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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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den Druck erhöhen und ihren Widerstand endgültig br e chen. Ich war gut, sehr gut sogar, denn die beiden wirkten gehetzt und orientierungslos. I n zwischen musste ich wie eine verrückte Hexe auf sie wirken. Und – bei Gott – genau so fühlte ich mich auch! Wie von Sinnen, beobachtete ich mich selbst bei meiner Aktion und konnte mich nur wundern, dass ich den König als Geisel in Händen hielt. Ich umklammerte ihn ric h tig, drüc k te mein Messer in seinen Hals und versprühte weiter hin Gift und Galle.
                  „Wie Ihr sehen könnt, hat der König nicht mehr allzu viel Zeit! Er muss dringend zum Arzt und je eher Ihr uns hier unbehelligt herausschafft, desto eher könnt ihr ihm helfen. Wenn diese Flucht gelingt – und ich gehe davon aus – dann werdet Ihr Helden sein, weil ihr es ward, die dem König das Leben gerettet habt!“ Die beiden atmeten viel zu schnell und hatten Schweiß auf der Stirn. Der Stress war sicherlich enorm und ich konnte förmlich s e hen, wie es in ihren kleinen Hirnen zu ra t tern begann. Doch ich ließ ihnen nicht viel Zeit.
                  „Entscheidet Euch ... JETZT “, schrie ich und hatte es mittlerweile geschafft, so ungeschickt mit dem Messer zu hantieren, dass einiges an Blut übe r Friedrichs Hals herunter lief .
                  „W ir werden tun, was Ihr verlangt “, verkündeten sie wie aus einem Mund und mir fiel ein Stein vom Herzen. Blieb nur zu hoffen, dass Friedrich durchhalten und nicht in den nächsten Minuten versterben würde. Aber wie sollte es weitergehen? Rabenhof brauchte einen der Männer als Stütze, ich musste mich mit dem König beschäftigen und einer der Soldaten wü r de den Weg erkunden. Es klang fast unmöglich, ja, verrückt ! Mit zwei feindlich gesinnten W a chen und zwei Halbleichen an meiner Seite war eine Flucht so gut wie nicht zu bewältigen. Alles in mir rotierte, witterte verzweifelt die Übermacht der Gegner und mein vorhersehbares Versagen. Doch ein Zurück gab es nicht und so bohrte ich nach und suchte mir dafür den bisher Ruhigeren der be i den Wachen aus.
                  „Du bist hier Wachmann, du kennst dich aus! Versuche erst gar nicht mich hinters Licht zu führen und überlege dir gut, welchen Weg du nimmst, sonst stirbt der König. Kein Wort zu einer anderen Wache, kein Zeichen! Nur eine falsche Bewegung und der König ist erledigt! Es liegt jetzt ganz alleine an dir!“ Meine Stimme keifte in der ständig gleichen Leier, doch eine andere Chance sah ich nicht, um zu gewinnen. Der Typ verlor zwar die Nerven, doch ich blieb hart und ließ mich nicht aus meiner Rolle bringen.
                  „Wie stellt Ihr Euch das vor?“, kreischte er und nestelte fahrig an seinem Wams. „Es gibt hier an die dreißig Wachen! Wie wollt Ihr an denen vorbei kommen, ohne gesehen zu werden? Das ist unmöglich!“ Doch ich nahm den König demonstrativ härter ran und schrie ebenso laut zurück.
                  „Das ist mir doch egal! Lasst Euch gefälligst etwas einfallen! Lenkt die Wachen ab, zeigt mir einen versteckten Weg ... was weiß ich!“ Der König strauchelte, doch ich konnte ihn no t dürftig in die Höhe hieven und weiterhin umklammern . Er rang gehörig nach Luft und ich fragte mich, wie lange er noch durchhalten oder d er Schlag Wirkung zeigen würde. Ständig po l terten solche Fragen durch meinen Kopf, während ich mich bemühte, die Oberhand zu b e wahren und einen „auf Furie“ zu machen . Und ich hatte Glück, denn plötzlich meldete sich der and e re Wachmann zu Wort und fuchtelte aufgeregt mit seinen Händen.
                  „Der G eheimgang ! D as wäre doch was “, meinte er, als der zweite bereits eine abwehrende B e wegung machte .
                  „Bist du verrückt ? D u kannst doch nic ht so einfach ... “ Aber der Zweite war bereits wie en t fesselt und ließ sich nicht mehr abhalten, weiter zu erzählen.
                  „Hier in den Gewölben gibt es einen Geheimgang und der führt direkt in den Wald hinter die Stallungen. Ich glaub e, ich weiß sogar wo er beginnt “, meinte er und so wie er es sagte, glau b te ich nicht an einen Trick . Friedrich durchlebte bei dem langen Geplänkel wahre Höllenqua l len . Ständig musste er würgen und röcheln . Sein Gewand war schon völlig durchgeschwitzt von dieser Anstrengung und so ließ ich ihm von einer der Wachen Wasser ins Gesicht spri t zen

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