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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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                  „Elisabeth hatte eine Verkühlung. Du musst wissen, dass sie sich Tag und Nacht viel zu viele Sorgen gemacht hat. Sie hat kaum noch gegessen , wenig geschlafen und wurde dadurch krank. Jedenfalls begleitete ich sie zu ihrer Badestätte, um mit einem Bad aus Lavendel, E i bisch und Salbei den letzten Rest der Verkühlung zu vertreiben. Du weißt ja, wie sie dieses Fass liebt! Normale r weise lasse ich ihr nicht mehr als eine Stunde Zeit, doch an dem Abend hatte ich eine Aufgabe für den Abt zu erledigen und kam daher später als gewöhnlich z u rück.“ Er seufzte und Raimund begann ungeduldig mit seinen Fingern auf den Tisch zu trommeln. „Als ic h dann zurückkam, stand die Tür offen und der Raum war ziemlich verwü s tet. Es muss ein Kampf stattgefunden haben , obwohl ich kein Blut oder ähnliches entdecken konnte. Elisabeth aber war wie vom Erdboden verschwunden. Sie musste also beim Baden überrascht worden sein.“ Raimunds Hände zitterten. Eigentlich hatte er mit weitaus schocki e re n deren Details gerechnet, aber die Vorstellung, dass sie nackt und hilflos überfallen worden war, raubte ihm den Atem.
                  „Mein Gott, Raimund, es tut mir so leid. Niemals hätte ich geahnt, dass sich innerhalb di e ser heiligen Mauern ein so hinterhältiger Verräter verstecken könnte. Dabei kann ich mir bis heute nicht erklären, wie dieser Jemand etwas über den Baderaum herausfinden konnte oder über Elisabeths spontanen Wunsch, gerade an diesem Tag zu baden. Selbst der etwas einfä l tige Bruder Christopherus, der mir bis dahin auf den Fersen war, hat von dieser Hei m lichkeit sicherlich nichts gewusst.“
                  „Christopherus? Wer ist das?“, interessierte sich Raimund, doch Bonifazius winkte ab.
                  „Ach, der war von Anfang an der Spion des Abtes. Aber der war nie wirklich ein Problem ! Gewissenhaft, vielleicht, aber dumm . Der kann unmöglich etwas in Erfahrung gebracht h a ben.“ Stirn runzelnd sah er zu Raimund und fuhr sich nachdenklich über seinen stacheligen Haa r kranz.
                  „Es wird doch hoffentlich weiterhin nach den Tätern geforscht, oder?“, hakte Raimund nach, weil er das Gefühl hatte, dass hier nicht alle Hebel in Bewegung gesetzt worden waren.
                  „Ja, aber natürlich! Der Abt selbst führt diese Untersuchung und befragt seit Tagen meine Brüder und mich. Doch leider gibt es bis jetzt keine Spur.“
                  „Außer uns wusste also nur der Abt selbst Bescheid“, stellte Raimund fest und Bonifazius sah ihn verdattert an.
                  „Du meinst doch nicht etwa ... du willst doch hoffentlich nicht sagen, dass ... “ . Er konnte gar nicht weiter sprechen, so erschüttert war er über den unausg e sprochenen Vorwurf, der Abt könne etwas mit Elisabeths Verschwinden zu tun haben.
                  „Ich will damit gar nichts sagen ... noch nicht! Aber er wusste von ihrem Aufenthalt u nd er ist ein Mann, der es sich mit den Mächtigsten des Landes noch nie verscherzen wollte.“ Bon i fazius wurde eine Spur bleicher und lehnte sich benommen in seinem Stuhl zurück . Der Abt als Verräter und Lakai des Königs? Das war selbst für ihn zu viel.
                  „Hmmm “, brummte er dann jedoch nachdenklich und beugte sich wieder etwas nach vo r ne. „ A ngenommen, du hast Recht, Raimund! Wieso hätte er dann ausgerechnet Elisabeth und nicht etwa dich ve r raten sollen?“
                  „Eine gute Frage, Bonifazius! Eine sehr gute sogar, aber ich weiß keine Antwort darauf. Womöglich ist der König erst nach meiner Abreise auf die Idee gekommen, sich persönlich an den Abt zu wenden, oder aber sein Spion hat zu spät Bericht erstattet. Ich weiß es nicht und natürlich sind weiterhin viele Fragen offen, aber ich werde herausfinden was passiert ist und wo Elisabeth ist ... das schwöre ich! “ Sein Blick war fest, seine Miene unnachgiebig. „ Da fällt mir noch eine Möglichkeit ein ! War vielleicht ein Fremder im Kloster oder hat Elisabeth eine Nachricht erhalten?“
                  „Aber ja, natürlich! Sie hat einen Brief von ihrer Tante bekommen!“
                  „Sie hat was?“, brüllte Raimund, der nun seinem lieben Freund doch noch am liebsten den Kragen umgedreht hätte. „Einen Brief? Direkt hierher? Wie, um Himmels Willen, kon

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