ZEITLOS - Band 3 (German Edition)
...
Prof wir haben alles überprüft und wissen wirklich nicht weiter.«
»Na, dann nehmt euch doch bitte noch einmal die Positionen c) und d) vor!« Daraufhin entstand Bewegung in der Gruppe: Anschlüsse wurden erneut überprüft, Leitungen rückverfolgt, alle Messwerte kontrolliert und mit den Vorgaben abgeglichen. Schließlich kam Janin Hauschild der Sache auf die Spur: »Leute, wartet mal! Wer hat den Potenzialausgleich überprüft?«
»Wieso? Die Steckdosen im Labor sind doch wohl alle vorschriftsmäßig geerdet oder nicht?« Den implizierten Vorwurf wollte Petersen offensichtlich nicht auf sich sitzen lassen. Markus schmunzelte.
Janin ließ nicht locker. »Hast du dir die Beschriftung der Steckdose angesehen?« Petersen ging näher an besagte Dose heran und schob die Brille hoch, damit er dank seiner Kurzsichtigkeit besser sehen konnte: »USV-1«, buchstabierte er langsam.
»Genau! Das heißt unterbrechungsfreier Stromversorgungskreis Nr. 1. Du solltest wissen, dass dies ein separater und besonders sensibel überwachter Stromkreis ist. Durch unser Experiment fließt bestimmungsgemäß ein minimaler Strom durch den Erdungsleiter, was ständig den Fehlerstromschutzschalter des Versorgungskreislaufs auslöst.«
Jetzt mischte sich Markus mit einer Frage ein. »Wie hoch dürfte denn der Auslösefehlerstrom sein?« Wieder wusste Janin die Antwort: »30 Milliampere – da für Personenschutz ausgelegt.«
»Wie viel Erdungsstrom dürfte bei unserem Experiment fließen?« Petersen sah sich seine Berechnungen an, kam Hauschild zuvor: »Maximal 100 Milliampere, mehr sind nicht zu erwarten.«
»Na, dann habt ihr ja die Lösung ...« Janin überlegte sichtbar, tippte sich mit dem Stift an die Stirn: »Na klar! Wir brauchen einen Stromkreis, der nur für Maschinenschutz ausgelegt ist - mit 300 Milliampere Auslöseschwelle.« Markus deutete auf die blaue Steckdosenleiste des Labors. Das Problem war erkannt und gelöst.
Fasziniert beobachtete die Gruppe nun, wie ohne jedwede Kabelverbindung Energie von dem Modellterminal auf die kleine Modelleisenbahn mit der seltsam anmutenden Kugelantenne übertragen wurde. Leise surrend fuhr die Modellbahn ihre Runden auf der stromlosen Schiene.
Das Festessen am zweiten Weihnachtstag, das Birte für die Freunde im Grasholzer Haus zubereitet hatte, ließ zunächst weder Raum für Gespräch noch Diskussion. Stattdessen schwelgten sie in den höchsten Gaumenfreuden. Die Empathiewellen, die sie während der Mahlzeit austauschten, sorgten für ein außerordentliches Wohlbehagen, das den kulinarischen Genuss noch förderte.
Als von der Weihnachtsgans schließlich nur noch ein fahles Gerippe übrig war und man selbst bei beharrlichstem Suchen kein Fleischbröckchen mehr davon abschaben konnte, begannen die Männer den Tisch abzuräumen, um Platz für den Nachtisch zu schaffen. Das anschließend von Markus servierte Zimtparfaît mit warmer Pflaumensoße bildete das I-Tüpfelchen des Festmahls.
Zu vorgerückter Abendstunde, als nur noch die Weingläser auf dem Tisch standen und im feierlichen Kerzenlicht schimmerten, konnte Markus seine Ungeduld nicht länger zügeln. >Simon, du weißt worauf ich warte. Mach's nicht so spannend, alter Knabe, erzähl uns von deiner beeindruckenden Tagungsreise in die Staaten!< Da außer Birte niemand aus der Runde von der Reise wusste, sahen sie nun erstaunt und neugierig geworden zu Simon.
>Ja, Markus, das werde ich.< Er starrte auf die Serviette in seinen Händen, die er unzählige Male zu neuen Formen gefaltet hatte. Jetzt sah das weiße Leinen aus wie ein Flugzeug. Er ließ von dem Spiel ab und sah bedeutungsvoll in die Runde. >Seit zwei Wochen versucht Markus nun schon, Einzelheiten aus mir herauszukitzeln. Ich war auf einer Tagung in New York, bei der das Thema Akashafeld-Forschung auf internationaler Ebene beleuchtet und die bisherigen Ergebnisse zusammengetragen wurden.
Die Konferenz wurde von Sammy Kingsford geleitet, ihr wisst, das ist der Typ, den Birte damals Obelix nannte, als er an unserer Kieler Uni zu Gast war. Tja, also ich fasse hier mal die wesentlichen Erkenntnisse zusammen, denn das eigentlich Spannende ergibt sich dann daraus von selbst:
Das Akashafeld wird vielfach auch als Akasha-Chronik, als Universalbewusstsein oder Allwissen bezeichnet. Wir selbst hatten ja bereits einige Male Zugang dazu erhalten, wobei wir das wie und wodurch wir den Kontakt
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