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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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ausgiebig geküsst hatte. Raimund konnte nicht umhin, die romantische Szene zu genießen, obwohl er auf Jakob wütend war . Nicht nur, dass er u n bedacht aus der Deckung gestürmt war, hatte er offenbar auch über das Geheimversteck g e plaudert , sonst hätte Marie niemals hierher gefunden. S olch einen Verrat musste er sp ä ter erst einmal erklären.
                  „Ach, Jakob! M ein geliebt er Jakob “, schniefte Marie und drückte sich noch heftiger an ihn. „Es ist etwas Schreckliches passiert! Sie ist f ort! Elisabeth ist verschwunden “, weinte sie und als Raimund das hörte, vergaß er jeden Groll auf Jakob und jede Rücksichtnahme auf verlie b te Zweisamkeit. Er wurde schla g artig aktiv und stürmte auf Marie zu.
                  „Was weißt du?“, fragte er beherrscht, weil er das junge Ding nicht verschrecken wollte .
                  „Leider weiß niemand genau, was passiert ist “, erwiderte sie aufgeregt und schnappte nach Luft, weil sie nicht gleich die richtigen Worte fand . „Tatsache ist, dass sie vor vier Tagen aus dem Kloster verschwunden ist u nd kein Mensch seitdem weiß , wo sie geblieben sein kön n te.“ Ihre Augen bestätigten die Richtigkeit ihrer Aussage und Raimund konnte nur mit aller Mühe ruhig bleiben . Sein Herz schien in hektischen Zügen zu krampfen und Jakob legte mitfühlend se i ne Hand auf die Schulter seines Herrn.
                  „Kommt, Herr ! L asst uns lieber in die Hütte gehen “, meinte er leise und Raimund ging mit geballten Fäusten vor an . War Elisabeth klammheimlich fortgelaufen , weil sie die Enge des Klosters nicht mehr ertragen hatte oder war sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Ra i mund stand vor einem Rätsel, denn für ihn war St. Nimmerlein der mit Abstand sicherste Ort gewesen . Dann sah er sich diese Marie ein wenig genauer an und sah, dass sie noch ein ha l bes Kind war.
                  „Bist du etwa alleine hierher geritten?“, fragte er ungläubig und Marie schien um zehn Ze n timeter zu wachsen.
                  „Ja, Herr, das bin ich! Schließlich habe ich bei meinem Leben geschworen, niemanden e t was von Eurem Versteck zu erzählen.“ Raimund war überrascht über die Stärke dieser kle i nen Person und dankbar für das Glück, das sie gehabt hatte. Die Templer fungierten zwar als Hüter der Straßen, aber lange nicht mehr so engagiert und effizient wie früher. Und ein ju n ges Mädchen alleine im Wald ... nicht auszudenken, was alles hätte passieren können ! Sie nahmen Platz und Jakob rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn von links nach rechts, suc h te eine Flasche Wein, öffnete sie und verschüttete in seiner Nervosität eine Menge .
                  „Marie “, meinte Raimund und bedachte Jakob mit einem mahnenden Blick, damit er sich nicht mehr wie ei n Dummkopf benahm . „Bitte erzähl alles, was du weißt!“ Dabei ve r suchte er das Mädchen mit seiner Ungeduld nicht zu bedrängen, denn er wusste, welch brachiale G e walt er auszusenden vermochte. Aber Marie schien sowieso viel zu aufgekratzt, um sich ei n schüchtern zu lassen, nippte emsig an ihrem Wein und schien fre u dig überrascht über den guten Geschmack.
                  „Meine Herrin schickt mich, weil sie wusste, dass ich mit Jakob in engerem Kontakt st e he.“ Lächelnd reichte sie dem jungen Burschen ihre Hand und die beiden strahlten sich ve r liebt an. „Wie gesagt, vor zwei Tagen hat uns die Nachricht erreicht, dass Elisabeth, zwei weitere Tage davor, aus St. Nimmerlein verschwunden ist. Bruder Bonifazius wusste keine Details, ging aber davon aus, dass sie entführt wurde. “ Raimund stieß einen zischenden Laut aus und umklammerte seinen Trinkbecher so fest, dass die Kn ö chel weiß hervortraten.
                  „Leider ist das, was Bonifazius berichtet hat alles andere als beruhigend. Elisabeth dürfte gerade beim Baden gewese n sein als jemand sie ... äh, gezwungen hat, das Kloster zu verla s sen. Der Raum war angeblich recht verwüstet und er geht davon aus, das s sie sich gewehrt haben muss. Aber s eitdem ist sie wie vom Erdboden verschwunden.“ Raimund wurde immer bleicher und Jakob schenkte schnell etwas Wein nach.
                  „Das Schlimm e daran ist, dass Bonifazius glaubt, jemand im Kloster hätte sie verraten. E i ner seiner Brüder muss demnach ein Verbündeter des Entführers

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