Zeitreise ins Leben (German Edition)
meine Position ebenfalls und meine Faust landete punktgenau dort, wo ich sie haben wollte ... auf seinem Kehlkopf! Ein dumpfes Geräusch, ein kurzer Schmerz in meiner Faust und der König ging röchelnd in die Knie. Überrascht und schwer nach Luft ri n gend, hockte er am B o den und hielt seine Hände schützend an seinen majestätischen Hals. Ein Schlag auf den Kehlkopf war gefährlich, konnte sogar tödlich enden. Es war daher nicht absehbar, ob Friedrich nun an meinem Schlag ersticken, oder nur für eine geraume Zeit a u ßer Gefecht sein würde. Fürs Erste bekam er jedenfalls kaum Luft und konnte nicht einmal mehr um Hilfe schreien. Und genau das hatte ich gewollt. Mein Adrenalin stand auf Ta u send und ich war entsprechend fahrig. Die Zeit drängte und ich brauchte endlich den nächsten, klaren Gedanken. Doch so leicht war das in der Panik nicht. Ich konnte ja kaum ruhig st e hen, g e schweige denn denken. Aber dann fühlte ich eine Veränderung, hörte erneut dieses seltsame Klicken in meinem Kopf und hatte tatsächlich eine Idee .
Ich zog Johns Messer aus meinem Körperband, packte den König am Kragen und presste ihm brutal die kleine Messerspitze an den Hals. Der Schlag auf den Kehlkopf beschäftigte ihn immer noch so stark, dass er sich kaum wehren konnte . Mit starren, weit aufgerissenen A u gen rang er nach Luft und machte zeitweise gar den Eindruck, als würde er ersticken. Doch g e nau das wäre eine mittlere Katastrophe gewesen . Ich wollte ihn als Geisel nehmen und da brauchte ich ihn lebend. Einen Moment atmete ich tief durch , dann schritt ich zur Tat, zer r te den König zur Türe und schrie nach den beiden Wachen. Die ließen nicht lange auf sich wa r ten und erkannten sogleich die dramatische Situation. Der König befand sich in meiner G e walt und war in akuter Lebensgefahr. Doch einer der Wachen war offe n bar ein Hitzkopf und wollte sich auf mich stürzen , obwohl die Bedrohung für den König deu t lich zu sehen war und ich zu allem bereit war . D er zweite Mann aber war besonnener und hielt den Hitzkopf fest.
„Bist du verrückt ? W as, wenn sie ihn umbringt?“, meinte er schroff, weil er wusste, we l che Verantwortung sie beide nun hatten
„Hey “, rief ich laut, um beiden zu verdeutlichen, wer hier eigentlich das Sagen hatte . „Ich bin zu allem entschlossen “, schrie ich und drückte das Messer eine Spur tiefer in den edlen Hals. Friedrich gab ein verzweifeltes Gurgeln von sich und war nicht in der Lage etwas dag e gen zu machen . Er war aber so geistesgegenwärtig, den Wachen mit einer kurzen Handbew e gung Einhalt zu gebieten. Die gehorchten sofort und warfen sogar ihre Waffen weit von sich. Das Erste, was einer der beiden Soldaten dann für mich tun musste war, den Gefangenen abzuketten und mit Wasser zu versorgen. Raimund ging seufzend in die Knie und trank b e gierig ein paar Schlucke von dem ve r schmutzten Wasser. Er war nur noch ein Schatten seiner selbst, doch er machte den Eindruck, gehen zu können. Der König hingegen kämpfte ums nackte Überleben, war schon ein wenig blassblau und ich he k tisch er denn je.
„Hey, Wachen“, schrie ich daher laut und posierte mit der Waffe in der Hand. „Ich habe den König in meiner Gewalt und Ihr nur eine einzige Möglichkeiten! Nur eine! Ihr helft mir und dem Gefangenen zur Flucht, dann wird der König sein Leben behalten.“ Ich war beach t lich laut und offenbar überzeugend, denn die Gesichter der beiden Soldaten zeigten keinen gr o ßen Widerstand mehr. Selbst der König bemerkte diese Veränderung und versuchte etwas zu s a gen, schaffte aber nichts als einen unverständliche s Gurgel n . Unbeirrt fuhr ich fort und brachte den König nebenbei noch mit einem ordentlichen Tritt zum Schweigen. Es war eine solch herabwürdigende Geste, dass ich Friedrichs Wut förmlich spüren konnte.
„Wollt Ihr, dass der König wegen Euch stirbt? Wegen Eurer Dummheit und Unfähigkeit? Übe r legt gut, denn wenn Ihr nicht helft, seid Ihr tot! Wenn nicht durch mich, dann durch die Hand seiner hochwoh lgeborenen Majestät. Ha, ha, ha “, brüllte ich und bohrte triumphierend das Me s ser in Friedrichs Hals. „Ihr alleine seid für das Überleben des Königs verantwortlich! Wenn er stirbt, tragt Ihr die Schuld und werdet ebenfalls getötet.“ Damit wollte ich alle Last der Verantwortung auf sie laden,
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