Zeitreise ins Leben (German Edition)
a zius und jeder ve r meintlichen Sicherheit.
„Nun müssten wir bald auf meine Männer treffen “, meinte er und ich ließ ein erschöpftes „Mmmpf “ durch den Knebel hören. Daraufhin zückte er ein Messer und schnitt das Band um meinen Mund entzwei. Er zog den grässlichen Fetzen heraus und ich versuchte mit Wü r gen und Spucken meinen trockenen Mund wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu bri n gen. Die letzten Fus s el fischte ich ungeschickt mit meinen gefesselten Händen aus dem Mund. Wenigstens trieb er das Pferd nicht mehr ganz so wild an, drückte mich jedoch weiterhin fest an se i nen Körper. Geräuschvoll sog er den Duft meines kräuterfusseligen Haares ein und gab ein unverständliches Brummen von sich . Seine rechte Hand glitt wie zufällig hinunter auf meinen nackten Schenkel und seine Erregung konnte ich deutlich an meinem Hinterteil sp ü ren. Einer neuerlichen Attacke war ich nicht mehr gewac h sen und da er mir dankenswerter Weise den Knebel entfernt hatte, versuchte ich ihn mit einem Gespräch abzulenken.
„Wie habt Ihr es nur geschafft mich zu finden?“, fragte ich und musste husten, weil mein Mund sich noch seltsam ausgehöhlt anfühlte.
„Das geht dich nichts an! Ein Vögelchen singt, das andere lässt mich ein, das näch ste kommt lüstern zum Höhepunkt “, lachte er und ließ seine Hand hinauf gleiten, bis er sie u n ter meine Ku t te schob und mich fordernd streichelte „Und, verdammt, wie lüstern “, zischte er mir ins Ohr und trieb mir erneut Röte ins Gesicht. So gut es ging, versuchte ich seine w u selnde Hand fort zu schieben, doch genau das entlockte ihm nur ein Lachen.
„Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich nun nicht mehr anfassen werde?“, fragte er und ich konnte nicht antworten, weil meine Gefühle verrücktspielten . Irgendetwas war nicht ganz in Ordnung mit mir, denn ich war nicht nur geschockt von seinem grausamen Spiel, ich spürte auch eine gewisse Nähe zwischen uns, die seine Rache bedeutend grausamer machte .
13 . Kapitel
Raimund war wieder ganz der Alte und hatte nach etwas mehr als zwei Wochen Training b e reits seine herausragende Form erreicht. Dem Turnier in sechs Tagen blickte er mit Zuve r sicht entg e gen, denn seine Konzentration war besser denn je, sein Körper über die Maßen gestählt und sein Ziel zu gewinnen so unerschütterlich wie nie zuvor. Das Üben mit Helleba r de, Schwert und Lanze stell te keine Mühe mehr dar. Auf der, mittlerweile recht platt gewal z ten , Lichtung hatte er mit Jakob Holz platziert und Laub in Säcke gest opft , um so vermeintl i che Gegner darzustellen, die er besiegen musste . Natürlich mangelte es Raimund an lebenden Objekten, denn Jakob war für das Training nicht recht geeignet, geschweige denn ein en t sprechender Gegner. Oft ging Jakob schmollend davon, wenn er durch einen festeren Hieb zu Boden gestreckt wurde oder Raimunds Faust irrtümlich in seinem Gesicht landete. Doch ebenso oft kam er zurück und stellte sich zitternd, aber mit tapferen Augen, der Herausford e rung. Raimund versuchte daher so gut als möglich ohne ihn auszukommen und trainierte stunde n lang und ohne Pause oft nur mit einer einzigen Waffe, um sie perfekt in den Griff zu bekommen. Er aß bereits seine üblichen Mengen und hatte annähernd sein altes Körperg e wicht erreicht. Die Schätze des Waldes boten alles, was sie dafür brauc h ten.
Es war früh am Morgen, als Raimund plötzlich einen nahenden Reiter hörte.
„Los zu d en Waffen “, schrie er und war augenblicklich bei seinem Schwert. J a kob wirbelte etw as unkoordiniert herum, ehe er ein Schwert zu fassen bekam und sich an der Seite se i nes Herrn einfand. Als der Reiter nur mehr zwanzig Meter von der Hütte entfernt war, stürzte J a kob ohne Vorwarnung aus der Tür .
„Mein Gott, Marie “, schrie er und Rabenhof kam fluchend hinterher . „Was machst du hier?“, fragte Jakob misstrauisch nach, während Marie geschickt vom Pferd hüpfte. Inzwischen trat auch Raimund aus der Hütte und sah, wie das Mädchen mit einem breiten Lachen auf Jakob z u stürmte und sich in seine Arme fallen ließ .
„Was in aller Welt tust du hier? Und bist du etwa ganz alleine gekommen ?“, fragte Jakob aufgewühlt, nachdem er seine Marie
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