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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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angewidertes Gru n zen entlockten. Kleine Samentierchen mit Schwänzen waren ihr suspekt und die Beschre i bung des Eisprungs beschä f tigte sie mehr, als mir lieb war. Sie war ja ein süßes Mädel und ihr Vergleich „Eisprung mit einem Riss im Hühnerei“ anfangs noch witzig. Als sie dann jedoch mit weiteren, unmöglichen Vergleichen aufwartete, erklärte ich das Thema für beendet. Z u mindest wusste sie nun, dass sie erst in den nächsten Wochen mit Sicherheit von einer Schwangerschaft sprechen konnte. Sie sollte auf Fressanfälle, Brechreiz und ein Ziehen in ihren kindlichen Brüsten achten. Ich hatte e r zählt, aufgeklärt und Tipps gegeben – kurzum ich benahm mich zum ersten Mal wie eine ric h tige Mutter und war überrascht, wie gut ich mich dabei fühlte. Meine zunehmende Wut auf Jakob ließ ich mir nicht anmerken, denn n a türlich fragte ich mich, wie er das arme Ding wissentlich in derartige Schwierigkeiten hatte bri n gen können.
                  Marie war fürs Erste geholfen und mit einer guten Portion Hoffnung verließ sie mein Zi m mer. Als ich mit meinen Gedanken alleine war, kreisten die natürlich um Rabenhof und sein mögliches Schicksal. Außerdem lächelte ich nachhaltig über Maries geglaubte Strafe für g u ten Sex. Wenn Spaß am Sex die Kinder brachte, dann müsste ich vom Herzog wohl minde s tens Drillinge erwarten. Natürlich war ich mir sicher, nicht in Schwierigkeiten gekommen zu sein, aber es wurde mir doch bange bei dem Gedanken, hier nicht nur sterben, sondern auch schwanger werden zu können. Wie hatte Hanna es formuliert? „Du lebst hier, Kind. All das ist real.“ Mir schauderte, obwohl ein Teil in mir sich nach einem Kind sehnte ... und das von e i nem ganz b e stimmten Mann.
     
    Die folgenden Tage waren angenehm ruhig und entspannend. Grübl erische Gedanken ließ ich nicht zu und mit Blitz verbrachte ich jede freie Minute in der Natur. Es war gerade um die Mittagszeit und ich befand mich auf dem Weg zu den Ställen, als ich plötzlich einen schnellen Reiter auf das Anwesen zukommen sah. Da ich aber in unschickl i chen Reithosen steckte, versuchte ich erst einmal aus sicherer Entfernung zu b e obachten. Der Ankömmling ritt in wahrem Höllentempo in den Vorhof und stoppte so abrupt, dass Reiter und Pferd in eine dichte Wolke aus Staub gehüllt wurden. Erst als der Mann über die Treppen stolperte , e r kannte ich Jakob. Der arme Kerl war so g e schwächt, dass er beinahe fiel, ehe John aus der Tür trat und ihn stützte. So wie es aussah, musste etwas Schlimmes pa s siert sein und da sein Herr in Gefangenschaft war, rechnete ich mit Nachricht über Raimund. S o schnell ich konnte lief ich zum Haus, um alles in Erfahrung zu bringen. Marie umsorgt e ihren Jakob liebevoll und so wie s eine Augen auf blitzten , konnte ich sehen , dass er verliebt war. Nach e i nem schnellen Schluck gewässerten Wein s erzählte er dann endlich , was pa s siert war.
                  „Ich bin so rasch gekommen, wie es ging “, begann er mit krächzender Stimme und hust e te sich den Staub des schnellen Ritts aus der Kehle. „Ihr müsst Euch so rasch als möglich in Siche r heit bringen! Der König weiß alles! Und seine Männer sind schon unterwegs, um ...“ U nd nun sah er unfreundlich zu mir herüber. „... um dich zu holen!“ Sein Du war herabla s send, sein G e sichtsausdruck ebenso. Er schien mich aus tiefstem Herzen zu verachten, doch viel mehr als seine Missgunst schockierte mich die Tatsache, dass ich verhaftet werden sollte. Ängstlich starrte ich in die Runde, weil ich nicht wusste, wie ich reagieren sollte. Der König war am Leben, hatte natürlich alle Hebel in Bewegung gesetzt und das Komplott wahrschei n lich längst durchschaut. Wie dumm war ich doch gewesen, zu glauben, alles wäre gut und ich in Sicherheit!
                  „Aber, das kann nicht sein“, fuhr Hanna plötzlich dazwischen und wirkte dabei so en t setzt, dass ich sie als Zukunft sehende Hexe gänzlich disqualifizierte. Ich war natürlich ebenso e r schrocken, weil ich plötzlich das Gefühl hatte ganz und gar auf mich alleine g e stellt zu sein. Wo sollte ich mich denn jetzt noch verstecken? Alles drehte sich mit einem Mal in meinem Kopf und mir wurde schlecht. Zu allem Überdruss grinste Jakob nun schadenfroh herüber und all meine Angst, all meine Wut richtete sich auf ihn. Mit der Faust schlug ich wild auf den Tisch und brachte seinen halbvollen Trinkbecher damit zu

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