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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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geben wollte. Der rüde Kerl zierte sich noch etwas, verließ aber dann tatsächlich den Kerker. Rabenhof jedoch lauschte und hielt in der Bewegung inne. Mit einem Zeigefinger vor dem Mund deutete er mir leise zu sein. Offenbar traute er Valentier nicht über den Weg u nd so wie es aussah, war er tatsächlich noch vor der Tür.
                  „Was fällt Ihnen ein Valentier? Sie lauschen? Hauen Sie ab, Mann, und zwar unverzüg lich “ , befahl der Herzog, übe rzeugte mich aber kein bisschen, weil er auch jetzt ver steckte Zeichen gab , sodass ich allmählich kapierte, was für ein Spiel hier gespielt wurde. Guter Bulle, böser Bulle nannte man das wohl in meiner Zeit. Aber das sollte ihnen nicht gelingen! A ufmüpfig reckte ich das Kinn vor. Dummer Weise beruhte meine Wut mehr auf dem emotionalen B e trug von Rabenhof , als auf die Entführung. Meine Motivation war somit vielleicht ve r kehrt, aber sie war hilfreich, denn mit einem Mal war ich mir sicher, mich wehren zu können. Ich war nicht bereit hier, so mir nichts dir nichts, im Mittelalter zu verschwinden! Diese Su p pe würde ich ihnen noch gehörig versalzen! Nachdem Valentier nun endgültig gegangen war, wandte sich der Herzog erneut zu mir.
                  „Meine liebe ...“, begann er und ich versetzte ihm eine schallende Ohrfeige.
                  „Verfluchter Mistkerl “, schrie ich dazu und hätte am liebsten gleich ein zweites Mal zug e schlagen. Doch seine Reaktion war auch nicht von schlechten Eltern. Blitzschnell packte er meine Arme und hielt mich fest. So verblüfft und wütend er auch über den Schlag gewesen sein mochte, seine Reflexe waren die eines geübten Kämpfers. Ich konnte nicht einmal ein Huch de n ken, war er sofort wieder Herr der Lage und schüttelte mich bereits so heftig, dass meine Zähne hart aufeinander schlugen. Außerdem brüllte er mich an, dass ich so etwas niemals und zwar ni e mals wieder wagen sollte! Und weil er gar so unverschämt laut und nur darauf aus war, mich einzuschüchtern, wurde meine Wut plötzlich ... nein, nicht etwa im Keim erstickt! Nein, sie wurde schlagartig größer, dunkler. Das Gefühl war im ersten Moment überwältigend und ungewohnt, aber es hatte auch etwas Mächtiges und Schnelles!
                  Mein Knie traf ihn mit voller Wucht in seine n edelsten Teile n . Uuuuuh , was für ein Genuss! Und was für ein Niedergang! Damit hatte der Kampf erprobte Meister nicht g e rechnet, denn seine Augen schnalzten ihm förmlich aus den Höhlen . S ein Atem setzte aus.
                  „Himmel “, keuchte er noch heiser, dann ging er mit einem gurgelnden Laut zu Boden und gab mich automatisch frei. Ha ! ... dachte ich stolz und rückte angewidert von ihm ab. Sollte er doch sehen, wie er mit dem Brei jemals wieder pinkeln würde . Ohne noch weiter Zeit an ihn zu verschwenden, schnappte ich mir eine Fackel von der Wand, sprintete zur Türe und schob mit aller Kraft den schweren Eisenriegel zur Seite. Erst jetzt riskierte ich einen Blick nach hinten , um mich von se i nem knock out zu überzeugen. Rabenhof hockte tatsächlich  noch auf dem Boden, hielt verzweifelt seinen Schritt und versuchte mit interessanten Grima s sen den Schmerz unter Kontrolle zu bringen. Zum Bedauern war ich nicht in der Stimmung und für Spott hatte ich keine Zeit. Also wandte ich mich wieder um, trat hinaus in den düst e ren Gang und sprintete los. Was auch immer Valentier und Rabenhof mit mir vorgehabt ha t ten, wür de vorerst nicht gelingen. Der Gang schien endlos und ich hatte absolut keine A h nung, wie ich aus dieser unterirdischen Düsternis entkommen sollte. Aber für einen klaren Gedanken blieb sowieso keine Zeit und so lief ich weiter und hoffte auf Glück. Bisher ha t te ich keine Wachen gesehen und auch nicht auf Valentier getroffen. Dabei war es nur eine Fr a ge der Zeit, bis sich mir jemand in den Weg stellen würde . Bei der nächsten Abzweigung wäh l te ich dann automatisch den Weg nach oben, lief vorsichtig weiter und vermied jeden Geda n ken an R a benhof, der wahrscheinlicher noch am Bode n hockte und sein Gemächt massierte.
                  Der Schlag ins Gemächt war wohl mächtig gut gemacht … ulkte meine innere Stimme und ich wunderte mich, dass ich in meiner Panik noch scherzen konnte. Der Weg war jedenfalls gut gewählt und mündete nach einigen Treppen tatsächlich in einen Nebenbereich der Ei n gangshalle. Vorsichtig

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