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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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den Beinen, dass es mich selbst wunderte, zu we l cher Reakt i on ich noch fähig war. Automatisch ging ich ein paar Schritte zurück und betete zu Gott, dass diese Männer nur eine Täuschung waren. Doch das war unwahrscheinlich, die Anw e senheit der fünf finsteren Gestalten so bedrohlich wie der Tod selbst. Vollkommen in schwarz gekleidet standen sie wie aufgereiht vor mir, waren maskiert und wirkten so mor d lüstern und böse, dass ich vollkommen hy s terisch weiter nach hinten stolperte. Wie auf ein Zeichen zogen sie ihre Schwerter und kamen im schnellen Gleichschritt auf mich zu. Mein Mut sank ins bodenlose und mein viel zu schneller Puls ließ mich straucheln. Hyst e risch fiel ich auf die Knie und konnte nur mehr an das bevorstehende Ende denken. Ich war panisch und bebte vor Angst, während sich die Männer dynamisch vorwärts bewegten, ohne dabei nur einen Laut zu erzeugen. Wie eine schwarze, undurchdringliche Front kamen sie auf mich zu und wirkten dabei wie aus einer anderen Welt. Fortlaufen hatte keinen Sinn und s o erwartete ich keuchend ihren Angriff. Der vorderste der fünf Männer blieb vor mir st e hen, richtete seine Waffe gegen mich und ließ die Spitze seines Schwertes provokant über meinen Hals streichen. Unterhalb meines Kehlkopfes verharrte er und schien zu überlegen. Das kalte M e tall ritzte nicht einmal meine Haut und doch ich war unfähig still zu halten oder etwas zu sagen. Vie l mehr zitterte ich mir die Seele aus dem Leib. Selbst ihrem Blick konnte ich nicht stan d halten und schloss in stiller Verzweiflung meine Augen. Zumindest diese Geste der Hoffnungslosi g keit schien ihnen zu gefallen, denn sie lachten schäbig .
                  „Komm steh auf, Hexe! Wenn du dich benimmst, werden wir dir vielleicht nichts tun “, spö t telte der Anführer und lachte mir böse ins Gesicht. Die Kerle standen da und hielten ihre Schwerter auf mich gerichtet, doch so wie es aussah, hatten sie anderes vor, als mich auf der Stelle zu töten. Einer von ihnen packte mich und zog mich ganz nahe zu sich in die Höhe. Entsetzt versuchte ich mich von ihm wegzudrücken, seinem Geruch zu entkommen und der Härte seines Körpers auszuweichen , d och er lachte nur und durchboh r te mich mit seinen bösen Augen. Feurig dunkel und so unheilvoll wie der Tod selbst, bran n ten sie sich in meine Seele, loderten in mir weiter und schienen mich aufzuf ressen . Er hatte Spaß an meinem G e zappel, drückte mich ex t ra hart und presste seinen Mund an mein Ohr.
                  „Keine Angst, Hexe! Wir vergreifen uns nicht an dir! Noch nicht “, flüsterte er, biss mich kurz ins Ohrläppchen und  zog mich ohne Vorwarnung hinter sich her in den angrenzenden Wald. Sei ne vier Kumpane folgten uns und gemeinsam preschten wir durch das Unterholz, ung e achtet der Zweige und Sträucher, die uns im Weg standen oder mir ins Gesicht oder auf die Arme peitschten. Die Männer waren rücksichtslos und zerrten und stießen, wie es ihnen g e rade in den Sinn kam, nur um mich auf Trab zu halten. Atemlos und vollkommen erledigt erreichte ich mit ihnen eine kleine Lichtung, auf der bereits fünf Pferde warteten. Ich wurde auf das Pferd des Anführers gehievt und als der mich fest an sich drückte, heulte ich vor Schmerz auf, weil die Kruste meiner Wunde brach . Doch das interessierte den Kerl kein bis s chen . Mit voller Wucht schlug er mit seiner Peitsche auf den Rücken des Pferdes und prov o zierte ein theatralisches Aufbäumen des armen Tieres. Der Kerl war nicht nur brutal, er war auch verrückt, denn ich krallte mich in Todesangst in die Mähne des Pferdes, um nicht he r unterzufa l len und unter die Hufe zu geraten.
     
    Verletzt und völlig erschöpft erreichte der Soldat Burg Rabenhof.
                  „Verzeiht, edler Herr ... “, platzte er atemlos heraus und getraute sich seine n Herrn kaum anzusehen.
                  „Sprich, Markus! Was ist passiert?“
                  „Entführung, mein Herr “, stotterte der Soldat und ruderte mit den Händen, als wolle er se i n e Worte lieber mit ein paar Handzeichen erklären.
                  „Alle drei?“, brüllte Raimund und der Soldat zuckte unter dem zornigen Tonfall zusa m men.
                  „Nein, Herr! Jakob ist tot, der Kutscher ebenfalls “, stammelte er und Raimunds Zorn wa n delte sich in tiefe Erschütterung. Eine dumpfe Woge von Schmerz erfasste seinen Magen,

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