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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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erklärt. D ie Mischung aus Musik, Tanz, Spiel und Droge, ließ uns alles vergessen und wie Verliebte benehmen – f rei und ohne jede Verpflic h tung . D ie Tanzfl ä che gehörte nur uns , der Rest der Welt wurde unwichtig . So blickten wir uns ständig in die Augen und wussten, dass zwischen uns etwas Besonderes und unglaublich Tiefes bestand . Etwas, das uns – in einem anderen Leben – unabänderlich zu Liebende n g e macht hä t te .
                  Doch das Ende kam abrupt . Die Musik verstummte und der einsetzen de Applaus traf mich wie ein Keulenschlag , riss mich aus m einem Traum und dem Gefühl . Einen letzten Blick ri s kierten wir beide noch und wussten doch , dass dieses Glück für uns nicht bestimmt war. Leichtigkeit und Ausgelassenheit passten nicht hierher, waren nicht Teil der Intrige und ve r mutlich auch nie Teil seines Lebens . Während ich wie angewurzelt stehen blieb und mech a nisch applaudier te, stahl sich Rabenhof bereits wieder fort. Allem Anschein nach hatte er meine Nähe nicht länger ertragen. Dafür erschien der König plötzlich an meiner Seite und beugte sich auffällig n a he zu mir.
                  „Fantastisch! Ihr Tanz war berauschend, Frau von Hochdeutschland! Nach dem De s sert möchte ich, dass Ihr mir ebenfalls einen Tanz schenkt und das ... unbedingt !“ Sein Satz war nur geflüstert, der Körperkontakt kurz und dennoch hätte ich am liebsten losgeheult, weil ich diesen Tanz nicht wollte und nur an einen einzigen Mann denken konnte. An einen, der nichts anderes im Sinn hatte, als meinen Untergang. Alleine ging ich zu meinem Platz zurück und versuchte die trübseligen Gedanken zu vergessen. Es galt sich zu konzentrieren, sich nichts anmerken zu lassen und nebenbei eines der Messer zu entwenden. Die Gelegenheit war günstig und ich schafft es tatsächlich eines der Riesendinger in mein Band am Unte r schenkel einzufädeln. I m Laufe des Abends würde mein Bein vermutlich wie eine abgebund e ne Wurst au f quellen, doch ich hatte immerhin eine Waffe! Unauffällig kam ich wieder in die Höhe , trommelte mit den Fingern auf den Tisch und hielt Ausschau nach Rabenhof. Der stand mit dem König ein wenig abseits und schien sich angeregt mit ihm zu unterhalten . Erst bei genauere r B e tracht ung hatte ich das Gefühl, zwei wilde Recken zu beobachten, die um etwas buhlten . Friedrich wirkte zwar bemüht reserviert, strahlte jedoch eine Leidenschaft aus, die mir übe r trieben und unangebracht erschien. Etwas an ihm und Rabenhofs Haltung gefiel mir gar nicht. Ich vermutete natürlich, dass es um mich ging, aber mein Gefühl sagte mir etwas a n deres.
                  Herzog Rabenhof und der König . Was für ein seltsames Gespann ... murmelte ich leise vor mich hin und ahnte instinktiv, dass diese Männer nicht nur freundliche Worte miteinander wechselten. Vielleicht wusste Friedrich ja bereits etwas von dem geplanten Mordanschlag ? Doch das konnte nicht sein ! Dann wäre Rabenhof längst in Ketten ! Nein, dort vorne war etwas a n deres im Gange ! Etwas Heimliches, Verstecktes und etwas, das nicht w irklich in Worte zu fassen war. J e länger ich sie beobachtete, desto deutlicher spürte ich aber die Spannung zw i schen diesen beiden Männern . Es war eine Intensität, die schon unheimlich war , weil ich e i nen direkten Draht zu den Gefühlen dieser beiden Männer zu haben schien . Niemand sonst hier schien auch nur im Ansatz etwas von dieser Intensität zu bemerken. Rabenhof wollte g e rade gehen, als der König seine Hand ergriff und noch ein paar Worte mit ihm wechselte. Wo r te, die für mich unverständlich waren, deren unheilvolle Schwingung ich aber deutlich spüren konnte . Etwas daran trieb mir den kalten Schweiß auf die Stirn und Friedrichs Hand auf der von Rabenhof störte mich, erzeugte ein befremdendes Gefühl von Eifersucht. Zuerst wollte ich es gar nicht wahrhaben, doch verleugnen konnte ich es nicht. Was für eine verrüc k te Situation! Genau hier sollte heute noch mein Leben e n den und ich hatte nichts anderes zu tun als eifersüchtig zu sein ? Mein verwirrtes Herz tobte regelrecht in meiner Brust, hä m merte wild und schien vor Empörung zu platzen. Ich konnte nicht anders, als den B lick von den beiden abzuwenden.
     
    Nachdem die Nachspeisenorgie für alle beendet war, stand ein neuer Tanz auf dem Pr o gramm und für mich der Tanz mit dem König. Gemeinsam nahmen wir unsere Position ein und b e gannen uns im Takt zu

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