    Sie lächelte mich offen an. »Nein. Keiner von uns beiden. Wir wissen beide, dass wir nicht auf diese Weise zueinander passen, und sind sehr zufrieden mit unserer Freundschaft. Es scheint mir aber, das für dich die Sache noch ein wenig anders liegt?« Sie sah mich fragend an.
    »Du denkst, dass Giles mir noch etwas bedeutet?«, schnaubte ich.
    Sie nickte zögernd.
    »Du täuscht dich!«, entfuhr es mir etwas heftiger als beabsichtigt. »Uns verbindet gar nichts mehr. Wahrscheinlich sind wir noch nicht einmal mehr Freunde.«
    »Das finde ich sehr schade«, erklärte sie bedauernd. »Ich denke, dass ihr sehr gut zueinander passt.«
    Ungläubig starrte ich sie an.
    »Andererseits ist da natürlich noch der Marqués de Alvarellos«, überlegte sie. »Das macht es vermutlich etwas kompliziert.«
    »Daran ist gar nichts kompliziert!«, gab ich unfreundlich zurück. »Alvarellos und ich sind nur gute Freunde. Giles und ich sind …, sind … Mitstreiter. Weiter nichts.«
    »Mitstreiter?« Sie hob fragend die Augenbrauen.
    »Ja«, antwortete ich verbissen und wir setzten unseren Weg schweigend fort.
     
    Schließlich kamen wir am Schloss Vaux-le-Vicomte an. Das Schloss hatte Nicolas Fouquet, der ehemalige Finanzminister Louis' XIV. errichten lassen, kurz bevor er beim König in Ungnade gefallen und

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