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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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John.
                  „Jetzt, mein Freund, reite ich alleine weiter“, und fügte in Gedanken hinzu: Ehe mich mein Mut verlässt oder ich mich hier in ein Erdloch verkrieche . Doch John wollte davon nichts hören, wollte he l fen und bei mir bleiben.
                  „Nein, John! Ich reite alleine“, zischte ich, gab meinem schönen Pferd die Sporen und ritt g e radewegs in mein Verderben.

5 . Kapitel
     
     
     
    Mein Plan funktionierte tatsächlich. Die Soldaten des Königs waren Krieger und somit recht mürrische Männer, die nicht interessiert waren an irgendwelchen Erklärungen . Sie konnten keine List erkennen und waren sichtlich erleichtert, nicht den weiten Weg nach Tsor reiten zu müssen . Zum Glück konnten zwei von ihnen meine Identität bestätigen , weil sie mich mit dem König gesehen hatten . Ich wurde in Gewahrsam genommen, ohne großartig durc h sucht oder b e fragt zu werden. Sie hatten den Befehl mich zum König zu bringen und alles andere war nicht wichtig. Insgesamt behandelten mich die Soldaten nicht respek t los, doch einige von ihnen lachten leise über meine vermessene Kleidung und flüsterten anzügl i che Sachen über Frauen in Männerhosen . Zudringlich wurde keiner und ich ließ mir nicht a n merken, wie sehr mich ihre Blicke beschämten. Gefesselt wurde ich, Gott sei Dank, nicht, denn der Ritt wurde auch so mörderisch genug. Stundenlang und mit nur einer kurzen Pause waren wir auf den sta u bigen Straßen unterwegs. Die Sonne brannte auf unsere Köpfe und mein Allerwertester schmerzte, dass ich kaum mehr sitzen konnte. Es war eine körperl i che Tortur, die ich nicht gewohnt war und obwohl mir der Hauptmann manchmal Wasser reichte, war ich bei unserer Ankunft bereits völlig erschöpft. Es war später Nachmit tag, ich hatte Hunger, Durst und wol l te am liebsten gleich schlafen. Eine Übernachtung im Freien blieb mir zwar erspart, doch d a für hatte ich nun entweder mit dem Schlafgemach seiner Majestät zu rec h nen oder mit eine r Kerker zelle .
                  Vorerst wurde ich allerdings in Friedrichs Empfangsraum geführt und als der König endlich eintrat, erkannte ich sofort an seinem finsteren Blick, dass er nichts Gutes im Sinn hatte . Die Gewaltbereitschaft, die von ihm ausging, war erschreckend, seine Wut sofort spürbar. Frie d rich musterte mich streng, ehe sein Blick an meinen Hosenbeinen hängen blieb und seine Augen ein amüsiertes Flackern zeigte , das mich zur Vorsicht mahnte. Hosen! Ja, klar! Wah r scheinlich war diese Art der Bekleidung eine gute Variante, Frauen in seinem Sinne lustvoller zu gestalten . Mein Ver dacht schien sich immer mehr zu verhärten, dass der werte Herr eine Ne i gung zum eigenen Geschlecht hatte. S ein anzüglicher Blick und die Schärfe seines Wesens durc h fuhren mich wie die Doppelk linge eines Messers. Friedrich der II war auf Rache aus, aber zuvor wollte er scheinbar spielen .
                  „Meine Liebe “, begann er überraschend sanft. „Unsere gemeinsame Nacht wird mir unve r gesslich bleiben.“ Dabei zwi n kerte er mir unverschämt zu und ich wurde dunkelrot vor Zorn. Meine Erschöpfung und meine Angst w a ren wie weggeblasen und die Erinnerung an diese Nacht war so präsent, dass ich die Hände fest zu Fäusten ballte. 
                  „So?“, äffte ich seinen amüsierten Tonfall nach. „Fandet Ihr Eure Schläge erquicklich und meinen Biss in Euren Arm ebenso?“, spotte ich und erntete dafür ein überraschtes Geräusch aus dem Mund seiner M a jestät.
                  „Oh, Madame ist aufgebracht! Wie schön! Nun, wenn Ihr glaubt, dass es nur bei den Schl ä gen geblieben ist, irrt Ihr Euch gewaltig.“
                  „Was wollt ihr damit sagen?“, fragte ich leise, weil ich plötzlich das unangenehme Gefühl hatte, etwas Wichtiges verpasst zu haben. Doch er ignorierte meine Frage, beugte sich näher zu mir herunter und hauchte seinen heißen Atem in mein Ohr.
                  „Es war fantastisch mit Euch. Ihr habt es selbst im Schlaf noch genossen, so sehr habt Ihr dabei gestöhnt “, flüsterte er und schob seine Zunge nass und ekelhaft in mein Ohr. Angew i dert rückte ich von ihm ab und versuchte meine Gedanken zu sortieren.
                  „Aber das ist unmöglich. Ich ...“
                  „Also bitte “, fuhr er mich an. „Beleidigt nicht meine Intelligenz! Glaubt Ihr

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