Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
zweites Mal zerstört werden.«
    »Nein«, entgegnete Shel mit leuchtenden Augen. »Die Schriften werden überdauern. Auf die eine oder andere Weise werden sie erhalten bleiben. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
    Der Direktor sah aus dem Fenster seines Büros hinauf zum Himmel. Es war Nacht, und der Leuchtturm warf sein Licht hinaus auf die See. »Bevor ihr aufgetaucht seid, habe ich das auch gedacht.«

Kapitel 27
    Freut euch! Wir haben gesiegt!
    Pheidippides bei der Verkündung von Neuigkeiten aus Marathon
    ATLANTIC Online brachte einen Beitrag von einem prominenten griechischen Wissenschaftler, der konstatierte, die Kephalas-Papiere, wie die Stücke inzwischen genannt wurden, seien eindeutig Fälschungen. »Es ist unvorstellbar«, so war dort zu lesen, »dass irgendjemand diese erbärmlichen Mogelpackungen mit klassischen Dramen verwechseln kann. Zweifellos hat sie (Dr. Kephalas) zugelassen, dass ihre Begeisterung ihre Urteilsfähigkeit trübt. Man kann nur hoffen, dass sie bald wieder zu Verstand kommt und Vernunft walten lässt.«
    Auch anderswo fand sich ein ähnlicher Tenor. Die New York Times erachtete die Stücke für wertlos und meinte, man »muss schon ein Idiot sein«, um ernsthaft zu glauben, Sophokles hätte solch »banalen Unsinn«
    hervorgebracht.
    Die Washington Post stimmte zu und bezeichnete die Stücke als idiotisch. Der Inquirer behauptete, es seien schlicht »kümmerliche Nachahmungen«.
    Aspasia wurde rundheraus dafür kritisiert, diesen Schwindel auch noch zu unterstützen. »Es ist zutiefst erschreckend«, schrieb das WallstreetJournal, »dass eine Wissenschaftlerin mit dem Ruf von Ms Kephalas sich so hat mitreißen lassen.« Dass Aspasia von Anfang an skeptisch gewesen war, fand dagegen keine Erwähnung.
    Sie hatte die englischen Versionen von Achilleus und Leonidas auf ihrer Website gelassen, zusammen mit einem Appell an die Person oder Personen, die ihr diese Stücke geschickt hatten, sich doch endlich zu melden. »Wenn diese Schriften echt sind, sind Sie es der Welt schuldig, diesen Punkt zu untermauern. «
    Die Unruhe hatte sich wieder ein wenig gelegt, als Shel sich wegen eines anderen Projekts, das ihm durch den Kopf ging, bei Dave meldete. »Ich möchte mir den Zeustempel ansehen. In Olympia. Kann ich dich überreden, mich zu begleiten ?« Dave hatte gewusst, dass ihm diese Einladung bevorstand.
    »Wann?«
    » Wie wäre es morgen ?« Es war Freitagnachmittag.
    »Klar«, sagte er. »Um welche Zeit?«
    » So gegen neun. Wir springen von meinem Haus aus.«
    »Ich komme rüber.«
    Am Abend hatte David eine Verabredung mit Marie Rendell, einer dunkeläugigen Schönheit, die er in einer Buchhandlung kennengelernt hatte. Er besuchte mit ihr ein High-school-Konzert, bei dem eine von Maries Cousinen, eine Zwölfjährige, deren Name ebenfalls Marie war, erstaunlich ausgereift Piano spielte. David ging mit den schlimmsten Erwartungen hin und war angesichts des Könnens dieses Mädchens äußerst überrascht.
    Später tranken sie noch etwas, und sie bezauberte ihn mit einem elektrisierenden Lächeln. »Was machst du in deiner Freizeit, Dave?«, fragte sie. »Wenn du nicht unterrichtest?«
    »Ich lese viel. Und ich gehe gern ins Theater.«

    Sie musterte ihn eigenartig. »Du lachst, David.«
    »Nein, ich lache nicht.«
    »Was tust du wirklich? Bist du ein Auftragsmörder? Arbeitest du für die CIA. Was?«
    »Nein, ich führe ein ruhiges Leben.« Abgesehen davon, dass ich morgen einen Ausflug zu einem griechischen Tempel unternehme.
    Dave hatte seine Kostüme in einem begehbaren Kleiderschrank im Obergeschoss untergebracht. Er ging hinauf und suchte eine Robe hervor, von der er dachte, sie hätte etwas Hellenisches. Dann brachte er sie nach unten und schüttelte sie aus, um die Falten zu mildern. Als er fertig war, legte er sie sorgfältig zusammen, ging zu seinem Wagen, legte sie auf den Rücksitz und fuhr zu Shel.
    Der Tempel lag auf einer leichten Anhöhe. Shel und Dave standen in einem Olivenhain und beobachteten eine kleine Gruppe von Leuten, die die drei Stufen zum Portikus hinaufstiegen, die Säulen passierten und in dem Gebäude verschwanden.
    Eine Reihe Skulpturen schmückte den Giebel.
    »Pelops und Oinomaos«, sagte Shel und deutete auf die Skulpturen zweier Männer, die einander gegenüberstanden.
    »Und das in der Mitte ist Zeus.«
    »Wer sind Pelops und Oinomaos?«
    »Pelops wollte Oinomaos' Tochter heiraten. Ihr Vater war von der Idee nicht so begeistert, also haben sie sich auf ein

Weitere Kostenlose Bücher