Zeitreise ins Leben (German Edition)
“, zischte er. „Ich brauche einen Beweis!“
„Einen wirklichen Beweis kann ich nicht liefern, Herzog. Stets würdet Ihr mir dabei unte r stellen, Magie einzusetzen. Aber wenn Ihr mir nicht glaubt, dann redet doch mit dem König selbst. Womöglich könnt Ihr ihm mehr vertrauen, als Ihr glaubt “, schlug sie vor, doch Ra i mund schien von diesem Vorschlag nicht sehr angetan zu sein. „Ihr wisst doch, was Frie d rich für Euch empfindet, Herzog “, ergänzte sie mit einfühlsamer Stimme und Raimund verä n derte tatsächlich seine störrische Haltung. Alleine durch Hannas Worte spürte er erneut dieses pr i ckelnde Gefühl der Zuneigung, für das er sich insgeheim schämte.
„Aber genau d as ist doch Eure Stärke, Herzog “, antwortete sie wie selbstverständlich auf seine Gedanken. „Ihr wäret doch schon lange nicht mehr am Leben, wenn es diese Liebe nicht gäbe und ... Ihr könntet ebenso wenig mit Friedrichs Hilfe rechnen, wenn Ihr ihn darum bi t tet.“ Doch Ra i mund fühlte sich von Hanna in die Enge getrieben und stürzte sich auf seinen altbewährten Abwehrmechanismus und wurde wütend. Energisch stand er auf und ma r schierte mit lauten, polternden Schritten auf und ab. Für ihn war das ja schon die übliche Reaktion, doch für Hanna war es eine überraschend e Gleichheit zu Friedrich.
Ja, schmunzelte sie in sich hinein. Sie konnte verstehen, was diese beiden Männer mite i nander verband. Selbst ohne sein gefälliges Äußere s war der Herzog ein besonderer Mann und I n begriff von Leidenschaft, Erlebnistiefe und Begeisterungsfähigkeit. Mit jedem Atemzug, mit jeder seiner Bewegungen und Handlung verströmte er diesen betörenden Duft nach pulsi e render Lebenskraft. Hanna betrachtete ihn lange, musste aber letztendlich ihren Blick von ihm abwenden. Seine überschäumende Lebenskraft war kaum zu ertragen für jemanden, dessen eigene Quelle bereits am Versiegen war.
„Geht es Euch nicht gut?“ fragte Raimund und Hanna wunderte sich, dass er ihren Z u stand überhaupt bemerkte.
„Das, werter Herzog, ist der Grund warum ich mich beeilen muss!“
Sie wird bald sterben , dachte er und konnte in ihren matten, grauen Augen die Bestät i gung für seine Annahme erkennen. Etwas an dieser Tatsache rang ihm Respekt ab und veruns i cherte ihn zugleich. Warum sollte eine Sterbende mit zwei Liebenden ein böses Spiel tre i ben? Dazu wirkten die Augen der Alten ehrlich. Hanna begann zu lächeln, weil sie jeden se i ner Gedanken verfolgen konnte.
„Ihr vergesst, dass Liebe im Spiel ist! Liebe in seltsamer Konstellation, aber ebenso in i h rer gesunden, reinen Form und nicht nur als zerstörerische Sucht oder Begierde. Wobei auch diese Seite nicht gerade zu verleugnen ist. “
„Wie meint Ihr das?“
„Versteht Ihr es wirklich nicht, Herzog? In Eurem Herzen müsst ihr doch spüren, dass Friedrich weder Euch, noch Elisabeth wirklich etwas zu Leide tun würde! Zumindest nicht nach all dem was passiert ist und was ihr beide ihm bedeutet.“ Raimund presste die Lippen fest zusammen und schluckte die böse Bemerkung herunter, die ihm gerade auf der Zunge lag . Hannas Worte aber lösten letztendlich in ihm etwas aus, lullten ihn ein und ließen ihn ho f fen.
„Nehmen wir an, Ihr sprecht die Wahrheit. Was verlangt Ihr dann von mir?“, fragte er und Hanna blickte ihm gebannt in die schönen Augen.
„Ich brauche Eure Hilfe! Ihr alleine könnt sie retten. Ich brauche Euch und nicht Frie d rich “, sagte sie und Raimund griff sich an die schmerzende Stirn. Seit er dieses verfluchte Zimmer betr e ten hatte, plagten ihn rasende Kopfschmerzen.
„Ihr müsst sie dazu bringen in ihre Zeit zu gehen. Sie liebt Euch so sehr, dass sie selbst für nur wenige Monate Glück alles riskieren würde.“ Dabei konnte Hanna Elisabeth nur zu gut verstehen. Liebe war nicht vernünftig, sollte es auch nicht sein. Vernunft war der Tod für Le i de n schaft und Liebe. Aber der Herzog biss noch nicht so recht an und so musste Hanna noch etwas nachlegen.
„Glaubt mir, Elisabeth hat keine Chance hier! Das Kind wird nicht aus ihrem Bauch he r aus kommen können und sie mit
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