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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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r stellbar.
                  „S-s-sie haben es n-nun glaube ich so gut wie ü-ü-überstanden “, meinte das Mädchen und mühte sich vor allem mit dem „ ü “ ab . Doch noch während ich versuchte ihr zuzulächeln, ve r abschiedete sie sich bereits. Ein wenig verwirrt blieb ich zurück und versuchte, mangels G e sprächspartner, erst einmal die vage hochkommenden Bilder meiner Träume zu sortieren und zusammenzufügen. Irgendwie konnte ich es nicht glauben, so lange bewusstlos gewesen zu sein. Eine wirklich lückenl o se Erinnerung wollte sich nicht einstellen, doch an Friedrich und seine Rache konnte ich mich erinnern, ebenso an ein grässlich schmeckendes Zeug, das mir offenbar im Schlaf eingeflößt worden war. Ich versuchte positiv zu denken, denn m eine Krankheit hatte mir zwar drei Tage meines Lebens gekostet, mir aber genauso drei Tage Ke r ker und Folter erspart – sofern ich die Tortur durch den Arzt nicht mitrechnete. Das Schlimmste an meinen Überlegungen war jedoch die Erkenntnis, dass der Rachedurst des Königs mit S i cherheit noch nicht gestillt war. Das Turnier war für den 28ten Juni geplant und musste somit in sechs Tagen stattfinden. Bis dahin galt es durchzuhalten und irgendwie zu überleben. Als die Türe aufgesperrt wurde, zog ich vorsichtig meine Decke bis zum Hals. Doch es war nur das junge, freundliche Mädchen und dieses Mal hatte sie eine Schüssel mit dam p fender und gut duftender Suppe dabei .
                  Endlich was zu Essen ... dachte ich halbverhungert und stürzte mich förmlich auf die wa r me Brühe. Gleich zu Beginn verbrannte ich mir die Zunge, schaufelte aber trotzdem we i ter was ging. Die Suppe war köstlich und vermutlich aus Tonnen von Fleischknochen und g e sundem Gemüse gebrüht. Was, wenn nicht diese wunderbare Suppe, hätte meine Lebensgei s ter besser wecken können? Nun ... die Antwort kam auf den Fuß, denn ohne Vorwarnung betrat nun Friedrich den Raum . Mir wurde gleich angst und bange. Seine Miene war fin s ter und noch ehe er ein Wort sprach, scheuchte er das junge Mä d chen aus dem Zimmer, warf mir einen kurzen Blick zu und ging mit langen Schritte n zum Fenster. Er brauchte Frischluft und sog sie tief und mit langen Zügen ein. Entweder konnte er den Geruch hier nicht vertr a gen oder aber er wollte eine Ansteckung vermeiden.
                  „Nun hast du mir schon viel Ged uld und Zeit gekostet “, brummte er mit tiefer Stimme. „Dass ich dir sogar das Leben retten würde, hätte ich nun wirklich nicht gedacht “, ärgerte er sich und sein Blick traf mich eiskalt. Doch ich war in angenehm eingelullter Stimmung, weil ich die kräftige Suppe noch warm im Bauch spürte und froh war überlebt zu haben.
                  „Dankeschön “, murmelte ich wie selbstverständlich, weil ich wirklich so etwas wie Dan k barkeit in mir füh l te, obwohl Friedrich nicht gerade zimperlich mit mir umgegangen war.
                  „Na wenig stens weißt du, was sich gehört “, antwortete er knapp, aber mit einem Anflug e i nes Lächelns. Doch ich war viel zu müde für ein Gespräch, konnte kaum meine A u gen offen halten und Friedrich reagierte überraschend schnell.
                  „Nun gut, ich sehe, du bist noch nicht so weit. Ich komme morgen wieder und dann we r den wir über deine Zukunft sprechen!“ Damit drehte er sich um und stapfte hoch erhobenen Hauptes aus dem Raum. Das Letzte, was ich hörte, war das Knacken des Schlüssels und das Letzte, was ich dachte war, dass ich nicht mit so viel Rücksichtnahme gerechnet hätte.
     
    Am nächsten Morgen erwachte ich wie aus einem hundertjährigen Schlaf. Das Aufstehen war mühsam, doch im Großen und Ganzen fühlte ich mich einigermaßen gesund. Der Verlauf der Krankheit war kurz, aber intensiv gewesen und hätte mir unter anderen Umständen womö g lich das Leben gekostet. Die Viren in diesem Jahrhundert waren demnach noch bestial i scher als alle Könige und Gegenkönige zusammen. In einer Nische fand ich eine Schüssel Wasser, ein Tuch und ein Kleid, das zwar sehr schlicht und abgetragen, aber bedeutend we i cher war , als die grobe Mönchskutte , die ich immer noch trug. Meine linke Hand schmerzte ein w e nig vom Aderlass und allmählich fragte ich mich, ob der Quacksalber mich wirklich geheilt hatte, oder ob ich diesen Virus trotz seiner Behandlung überstanden hatte. Rasch streifte ich mir die Mönchskutte ab und tauchte einen

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