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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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mir und meinen Gefühlen zu Friedrich? Hörst du? FRIEDRICH heißt der gute Mann ... ich kann wenigstens seinen N a men a ussprechen, im Gegensatz zu dir “, schrie ich und hörte ein seltsames Knirschen am Bet t pfosten. Wahrscheinlich hatte er ihn schwer in Arbeit und jede Mühe, ihn nicht zwischen se i nen Fingern zu zerquetschen.
                  „Wage es nicht ... so mit mir zu sprechen “, flüsterte er, doch ich war nicht mehr ich se l ber.
                  „Wieso?“, kreischte ich wie von Sinnen. „Was ist denn zwischen Dir und dem König so Schlimmes vorgefallen? Oder war es am Ende gar so wunder-, wunderschön ? “, höhnte ich und taumelte plötzlich wie von unsichtbarer Hand geschlagen nach hinten. Ich hatte es nicht kommen sehen, doch e r hatte mir tatsächlich eine Ohrfeige verpasst. Fassungslos über se i nen Angriff hielt ich meine schmerzende Wange und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Dabei war ich davon ausgegangen, dass er mich als Ehemann niemals zücht i gen würde. Was für ein Schwachsinn im 13ten Jahrhundert! Einen kurzen Moment saß ich nur beno m men da, dann hechtete ich aufgebracht aus dem Bett und rannte blindlings zur Tür. Sol l te er doch mit sich selber streiten oder kämpfen. Von mir braucht er nichts mehr zu erwarten! Ich wollte nur fort aus dem Zimmer , aber das war natürlich sinnlos, denn er holte mich mühelos ein.
                  „Warte, E lisabeth! Ich bitte dich, warte “, flehte er mit rauer Stimme und drehte mich lan g sam zu sich um . Erst jetzt konnte ich sein Gesicht sehen, aschfahl und mit Tränen in den A u gen.
                  „Verzeihe mir, Liebste ! Bitte!“ Und ich stürzte sofort in seine Arme, hielt mich theatralisch an ihm fest und heulte aus allen Rohren . Diese unbezähmbare Leidenschaft zwischen uns war auf der einen Seite wunderschön, auf der anderen Seite aber auch ziemlich anstre n gend. Behutsam küsste er meine Tränen weg, hob mich in die Höhe und trug mich zurück zum Bett. Das kurze Donnerwetter hatte uns beide in Aufruhr gebracht und ziemlich aufgeladen. Unmut, Tobsucht und Wollust ... mein Gott, hatten wir es eilig ! Wir packten fest zu und wir liebten uns wie am jüngsten Tag, waren wild und verzweifelt, bissen und kratzten. Denn ja, es war Verzweiflung, mit der wir zueinander fanden und mit der wir uns in eine unvergleichlich schnelle Ekstase steigerten. Es war wie ein neues Bündnis, das Besiegeln unseres Streits und dennoch auch ein Moment der Li e be.
                  Die Intensität des Streits und der wilde Sex danach, ließen mich in einen kurzen Schlaf driften . A ls ich dann wieder erwachte , sah ich Raimund geradewegs ins Gesicht. Allem A n schein nach ha t te er kein Auge zugetan.              
                  „Du schläfst nicht?“, fragte ich ihn und küsste ihn ganz automatisch auf sein Schlüsse l bein.
                  „Nein “, antwortete er ernst. „Ich habe die ganze Zeit über das nachgedacht, was du gesagt hast und finde, dass du Recht hast “, flüsterte er. Doch sein Zugeständnis machte mir Angst. Es waren seine Gefühle für Friedrich, die er bestätigte und zum ersten Mal in meinem Leben verspü r te ich nicht nur schlichte Eifersucht, sondern den wahrlich elenden Schmerz, Liebe teilen zu müssen. Denn – ja – es tat höllisch weh. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und wir teilten unsere Verzweiflung ebenso, wie diesen Funken des Ve r stehens. Hanna hatte also recht gehabt und wem, wenn nicht mir, sollte verständlich sein, dass Gefühle seltsame Wege beschreiten kon n ten? Dessen ungeachtet musste ich ihn nach dem Wieso fragen.
                  „Was hat deine Gefühle so verändert?“, fragte ich, denn dass er Friedrich bis vor kurzem noch gehasst hatte, war eine Tatsache gewesen . Etwas musste passiert sein, etwas Wesentl i ches. Raimund aber schien darauf keine Antwort geben zu wollen.
                  „Bit te, Raimund! Ich muss es wissen “, hakte ich nach. 
                  „Eigentlich wol lte ich es dir niemals erzählen “, antwortete er heiser und legte seine Hand warm über meine Schulter.
                  „Ich ...“, begann er dann vorsichtig und blickte mir weiter fest in die Augen. „... habe eine Nacht mit ihm verbracht!“ Und das war dann doch so viel mehr, als ich erwartet hatte, dass ich vol l kommen

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