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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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die schönsten Arien. So sehr hatte ihn die Nähe Raimunds au f gewühlt.
                  Mit einer Flasche Portwein und undurchdringlicher Miene kam er danach wieder auf Ra i mund zu und reichte ihm einen Becher. Der saß inzwischen so angespannt und ungeduldig auf se i nem Stuhl, dass Friedrich an eine scharfe Bombe kurz vor der Explosion dachte. Wobei er sich köstlich über die Zweideutigkeit von „scharf“ amüsierte. Kenntnisse über solche Ex p losivstoffe waren erst seit kurzem aus China über die arabische Hochkultur nach Europa g e langt, aber der Vergleich erschien ihm einfach zu passend für ein Energiebündel wie ihn . Friedrich lächelte ihn offen an und Raimund versuchte sich ein wenig lockerer zu machen.
                  „Wie Ihr seht, ist Geduld n icht gerade meine größte Tugend “, scherzte er und en t lockte dem König ein noch breiteres Lachen.
                  „Da s Feuer kennt eben keine Geduld “, antwortete er kryptisch und Raimund hatte plöt z lich keine Lust mehr, freundlich zu plänkeln. Seine Angelegenheit war alles andere als erfre u lich, vielmehr sogar tödlich. Und so stießen sie zwar mit ihren Bechern an, tranken den blu t roten Wein, sprachen d abei aber kein Wort mehr . Erst nach einer Weile stiller Sondierung , brachte der König es auf den Punkt.
                  „Herzog, Ihr habt mir gerade mit eigenen Worten Euren Hochve r rat gestanden! Ihr wisst , dass darauf der Tod steht “, meinte Friedrich und sein Gesicht spiegelte nun keine rlei Freun d lichkeit mehr.
                  „Mein König! Ich verlange keine Milde für mich, auch wenn ich zutiefst bereue, was ich g e tan habe. Doch ich bin freiwillig hier und lege mein Leben in Eure Hände. W arum ich mich damals für die falsche Seite entschieden habe, wisst Ihr nur zu gut “ und damit stellte er se i nen Becher ab, blickte dem König fest in die Augen und zeigte ihm, dass er zu allem bereit war. Zudem stand er auf und beugte abermals sein Knie vor dem K ö nig. „Bleibt mir nur, Euch meine b edingungslose Treue zu beweisen “, schwor Raimund und löste damit bei Friedrich nervöse Zuckungen aus. Wie gebannt starrte der in die se verheißungsvollen, goldbraunen Augen und vergaß für den Bruchteil einer Sekunde jeden Groll und jede Strafe. In dem M o ment wol l te er nichts anderes, als diesen Mann endlich besitzen.
                  „Gemeinsam können wir den satanischen Ring zerschlagen, Diepold von Schweinspeunt au f spüren und Elisabeth befreien. Mein Wissen u nd Eure Soldaten ... mein König, ich ...“, nun versagte ihm doch die Stim me, denn Friedrichs stechender Blick verwirrte ihn zune h mend. „D anach könnt Ihr mit mir verfahren wie es Euch beliebt“, ergänzte er und das war im Prinzip alles, was sich Friedrich von diesem Mann je erhofft hatte. Aber so ganz konnte der König diese s Angebot noch nicht genießen. Drei Wochen Folter hatten nicht erreicht , was di e se El i sabeth durch ihr Verschwinden bewirk t hatte.
                  „Ihr wollt also keine Schonung für Euch und Euer Vergehen?“, fragte Friedrich möglichst ruhig und darum bemüht, nichts von seinem inneren Au f ruhr preis zu geben.
                  „Ich bin aus einem anderen Grund hier, mein König. Aber wenn Ihr mich so direkt fragt, dann wäre etwas Entgegenkommen natürlich ...“ Er sprach nicht weiter, d och seine A u gen blitzten so verwegen und kühn, dass Friedrich ein Schmunzeln nicht unterdrücken konnte .
                  „Also gut, Herzog, ich werde Euch meine Hilfe gewähren und Eure Frau befreien.“ Frie d rich sprach betont ruhig, drehte bei jedem seiner Worte den Becher Portwein langsam in se i ner Hand und betrachtete das blitzende Lichtspiel von Wein und Feuer.
                  „Doch um Euer Ve r gehen zu sühnen, werdet Ihr mir mit Eurer bedingungslosen Hingabe be zahlen “, fuhr Friedrich energisch fort und stellte seinen Trinkbecher so heftig auf den Tisch, dass sich Tropfen dunklen Weins über das Schachbrett ergossen. „Was seht Ihr mich so an, Herzog? Ist es nicht das, womit Ihr mich hier die ganze Zeit ködert? Ihr habt g e wusst, was Euer Besuch kosten wird und sei d trotzdem zu mir gekom men “, meinte Friedrich und beugte sich abrupt zu ihm vor . Raimund ließ sich jedoch nicht einschüc h tern.
                  „Es s timmt! Ich habe damit gerechnet “, gestand

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