Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
Vom Netzwerk:
schlagartig ein wenig übel .
                  „Wie meint Ihr das?“, fragte ich und versuchte den Krampf in meinem Magen zu ignorieren .
                  „Der Abt ahnt, dass ich ihm etwas verheimliche “, antwortete Bonifazius und seine Hand fand eine Stelle am Hinterkopf, die er nervös kratzen konnte. „Was Ihr nämlich nicht wisst, Elisabeth ist, dass der König ein striktes Aufnahmeverbot in den um liegenden Klöstern ve r hängt hat . “ Das war freilich eine Überraschung und erklärte auch die ungewohnte Heimlic h keit meines Freundes. Seine Worte lagen dennoch wie Blei auf mei ner Seele, denn sie zeigten, dass wir noch lange nicht in Sicherheit waren und Bonifazius außerdem eine Menge mit u n serer Aufnahme ri s kiert hatte.
                  „Obwohl der König normaler Weise in diesen Mauern nicht allzu viel zu sagen hat, wäre es unklug, sich einen so stark aufstrebenden, jungen Mann zum Feind zu machen. Friedrich gilt zudem als direkter Abgesandte des Papstes. Der Abt versucht daher mit ihm in gutem Ei n vernehmen zu bleiben, ahnt aber, dass ich etwas mit Eurem Untertauchen zu tun habe. Jetzt hetzt er mir ständig Bruder Christopherus auf die Fersen . A ber ich werde das schon scha u keln, vertraut mir Elisabeth ! Jetzt ist noch nicht die Zeit, aber im geeigneten Moment we r de ich es dem Abt selbst erklären, das verspreche ich Euch. Und diese Stunde werde ich wählen und das mit Bedacht.“ Er seufzte leicht und blickte mit väte r lichem Stolz zu mir. „ Mein Kind, was Ihr geleistet habt, verdient meinen höchsten Respekt und meine Bewund e rung, aber vor allem meine Hilfe. Raimund von Rabenhof ist mein Freund und auch ihm würde ich ni e mals meine Hilfe verweigern .“
                 
    In den nächsten beiden Tagen schmiedete ich jede Menge Zukunftspläne. Im Kloster kon n ten wir nicht ewig bleiben und mussten nach Raimunds Genesung einen neuen Zufluchtsort wählen. Das Haus Tsor kam dafür nicht in Frage, ebenso wenig Burg Rabenhof . Eine Flucht quer durchs Land war aufwendig und gefährlich, das Untertauchen in einem der umliegenden Dörfer vermutlich zu auffällig. Und dann war da noch der Tag meiner Rückreise, der unb e dingt eingehalten werden musste! Es war zum Verzweifeln. Z uletzt schwirrte mir nur noch der Kopf und die verfluchten Träume hatten auch wieder begonnen. Kalte Hände, die nach mir griffen, mich zwickten und zwackten. Eine gespenstische Silhouette auf e i nem Pferd, die nur tatenlos zusah, mich mit glühenden Augen fixierte und so stark wie nie zuvor an Raimund Rabenhof hoch zu Ross, erinnerte. Vielleicht hatte er mich wirklich in meiner Zeit besucht und dann zu sich geholt , obwohl es mir ein Rätsel war , wie so etwas funktionieren konnte .               Im Laufe des Tages erklärte mir Bonifazius, dass ich abends bei Raimund vorbeischauen dürfte. Zum ersten Mal seit la n gem sah ich den lieben Kerl sogar lächeln.
                  „Ich habe endlich mit dem Abt gesprochen! Wir hatten so viel Apfelwein, dass er am Ende zu allem Ja und Amen sagte!“ Er kicherte und klopfte sich genüsslich auf den Bauch. „Es sieht ganz so aus, als ob Ihr e ine weitere Woche bleiben könnt “, ergänzte er noch und es wurde deutlich , dass ich die ganze Zeit vor einem Rauswurf gestanden hatte.
                  „Eine Woche?“ , stammelte ich dennoch , denn a lle möglichen Zukunftstheorien hatten mit einem Mal einen fixen Termin zur Umsetzung bekommen. Bonifazius bemerkte meine So r ge, verstand sie aber offenbar falsch.
                  „Keine Angst, bis dahin ist der Herzog bestimmt wieder halbwegs auf den Beinen “, meinte er und tätschelte  meine Hand. Doch das war nun einmal nicht meine einzige So r ge.
     
    Am Abend genoss ich wieder ein herrliche s Bad. Statt danach in die übliche Mönchskutte zu schlüpfen, wählte ich dieses Mal das Kleid von Gertrude. Mit Sand und Wasser hatte ich es allmählich sauber bekommen und später mit einem guten Duft versehen, den ich aus Bonif a zius reichhaltiger Sammlung ätherischer Öle bekommen hatte. Danach steckte ich sor g fältig mein Haar hoch und ve rsuchte meinen Teint mit Wangen tätscheln ein wenig rosiger zu m a chen. Heute würde ich Raimund sehen und da wollte ich so hübsch als mö g lich aussehen .
                  Bonifazius holte mich ab und brachte mich vor die Türe von Raimunds Krankenzimmer . Sein Blick

Weitere Kostenlose Bücher