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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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Ei.“ Dabei lächelte er mich so liebevoll an, dass ich ihm gar nicht wirklich böse sein konnte. „Ich kann es gar nicht erwarten, dich auf Burg Rabenhof in Empfang zu nehmen. Die Angelegenheit mit dem König ist zwar noch nicht vorbei, doch fürs Erste müs s ten wir dort in Sicherheit sein. Du weißt ich habe eine große Verantwortung gegenüber den Menschen auf meiner Burg. Ich muss so schnell als möglich zurück, um zu sehen, ob der König tatsächlich Wort gehalten hat . Seine Männer müssten längst weg sein und die Familien wieder in ihren Unterkünften. Trotzdem mache ich mir nichts vor. Es wird viel zerstört sein und eine Menge Ar beit auf mich und meine Leute warten .“
     
    Der Abschied kam dann schneller als erwartet. Allzu viel hatten Männer in dieser Zeit nicht zu packen und so war ich letztendlich gar nicht einmal überrascht, als er bereits in vo l ler Montur zur Abreise vor mir stand, ehe ich mich überhaupt ganz auf die neue Situation eing e stellt hatte. Mein Körper zitterte und am liebsten hätte ich laut losgebrüllt, dass er mich nicht alleine lassen dürfte, doch ich wollte ihn nicht zusätzlich belasten und gab ihm stattdessen einen sanften Kuss. M einen Reisebeutel, den er von Bruder Bonifazius mitgenommen ha t te , überreichte er mir dann wie eine Trophäe . Es war nicht viel, aber es waren meine kleinen Schätze, die er mir damit überreichte. Vereint – getrennt – vereint – getrennt ... was war das doch für eine verrückte Zeit!
                  „Wehe dir, wenn wir uns nicht wieder sehen, Raimund von Rabenhof, dann kannst du was erl e ben ... in diesem Leben oder in einem anderen!“
     
    Raimund erreichte seine Burg nach einem sehr anstrengenden Tagesritt. Bereits von weitem kon n te er die Spuren der Verwüstung sehen, die Zeichen der Herrenlosigkeit erkennen. Sein ganzes Leben hatte er für einen Besitz wie diesen gekämpft und sein Herz ausschließlich auf den Kampf und auf dieses Heim gerichtet. Umso schmerzhafter war nun der desolate Anblick der Gebäude . Sein Gesicht wirkte versteinert, der Mund verkniffen . Plünderungen und Brandschatzungen waren in den letzten Wochen an der Tagesordnung gewesen und ha t ten einen Großteil der Menschen vertrieben für die er die Verantwortung getragen hat te . Wenig s tens hatte Friedrich Wort gehalten, denn es befanden sich keine Soldaten mehr auf dem Ar e al. Die Verwüstungen waren beträchtlich . A ls Raimund sein Reich genau inspizierte, begrü ß te er jeden seiner Gefolgsleute mit Handschlag und sprach erste, aufmunternde Worte. Für sie war es ein Segen, dass ihr Herr zurück war, denn in dem Monat seiner Abwesenheit hatten sie wahrlich nicht s zu lachen gehabt. Mit dem wenigen, was den Menschen geblieben war, o r ganisierten sie zur Feier des Tages ein kleines Fest. D ie Freude der Menschen hier war Trost und Ansporn z u gleich , denn d ie nächsten Wochen würden hart genug werden . Zu allererst musste er an den Wiederaufbau denken und sich erst danach seine n zwei mächtigen Probl e me n , dem König und den Satanisten, widmen . Beide Probleme saßen ihm nach wie vor im N a cken und warteten nur darauf sich zu revanchieren.
                  Raimund versuchte sich auf die Freude der Menschen zu konzentrieren, erzählte seine G e schichte oft und schmückte das geglückte Turni e rende wortgewaltig aus. Doch im Grunde seines Herzens war ihm nach Stille, nach Müßiggang und Trauer. Er vermisste Elisabeth schon jetzt, machte sich Sorgen um ihre gemeinsame Zukunft und mus s te ständig an den Tod seines Bruders denken. Zum Glück hatte er mit Heinrich Frieden geschlossen, d och der verzweifelt Blick, mit dem der Bruder sein Leben ausgehaucht hatte, war Raimund im G e dächtnis ve r blieben.
                  Satt, aber einsam , ging Raimund zu Bett. Seine Träume waren wirr und Ausdruck seiner tiefen Verzweiflung. Ständig schreckte er hoch , suchte nach Elisabeth und fand doch nur Friedrich in seiner Traume rinnerung, wie er die Hände um seinen Hals legte und ihm lan g sam, aber bestä n dig die Luft zum Atmen nahm.
     
     

23 . Kapitel
     
     
     
    Der Medikus am Gelände war nicht zu vergleichen mit dem unfreundlichen Quacksalber von Friedrich. Er kümmerte sich sehr gut um meine Wunde und legte eine Freundlichkeit an den Tag, die nicht alleine auf die fürstliche Entlohnung zurückzuführen war. Raimund hatte in kluger Voraussicht etwas Geld be i seite geschafft und dies für Jakob

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