Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
Vom Netzwerk:
und das Klirren von Metall drangen zu Hanna und mir, doch als ich hinauslaufen wollte, bemerkte ich plötzlich eine Schwere in meinen Gliedern, die mir nur al l zu b e kannt vorkam. Ich schrie auf, konnte jedoch kaum mehr einen Ton von mir geben. Alles in mir fühlte sich an wie Blei und es war mir unmöglich, mich nur einen Schritt fortzubew e gen. Hanna hatte mich bereits in ihren magischen Klauen, drückte fest zu, presste mich zu Boden. Ich keuchte, rang um Luft und nahm die Kampfg e räusche von Raimund und Friedrich wie aus weiter Ferne wahr. Das darf nicht sein ... jammerte ich im Stillen. Hanna konnte doch nicht so grausam sein und einfach über meinen Kopf hinweg den Zauber aktivieren? Ich wol l te mich wehren, wollte um keinen Preis der Welt jetzt zurückreisen und sah doch bereits di e se durchdringend roten Augen, die Teil des Zaubers waren. Ein Blick zu Hanna best ä tigte, dass sie bereits die Maske in Händen hielt und ihre Beschwörungsformel beständig und ko n zentriert vor sich hinmurmelte. Der Druck in meinem Kopf wurde größer, der Anblick der r o ten Augen unerträglich. Ich erreichte Hanna nicht mehr, schrie nach Raimund und konnte gerade noch sehen, wie er mit blutiger Nase zu mir ins Zimmer stürmte. Dann riss mich der Wirbel des Zaubers fort, trieb mich hin zur Auflösung und ließ mich schweben ... in absoluter Zeitlosi g keit. Meine Panik wurde überwältigt von tiefer Trauer . Raimunds Nähe konnte ich noch spü ren, aber sehen konnte ich ihn nicht und greifen ebe n so wenig.
                  Es war zu spät! Raimund war mit einem Mal nicht mehr als nur noch eine Erinnerung. Es existierten ausschließlich die magischen Augen, die mich begierig verschlangen, in grässliche Töne ei n hüllten und fort trieben ... weit, weit fort von dem was mir lieb und teuer geworden war. Ich verlor jede Orientierung, verschmolz mit dem Chaos des Zaubers, überantwortete mich seiner Geschwindigkeit und verlor alles, was mich ausmachte oder was ich war. Doch halt! Eines verlor ich nicht, denn ich hatte geschworen es zu beschützen und zu behüten, hatte stets heimlich mit ihm geredet und es geliebt, obwohl es noch kaum am Leben sein konnte. Ich hielt es fest, dicht bei mir, hüllte es ein und ließ es selbst im stärksten Strudel nicht mehr los.
                  Ich wusste, ich wurde zurückgeschleudert, wusste um den Verlust Raimunds und seiner Nähe und konnte doch nicht anders, als nur an das Leben zu denken … an das meine und das meines Kindes.
     
     
     

37 . Kapitel
     
     
     
    „Gott, was für ein Höllentrip“, krächzte ich, weil meine Kehle völlig ausgetrocknet war. Jeder Knochen im Leib schmerzte und ich fühlte mich sehr schwach. Die Erinn e rung kam schnell und allmählich stellte ich fest, dass ich nicht ganz so erledigt war, wie beim ersten Zeitreis e durchgang . Es war dunkel und i ch befand mich in einem fremden Bett. Sch e menhaft konnte ich erste Gegenstände wie Computer und Telefon erkennen und wusste, dass ich wi e der in meiner Zeit war.
                  „Hallo “, rief ich heiser und hörte schon nach kurzem ein paar Schritte. Die Türe wurde g e öffnet und helles Licht ließ mich die Hand vor meine Augen heben.
                  „Willkommen, Elisabeth “, ertönte die sanfte Stimme Rosas, während sie die Tischlampe a n knipste , um mir die starke Leuchtkraft ihrer Deckenleuchte zu ersparen . Sanft strich sie mir über den Kopf und setzte sich zu mir ans Bett. All die Vorwürfe, die ich ihr einmal an den Kopf hatte werfen wollen , waren verblasst. Stattdessen weinte ich bittere Tränen und lehnte mich an ihre Schu l ter.
                  „Ich weiß, Elisabeth, du hast eine Menge erlebt. Es war si cherlich nicht einfach für dich “, flü s terte sie und wiegte mich sanft wie ein kleines Kind. „Wenn du reden willst, bin ich immer für dich da, aber jetzt solltest du erst einmal schlafen. Morgen werden wir weiter sehen. Hier habe ich schon einmal einen beruhigenden Tee für dich! Der wird dir gut tun und deiner Se e le helfen.“ D a mit stellte sie die dampfende Tasse auf das Nachtkästchen und ich nickte ihr unter Kopfschmerzen zu. Ich war hundemüde und als Rosa mich verließ, sank ich erschöpft zurück ins Bett und ließ meinen Tränen freien Lauf.
     
    A m nächsten Morgen schwirrte mir der Kopf von den vielen Erinnerungen. Drei Monate L e bensseminar in nur drei Stunden meiner Zeit klang unglaublich

Weitere Kostenlose Bücher