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Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Titel: Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hope Cavendish
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einem harten aber ebenso leidenschaftlichen Kuss auf meine, die ich ihm mit fast schon schmerzender Sehnsucht öffnete. In Sekundenschnelle übermannte uns beide ein Strudel der Leidenschaft, dem wir uns wie zwei Ertrinkende hingaben.
    Eine wundervolle Ewigkeit später lagen wir beide nebeneinander auf dem bemoosten Waldboden und genossen die abebbenden Nachwirkungen unseres Liebesrausches, während ein leichter Wind kühlend die glühende Hitze auf unserer nackten Haut milderte.
    Fasziniert ließ ich meine Hand über Giles’ harten muskulösen Körper streichen, genoss die Konturen seiner Brust- und Bauchmuskeln, verharrte hin und wieder spielerisch kreisend in den Mulden dazwischen. »Man sieht wirklich nichts mehr von der Wunde, die die Silberkugel dir verpasst hat«, stellte ich beifällig fest, während ich an seiner Taille herunterstrich.
    Giles drehte sich grinsend zu mir um. »Dafür sind die Konsequenzen deiner Berührungen nicht zu übersehen.«
    Ich schaute herunter und musste ebenfalls grinsen, da sich mir seine kraftvolle Männlichkeit erneut unmissverständlich entgegenstreckte. Ich lächelte Giles neckend an, während ich meine Hand tiefer gleiten ließ. »Ich übernehme die volle Verantwortung für diese Konsequenzen«, erklärte ich gespielt ernst, während Giles rau aufstöhnte. Dann drehte er mich auf den Rücken und schob sich über mich. »Ich finde, wir sollten uns die Verantwortung teilen«, verkündete er und entführte mich abermals in die Welt ekstatischer Verzückungen.
    Später schlenderten wir eng umschlungen nach Hause und genossen schweigend die Gegenwart des anderen. »Fehlt dir London eigentlich gar nicht?«, fragte ich nach einer Weile nachdenklich. Er schenkte mir ein zärtliches Lächeln, das bei mir ein warmes Gefühl in der Magengrube hinterließ. »Hast du Heimweh?«, fragte er sanft.
    »Schon lange«, gab ich zu. »Du etwa nicht?«
    Er strich mir sacht eine Haarsträhne hinters Ohr. »Doch. Aber London hat mir nicht so gefehlt, wie du mir gefehlt hast.«
    Nun war es wiederum an mir, meine Lippen zu einem innigen Kuss auf seine zu pressen.
    Als wir schließlich voneinander abließen, lächelte er mich liebevoll an. »Wenn du möchtest, können wir zusammen nach England zurückgehen«, schlug er vor. »Ich habe hier in Paris keine Verpflichtungen.«
    »Gerne«, antwortete ich glücklich. »Doch ich möchte zunächst noch mit Maddy und Miguel darüber sprechen.«
     
    In den nächsten Tagen besprachen Giles und ich unsere Pläne, nach England zurückzukehren, mit Maddy und Miguel. Auch Maddy hatte einerseits Heimweh nach England. Andererseits jedoch hatte sie gerade vor kurzem die Chance erhalten, als erste Frau auf der renommierten Pariser Arzneischule ein medizinisches Studium zu beginnen und nahm diese Gelegenheit nun mit Feuereifer wahr.
    Schon bald hatte sie in der Arzneischule die Bekanntschaft eines Kommilitonen, Aimé Bonpland, gemacht. Bonpland interessierte sich ebenso wie Maddy sehr für Botanik und Pflanzenheilkunde, was die beiden zu eifrigen Fachsimpeleien veranlasste. Miguel hatte Verständnis dafür, dass Maddy hier ihren heilkundlichen Wissensdurst ausleben konnte, daher wollten beide vorerst noch in Paris bleiben.
    Hin und her gerissen zwischen unserer Sehnsucht nach England und dem Wunsch, noch etwas mehr Zeit mit unseren Freunden zu verbringen, beschlossen Giles und ich, noch ein paar Monate in Paris zu verweilen.
    Wir verbrachten nach wie vor viele Abende mit angeregten Diskussionen unter Künstlern und Gelehrten, die der Graf von Schlabrendorf in seiner Wohnung versammelte. Daher traf ich auch Mary Wollstonecraft dort noch etliche Male und war sehr beeindruckt von dieser streitbaren und doch gleichermaßen empfindsamen Frau und ihrem Kampf für die Gleichberechtigung. Bestrebt, stets ihrem Instinkt und ihrem Herzen zu folgen, gestaltete sich auch ihr Leben recht turbulent. So hatte sie unter anderem ein uneheliches Kind mit einem amerikanischen Geschäftsmann, mit dem sie seit einiger Zeit eine Affäre hatte. Nachdem dieser sich hartnäckig weigerte, sie zu heiraten, kehrte sie schließlich im April 1795 enttäuscht nach London zurück.
    Im Sommer desselben Jahres beschlossen auch Giles und ich, dass es für uns Zeit wäre, endlich einmal in die Heimat zurückzukehren und so verabschiedeten wir uns schweren Herzens von Maddy und Miguel und versprachen uns, einander baldmöglichst wieder zu besuchen.
     

Differenzen
     
    Es waren mittlerweile weit über

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