Zeitreise ins Leben (German Edition)
ängstlich in die Mähne ihres Pferdes. Jakob strich ihr beruhigend über die Schultern und konnte nicht u m hin, sein tapferes Mädchen zu bewundern. Er wusste, dass er sein Leben für seinen Herrn und für Marie geben wü r de.
Die ersten beiden Gestalten tauchten am rechten Wegesrand auf und wirkten selbst auf die Entfernung wie eine einzige Bedrohung. Sie waren nicht allzu groß, s ahen dafür aber mit i h ren struppigen Bärten und ihren zerrissene Lumpen umso wilder aus . Bewaffnet waren sie mit ri e sigen Holzprügeln und Schwertern. Einer mit besonders langen Haaren gesellte sich von der anderen Seite dazu und markierte den Anführer. Die Pferde schnaubten nervös und witterten die Gefahr. Raimund überlegte nicht lange und wollte dem Kampf ausweichen , i n dem er kehrt machte . Doch ein Blick nach hinten zeigte, dass der einzige Fluchtweg bereits verstellt war. Zwei weitere, dunkle Gesellen hatten sich auf die Straße gedrängt und schwa n gen hämisch grinsend ihre Waffen. Das Pack war zu fünft und ein Kampf nicht länger zu vermeiden. Raimund zog sein Schwert, Jakob tat es ihm gleich und Marie hatte genug d a mit zu tun, Ihr Pferd ruhig zu ha l ten.
„He, Ihr da “, schrie einer der Halunken spöttisch zu Raimund und wandte sich dann se i nen Männern zu. „Seht mal, der edle Herr hat sogar ein Schwert! Ob das wohl aus Holz ist, wie bei unseren Kindern?“ Er lachte laut und grölend . „Auch egal “, schrie er weiter und stierte b e gehrlich auf seine Opfer. „Du bist tot, Mann, bevor du es überhaupt benutzen kannst!“ Er grunzte laut und provozierte schallendes Gelächter unter seinen Männern. An Raimund und Jakob perlte der Einschüchterungsversuch ab, wie Wasser auf glatter Haut. Lediglich Marie blieb nicht unbeeindruckt und sank deutlich in sich z u sammen. Zu fünft waren sie in der Übermacht und sie hatten offenbar nichts zu verlieren. Das Gesindel ka m mit lauten Drohg e bärden näher und schien siegessicher.
„Du hinten! Ich vorne “, zischte Raimund seinem Freund zu und drehte sich dann zu Marie. „Und du bleibst genau hier und bewegst dich nicht! Dein Leben hängt von deiner Besonne n heit ab! Rühr dich nicht vom Fleck! Und jetzt los, Jakob!“ Beide stürmten sie voran, wenn auch in unterschiedliche Richtungen. Raimund übernahm die drei Schurken vorne und J a kob die beiden hinteren. M a rie versuchte indessen ihr nervöses Pferd im Zaum zu halten.
Raimund warf sich mit aller Kraft ins Getümmel, wurde jedoch vom Pferd heruntergezogen und kämpfte mit zwei der Schurken gleichzeitig. Einer der Kerle lag bereits am Walde s rand und soweit Marie erkennen konnte, war die Wunde auf seiner Brust tödlich. Marie war beei n druckt mit welcher Kraft der Herzog zu kämpfen vermochte , aber auch Jakob schlug sich nicht schlecht. So wie es aussah, hatte er ei nem der Schurken sogar einen Arm abgetrennt. Der schwer verletzte Gegner Jakobs schien die kräftige Blutfontäne im Schock nicht zu real i sieren und versuchte weiterhin auf Jakob losz u gehen. V on der Tollheit des Mannes jedoch so überrascht, reagierte er zu spät auf den zweiten Angreifer und wurde brutal vom Pferd geri s sen . Marie überlegte keine Sekunde, ve r gaß jede Warnung von Rabenhof, wendete ihr Pferd und hieb ihm die Fersen in die Flanken. Raimund befand sich gerade im mörderischen G e rangel mit dem letzten der Halunken, als er Maries Schrei vernahm. Sein Gegner war minde s tens so groß wie er und übertraf die and e ren beiden an Brutalität und Ausdauer. Doch nicht etwa Raimund ließ sich durch Maries Aufschrei ablenken, sondern de r räuber i sche Schurke. Just in dem Moment landete Raimund nämlich seinen besten Hieb, verpasste dem brutalen Riesen noch einen weiteren Schlag und setzte ihn damit Schachmatt. Als der Kerl endlich liegen blieb, schwang sich Raimund auf s Pferd und eilte Jakob und Marie zu Hilfe.
Jakob wehrte sich mit Leibeskräften und selbst Marie kämpfte, ehe sie hart zu Boden g e stoßen wurde und benommen liegen blieb. Der Mann mit dem abgetrennten Arm lag ke u chend neben ihr und stellte keine Gefahr mehr dar. Sein Blutverlust war sein Ende . Dafür kam Jakob mehr und mehr in Bedrängnis durch den anderen , stolperte letztendlich und fiel der Länge nach zu Boden. Der Halunke nutzte seine Chance und warf sich mit ganzer Kraft auf Jakobs Brust , um ihm
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