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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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der gestrigen Nacht mitbekommen. Er brachte uns Frü h stück und verließ uns so schnell als möglich wieder . Raimund reichte mir ein Brötchen, das wunderbar nach Honig schmeckte und ich fühlte mich wie eine Königin . Wobei diese B e zeichnung recht unpassend war. D en stechenden Schmerz in meinem Rücken versuchte ich zu ignorieren , ebenso wie den Muskelkater, den ich eindeutig von unserem Liebesspiel und von unserer Liebesschlacht hatte . Wir aßen mit Appetit , küssten uns ständig , tranken Tee und waren glücklich. Erst viel später brachte Jakob neuen Verband, heißes Wasser und e t was Alkohol für meine Wunde. Von Bonifazius hatte ich erfahren, dass Alkohol für medizin i sche Zwecke noch gar nicht so lange entdeckt worden war und so war ich heilfroh ein wirklich funkt i onieren des Desinfektionsmittel zu bekommen, selbst wenn die Schmerzen dabei enorm w a ren. Raimund übernahm dankbar alle Utensilien und widmete sich sofort der Versorgung meiner Wunde. Vo r sichtig öffnete er meinen Verband, hielt jedoch sofort hörbar die Luft an. Wie es schien, war die Wunde in einem nicht so guten Zustand wie am Abend zuvor. Ra i munds grimmiges Schweigen machte mich unruhig und als er meine Wunde säuberte, biss ich ve r zweifelt in meine Faust, um nicht laut loszuheulen. Der Schmerz brannte wie die Hölle und verbreitete sich durch meinen Rücken in meine n ganzen Körper. Raimund brummte nur unverständliches Zeug und legte einen neuen, frischen Ve r band an.
                  „ So kannst du unmöglich reiten!“
                  „Wie bitte ?“
                  „Ich meine, dass die gestrige Nacht Wahnsinn war! Deine Wunde ist in einem viel schlecht e ren Zustand und du wirst wohl einige Tage hier bleiben müssen. Ein stundenlanger Ritt könnte deinen Tod bedeuten. Das heute Nacht war unverzeihlich ...“ Er stockte und sah mich mit tiefem Bedauern an.
                  „Heißt das etwa du lässt mich hier zurück?“, fragte ich stockend, denn alleine und krank wollte ich hier nicht liegen bleiben. Ich wäre – weiß Gott wohin – geri t ten, nur um nicht von ihm getrennt zu sein.
                  „Jakob wird bei dir bleiben und es wird dir an nichts fehlen!“
                  „ Du wirst mir fehlen “, warf ich enttäuscht ein und sein Blick wurde weicher.
                  „Ich weiß, Liebes ! Du wirst mir ebenfalls feh len, mehr als du erahnen kannst ! A ber du darfst nicht reiten! Die Wunde würde ganz aufbrechen und sich entzünden.“ Seine Stimme hatte bereits diesen befehlsgewohnten Unterton und ich musste mich zurückhalten, um nicht pa t zig zu reagieren.              
                  „Versuche erst gar nicht mit mir darüber zu diskutieren! Ich habe schon viele Wunden g e sehen und kenne erste Anzeichen von Gefahr . Jetzt ist sie noch in den Griff zu bekommen, doch nach einem Tagesritt würde das ganz anders aussehen. Glaube mir, es könnte Dein T o desurteil sein!“ Er schien vollkommen überzeugt, doch ich fühlte mich wie eine frisch verhe i ratete Frau, die im Stich gelassen wu r de.
                  „Dann bleibe doch bei mir “, flüsterte ich und sein Blick wurde dunkel .
                  „Du weißt, dass das nicht geht. Die Burg ist erst seit gestern wieder in meinen Händen und b enötigt dringend seinen Herrn .“ Er sagte nichts mehr und ich konnte sehen, wie entschlo s sen er war . Die Verantwortung über viele Menschen in seiner Burg konnte er nicht aufschi e ben und so nickte ich ihm in stummer Enttä u schung zu.
                  „Meine geliebte Elisabeth! Zwei Tage Bettruhe für dich, dann schicke ich dir eine Kutsche! Das ist bedeutend besser, als direkt auf einem Pferd zu sitzen und bis dahin hat sich deine Wunde sicherlich beruhigt.“ Schnell schlüpfte er in seine Beinkleider und ich versuchte mit aller Kraft nicht zu weinen. 
                  „Hier am Gelände gibt es einen Medikus, der dich gut versorgen wird. Jakob beschützt dich mit seinem Leben und nach zwei Tagen sehen wir uns wieder in unserem neuen Heim.“
                  „Und das hast du dir jetzt alles so schnell überlegt?“, fragte ich zerknirscht und wischte lästige Tränen aus dem Gesicht.
                  „Nein, um ehrlich zu sein, habe ich schon die ganze Nacht darüber gebrütet, wie ein Huhn über dem reifen

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