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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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puls folgend, wandte ich mich an Friedrich, wollte ihm danken un d konnte gerade noch verhindern mit ihm zusammenzust o ßen.
                  „Danke, das ist wunderbar “, hauchte ich und versuchte meinen Drang, ihn zu uma r men in den Griff zu bekommen. Doch Friedrich fing diesen Impuls auf, spürte meinen Wunsch und zog mich in seine Arme .
                  „Gerne “, flüsterte er und ich wusste im ersten Moment gar nicht, worauf sich seine An t wort bezog. Oft schon hatte ich das Gefühl gehabt, dass er in meinen Kopf ei n dringen und, ähnlich wie Hanna, meine Gedanken lesen konnte . Heiß senkten sich seine Lippen auf meinen Mund und w ährend ich in der unendlichen Weite des Himmels schwebte, verführte er mich mit se i nem Kuss. Einen Moment gab ich mich dem berauschenden Gefühl noch hin, dann löste ich mich von ihm und wich z u rück.
                  „Das darf nicht sein “, seufzte ich und ging weiter auf Distanz. Friedrich schien ebenso übe r rascht wie ich, mit welcher Bereitschaft wir eben wieder zueinander gefunden hatten. Das gegenseitige Begehren und das Gefühl der N ä he war en nicht zu leugnen.
                  „Morgen ist der Tag, der über unsere Zukunft entscheiden wird “, meinte er und wollte ve r mutlich auf seine Art ein wenig Distanz zwischen uns schaffen .
                  „So, wie es wohl jeder andere Tag ebenfalls tut “, meinte ich melancholisch und erntete e i nen überraschten Blick seiner Majestät. Mit einer philosophischen Anwandlung hatte er nicht gerechnet. Lächelnd wandte ich mich den Sternen zu und atmete bewusst die klare Luft ein. Friedrich und ich standen nebeneinander und obwohl wir uns so gut wie gar nicht berührten, war ich dankbar über die Wärme, die von ihm au s ging. Die Nacht war kühl und selbst in der Entfernung strahlte dieser Mann wie ein großer Ofen zu mir herüber. Ebenso warm u m schloss er nun meine Hand und ich konnte spüren, wie sehr er unsere Nähe genoss, aber auch mit seine n Gedanken ber eits beim morgigen Turnier war.
                  Was wird der morgige Tag wohl bringen? Vielleicht lag die Antwort ja genau hier bei uns, auf einer himmlischen Plat t form, inmitten all dieser Sterne. Doch herauslesen konnte ich aus dieser funkelnden Faszin a tion nichts, geschweige denn, den weiteren Verlauf unser er aller Leben vorausahnen. Frie d rich war es, der die Macht hatte zu lenken, ebenso Raimund. Aber ich? Manchmal hatte ich das Gefühl, nur tatenlos abwarten zu müssen und nichts als ein Spie l ball universeller Willkür zu sein. Doch dann gab es auch Momente, wo mir sehr wohl klar wurde, wie ich unser Schicksal mitb e stimmte und veränderte.
                  „Elisabeth! Es gibt für dich morgen nur eine einzige Aufgabe.“ Mein verzücktes Lächeln e r losch . Friedrich war nicht der Herr aller Dinge und sein Ziel eines, das kaum mit meinem Wohlbefinden einhergehen konnte. Immerhin war ich Ge i sel und Mittel zum Zweck. 
                  „I ch kann dir nichts versprechen. Der morgige Tag ist entscheidend, wie du weißt, und doch so unvorhersehbar wie das Turnier selbst. Du wirst die Mätresse an meiner Seite sein und darfst auf keinen Fall etwas in eigener Sache unternehmen.“ Er kam etwas näher, u m fasste meine Taille und zog mich zu sich. „Es ist mir sehr wichtig, dir nicht noch mehr Leid zuzuf ü gen “, flüsterte er und sein Atem strich dabei warm über mein Gesicht. „Elisabeth! Du darfst morgen nichts riskieren und dich keinesfalls in etwas einmischen. Das musst du mir verspr e chen “, forderte er, verstärkte seinen Griff und war meinem Mund so nahe, dass ich kaum atmen konnte.
                  „Versprich es “, wiederholte er und sein Blick brannte dunkle Löcher in meine Seele. Was er forderte, klang fürsorglich und in meinem Sinne, doch sein durchdringendes Wollen, machte mich nervös.
                  „Aber du wirst ihn doch nicht töten, o der?“, wandte ich hektisch ein und mein Herz schien förmlich zu explodieren bei diesem Gedanken. Denn, auch wenn Friedrich ein Ve r sprechen einforderte, so musste doch erst einmal geklärt werden, ob Raimund dabei zu sterben hatte . Ich war außer mir, doch das war Friedrich durch meine impulsive Frage nicht minder. Meine o f fensichtliche Angst um Raimund, die deutliche Priorität in meinem Leben, die Missachtung seiner Forderung – all das brachte

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